Ein Jahrgang der Extreme
2024 stellte die Weinviertel DAC Winzerinnen und Winzer vor große Herausforderungen, die individuell gemeistert wurden. Das Ergebnis finden Sie in dieser Verkostung abgebildet.
Text & Verkostung: Willi Balanjuk
Seit 2002 werden im Weinviertel fruchtig-pikante Grüne Veltliner als Weinviertel DAC gekeltert. Man hat also Erfahrung mit sehr frühen und späten Jahren, mit regenreichen und trockenen Jahren, mit Frost und Hagel, mit großen und geringen regionalen Unterschieden sowie mit guten und schlechten Erträgen. Über die Herausforderungen und ihre jeweiligen persönlichen Erfahrungen mit dem Jahrgang 2024 haben uns die Winzerinnen und Winzer des Weinviertels berichtet.
Kurz zusammengefasst: Begonnen hat die Vegetation 2024 mit einem sehr frühen Austrieb – Anfang April (14 Tage früher als 2025). Die daraus resultierende Frostgefahr variierte regional stark und die Blüte setzte ebenfalls früh ein, und zwar Ende Mai beziehungsweise Anfang Juni. Der darauffolgende trockene und heiße Juli und auch der August erforderten überlegte Laubarbeit. Ältere Rebanlagen konnten unproblematisch mit dieser Periode umgehen. Vereinzelt gab es auch geringe Niederschläge. Die ersten Lesen starteten bereits Ende August. Regional gab es Niederschläge bis 50 mm Anfang September. Ein Erntefenster war vor den massiven Regenfällen (ab 13. September bis zu 250 mm Regen), danach ist die Lese, abhängig von der Bodenbeschaffenheit und der hohen Konzentration, überraschend positiv verlaufen. Es fanden sich daher sehr gute Weine aus den unterschiedlichen Ernteentscheidungen in der Verkostung.
Die 2024er präsentieren sich mehrheitlich gut antrinkbar mit balancierter Textur. Die besten Weine schaffen es, zusätzlich zur Harmonie am Gaumen, ein präzises und pikantes Finish zu erreichen. Ebenfalls punkten sie durch ihr sensationelles Preis-Leistungs-Verhältnis. –
Zu den Bewertungen:
Weinviertel DAC Grüner Veltliner 2024