Obauer Marktladen
Neues und bestens Bewährtes
Die Immobilienpreise in Werfen und Umgebung dürften in den kommenden Jahren eher nicht sinken, denn der Ort ist um eine Attraktion reicher, die vor allem von den Menschen aus der näheren Umgebung genutzt wird und deren Lebensqualität beträchtlich verbessert hat. Es ist der neue Marktladen der Obauers, der von Berthold Obauer im vergangenen Mai eröffnet wurde, ein sehr persönliches Projekt, beseelt von der Idee, die Obauersche Qualität einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, sozusagen ein Schritt auf die Leute zu.
Das Angebot: Obauer-Qualität für jeden Tag. Man kann hier schon in der Früh auf Kaffee und Gugelhupf vorbeischauen, mittags gibt es ein Tagesgericht, fantastische Spinatknödel mit Salat, Schweinsbraten vom Alpenschwein oder Lasagne. Brieftaschenfreundlich kalkuliert. Danach ein Stück Kuchen oder Torte, gebacken von Angela Obauer, Rudis Frau und Bertholds Mutter. Das Ortsbild Werfens ist gehörig verändert, es erinnert jetzt an warmen Tagen ein wenig an Oberitalien, wenn sich die zwischen Blumen und Pflanzen platzierten Tische bereits am späten Vormittag zu füllen beginnen. Wer einen Blick in den kleinen Kühlschrank im behaglich und mit viel gutem Geschmack gestalteten Inneren und in die Vitrinen wirft, findet ausschließlich gute Nachrichten: Hausgemachtes aus der Obauer-Küche, artig in Gläser abgefüllt, also Obauer-Chili, Obauer-Ketchup, das berühmte Lammcurry sowie Kalbsbeuschel, die fantastische Terrine von der Gänseleber, dazu Brioche, es gibt im Haus angesetzte Liköre und das von Michael, einem tragenden jungen Mitarbeiter in der Küche, zubereitete Obauer-Bauernbrot. Suchtgefährdend. Wer im Restaurant, dessen Garten um diese Jahreszeit zu den schönsten in Österreich zählt, zu Gast ist, merkt, wie jung die Mannschaft ist, die hier unter der Leitung von Berthold Obauer ans Werk geht. Obauer-Service ist stets von unvergleichlicher Eleganz, perfekt gebrieft, und jedem Mitarbeiter merkt man den Stolz an, Teil dieser Crew sein zu dürfen.
In der Küche, umringt von ebenfalls sehr jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, geben Karl und Rudi sowie Souschef Peter den Ton an. Gebratener Steinbutt von in Österreich selten zu erlebender Qualität, gedämpft bei 90 °C, serviert mit einer Sauce auf Basis von Bauernbutter, kommt mit einem Stück „betrunkener Saibling“, der sich in einem Sud aus Rum, Sole, Szechuanpfeffer, Karottenkompott und Sojasauce antrinken darf, eine Kombination, die man sich einmal trauen muss. Die Variationen von der Gänseleber sind ein Gericht, wie man es im deutschsprachigen Europa vermutlich kein zweites Mal in dieser kompromisslosen Güte bekommt, zu Recht auch im heißen Sommer von der Karte nicht wegzudenken. Das sind auch die gefüllten Zucchiniblüten nicht, ein alter Klassiker des Hauses, wie auch der Forellenstrudel in einer animierend säuerlich-buttrigen Veltlinersauce. Die Niere vom Pinzgauer Kalb mit Salzdatteln, Malzsauce und Sardellen ist eine enderfundene Kombination, eine Qualität, wie sie nur dank perfekter Zutaten zu erreichen ist. Und zur Saison wieder unverzichtbar: Eisbombe mit Schwarzbeeren und Fenchel-Girschsaft. Patisserie wie ein guter Wein, perfekt balanciert, weder zu mächtig noch zu süß.
Alexander Rabl
Küche ★★★★★
Atmosphäre ★★★★★
Weine ★★★★★
Obauer Marktladen
Markt 44, 5450 Werfen
T 06468/521 20
obauer.com

