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Wälder Stube 1840
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Ein Hotspot der Bregenzerwälder Gastlichkeit. Die Betreiberfamilie Metzler sorgt gleich mit mehreren Familienmitgliedern für das Wohl der vielen Stammgäste. Senior-Patronne Erna Metzler steht seit Jahrzehnten erfolgreich der vielfach ausgezeichneten Hotelküche vor. Ihr zur Seite stehen zwei weitere Küchenchefs, jeweils für das Regionalkonzept „s’Ernele“, dessen Namensgeberin die Seniorchefin ist, und das Gourmetrestaurant Wälder Stube 1840 mit einer internationaleren Küchenausrichtung. Man kann sich gar nicht entscheiden, wohin man lieber geht. Beide Lokale sind absolut empfehlenswert. Je nach Stimmung macht möglicherweise „s’Ernele“ mit seiner herzlichen Regionalküche (Galantine von der Wachtel!, Praline vom Saibling und Kalbskopf!, die Flädlesuppe!) den Genießer glücklicher. Die Wälder Stube geht halt gesamt mehr auf High-Level-Gastro mit vielen feinen Details. Auf einen Black-Cod-Kabeljau mit Wasabi, Apfelaromen und einem Buttermilch-Mole-Arrangement folgt Petersilienwurzel mit Kalbsherz, Erdnuss und Knochenmark. Kalbfleisch und Milchprodukte in allen Varianten und Verwendungen gehören im Bregenzerwald, der besonders für seine Heumilch-Wirtschaft bekannt ist, zu den Signature-Produkten. Feine Gänseleber findet sich öfter auf der Karte, als wunderbar mundende Pâte mit herrlich duftender Brioche oder zuletzt in Form einer Gänseleber-Essenz mit geräuchertem Rindsfilet. Zwischendurch erfreuen Kaisergranat mit Kimchi und Piementos de Padrón mit Tequila. Das heimische Lamm, gebraten und geschmort, hat seinen stolzen Auftritt mit Schwarzwurzeln, Datteln und weißem Lardospeck. Die Fischalternative beim Hauptgang war ein wunderbarer in Butter konfierter St. Pierre, unter anderem mit Kapern und Zitrone aromatisiert. Im Bregenzerwald sind Alp- und Bergkäse eine Alltäglichkeit, die gibt es auch im Schiff in herausragender Qualität. Ganz undogmatisch bekamen wir einen gereiften, wachsweichen Schweizer Vacherin Mont-d’Or mit Blutorange, Senf und Kartoffeln. Ein „Verdauerle“, sprich Fruchtedelbrand, an der Schiffsbar ist fast Pflicht. Dort lässt man den gemütlichen Abend gerne auch bei einem zweiten Schluck ausklingen.
