Echt fett

Speck erlebt gerade eine interessante Metamorphose vom rustikalen Brotbelag zur elaboriert-handwerklichen Delikatesse, unter anderem auch aus alten heimischen Schweinerassen.

Echt fett

Text von Florian Holzer Fotos: Luzia Ellert
Eine angenehme Osteria am Rande von Turin, irgendwann vor etwa zehn Jahren.
Als Aperitif ein leicht getoastetes, noch warmes, mit herrlichem Olivenöl getränktes Weißbrot, auf dem hauchdünn geschnittener, weißer, salzig-würziger Speck zu glasiger Transparenz verschmilzt und sich mit der fruchtigen Schärfe des pflanzlichen Fetts verbindet. Geschmacksexplosion. Ein Dialog vom Fett, pure Energie, ein Geschmacksträger, der sich sozusagen selbst trägt, eine Provokation.
Was damals kaum vorstellbar war, ging dann ziemlich rasch vonstatten, nämlich dass weißer, salziger Speck in atemberaubendem Tempo zum Fetisch der Geschmacksinsider dieses Landes wurde. Speck, dieses rustikale, ungeliebte, gerade einmal als Fettanteil in der guten Salami oder als deftiger Brotbelag auf der moosbewachsenen Almhütte tolerierte Abfallprodukt der Schinken- und Schweinslungenbratenproduktion, war auf einmal Kult, wurde gleichermaßen dünn geschnitten wie teuer bezahlt. Wer den neuen Kultspeck aß, der zeigte, dass er das geheime Wissen besaß, was die wirklich guten Dinge sind. Die Abneigung weiter Kreise der Bevölkerung dem weißen, salzigen Fettblock gegenüber bestärkte uns nur, so wie es ein paar Jahre später mit den diversen Innereien war und so wie wir es derzeit mit der Wiederentdeckung der Weinbergschnecke erleben – arg ist gut.
Wobei man natürlich schon sagen muss, dass allein der Name des italienischen Specks Musik war und ist: Lardo di Colonnata, das schmilzt schon beim Sprechen. Und die Story dahinter ist ja auch nicht gerade die schlechteste: Die extrem hart arbeitenden Marmorarbeiter der weltberühmten Steinbrüche in Carrara, in denen schon Michelangelo seine Blöcke etwa für den David brechen ließ, entwickelten im Lauf der Jahrhunderte eine spezielle, besonders kalorienreiche Jause, nämlich Rückenspeck, der über mehrere Monate mit Salz und Kräutern in Marmortrögen reifte. Die winzige, nur über eine schmale Straße erreichbare Siedlung, in der das seit jeher so gemacht wurde, heißt Colonnata; die Schweine, deren Rücken für so eine Verarbeitung fett genug waren und sind, tragen den Namen Cinta Senese, wachsen langsam und sind eine toskanische Urrasse, die klarerweise fast schon verschwunden war; die Kräuter – Salbei, Rosmarin, Thymian, Lorbeer, Wacholder, und was man eben sonst noch so in den apuanischen Bergen findet – stammen aus der unmittelbaren Umgebung; der Marmor, aus dem die Tröge sind, in denen der Lardo zumindest sechs Monate reift, ist grobporig, wird mit Knoblauch eingerieben und geht mit dem Schweinefett in der Reifungsperiode gewissermaßen eine Symbiose ein – das heißt, der Stein wird speckig, klar, aber der Speck bekommt andererseits eine Anmutung von Marmor. Und genau das ist das Wunder von Colonnata.
Es gibt auch eine andere Geschichte, die sogar ein bisschen was mit Österreich zu tun hat, nämlich dass sich Aufständische während der Erhebungen gegen die damals in der Toskana herrschenden Habsburger im Jahr 1849 in den Bergen versteckten und ihr Überleben durch das Einlegen der Speckschwarten sicherten, aber das dürfte eher ein verzweifelter Versuch sein, der Köstlichkeit eine politische Komponente abzugewinnen. Die sie freilich im Jahr 1996 ohnehin bekam, als Brigaden der italienischen Lebensmittelpolizei nämlich die Produktionsstätten des Lardo in Colonnata stürmten, um die Herstellung dieses Specks unter "unhygienischen" oder jedenfalls den europäischen Normen nicht entsprechenden Bedingungen zu unterbinden. Der Aufstand, der daraufhin durch Italien wogte, war das erste große Aufbegehren in Sachen Nahrungsmittelidentität in Europa und ging als "Lardo-Skandal" in die Geschichte ein, die Slow-Food-Bewegung erlebte daraufhin enormen Zuspruch und kreierte in Folge die so genannte "Arche des Geschmacks", in der Produkte versammelt wurden, die aus unterschiedlichen Gründen vom Verschwinden bedroht sind. Rasch durchgeführte Untersuchungen belegten dann, dass die Art der Reifung der mit Salz und Kräutern eingeriebenen Speck-Quader in den mit Knoblauch eingeriebenen Marmortrögen natürlich überhaupt keine gesundheitlichen Risiken birgt – ein Sieg des handwerklichen Feinschmeckertums über die standardisierte Nahrungsmittelindustrie.
Dass das auch auf Österreich Auswirkungen hatte, ist ebenso naheliegend wie erfreulich: 1999 begann Anton Krispel aus Hof bei Straden, mit der Reifung von Speck der damals vom Aussterben bedrohten Schweinerasse des "Schwalbenbäuchigen Mangalitza-Schweins" zu experimentieren. Vom Lardo di Colonnata habe er damals noch gar nichts gewusst, sagt er, auf die Lagerung in Steinbecken ist er trotzdem gekommen, allerdings eben nicht Marmor, sondern regionales Basalt-Gestein aus dem südoststeirischen Vulkanland. Der "Neusetzer" wurde sehr bald eine überaus starke Marke, das Mangalitza-Schwein erlebte und erlebt derzeit eine Hausse sondergleichen, die dazu führt, dass sich plötzlich alles recht gut verkaufen lässt, wo Mangalitza draufsteht. Dass die dafür verarbeiteten Tiere mittlerweile natürlich nicht immer artgerecht und auch nicht immer in Österreich gehalten werden, ist leider die andere Seite der explodierenden Nachfrage. Krispels Schweine – mittlerweile an die 250 Stück – leben jedenfalls auf Bauernhöfen in der Region, geschlachtet wird von einem kleinen Betrieb in der Nähe.
Richard Triebaumer aus Rust macht hingegen alles selbst. Seine 50 Mangalitza-Schweine wühlen den Boden seiner eigenen Obsthaine unweit des Neusiedler Sees auf, die Kräuter und die Chilischoten für seinen Lardo stammen aus dem eigenen Garten, Triebaumer schlachtet und verarbeitet selbst, das Futter der Tiere stammt weitestgehend aus eigenen Anlagen – etwa die Kerne der Kürbisse oder Dirndln, die zu Kürbisschmalz bzw. Dirndlmarmelade verarbeitet werden. Triebaumer lässt seinen Lardo nicht offen, sondern unter Vakuum reifen, was den Stücken ihre strahlend weiße Farbe und eine gewisse Frische erhält und für eine unglaublich tolle Optik – die Kräuter, Chilischoten und Blüten auf dem schneeweißen Speck haben was von japanischen Kunstpapieren – sorgt, aber natürlich auch einen höheren Wassergehalt mit sich bringt. Der Lardo war übrigens nicht das eigentliche Ziel von Richard Triebaumers Mangalitza-Zucht, sondern vielmehr das Schmalz. Der gelernte Koch suchte eine Schweinerasse, die es auf möglichst viel Fett bringt, um daraus seine himmelschreiend guten Kreativ-Schmalze zu machen (Paprika-Limette!). Das weiße Mangalitza-Schwein mit seinen 60% Fettanteil bot sich dafür an und für den Lardo blieb dann einfach auch noch genug übrig.
Ein Nebenprodukt war es auch für Roman Thum, der vor etwa vier Jahren mit der Verarbeitung von Mangalitza-Schweinen begann, allerdings vorerst eher an den Schinken interessiert war. "Nur hatte ich da von einer 200-Kilo-Sau eben auf einmal hundert Kilo Speck", erinnert sich der Beinschinken-Meister. Also wurden Grammeln gemacht, Schmalz abgefüllt und – Thums Großvater gilt immerhin als der Erfinder des Paprikaspecks – mit der Reifung von Speck-Quadern begonnen, die im aktuellen Mangalitza-Boom natürlich großen Anklang finden.
Anders ist der Zugang von Karl Schardax zum Thema Speck, ihm geht es bei seinem Bio-Noah-Projekt seit 15 Jahren primär um die Erhaltung des heimischen Kulturguts, und zwar sowohl in Form der Züchtung und Erhaltung alter Schweinerassen wie Mangalitza und Turopolje (eine ursprünglich aus Kroatien stammende, alte, mitteleuropäische Schweinerasse, deren letzte sechs Tiere während der Kriegswirren 1994 gerettet werden konnten und seitdem in einem streng kontrollierten Programm neue Zuchtlinien erstellt werden) als auch in Form des oberösterreichischen Kübelspecks. Langsames Wachstum über mindestens 18 Monate, Fütterung ausschließlich durch Weidung, also Gras und im Herbst Eicheln, außerdem Getreide, Kartoffeln, Topinambur und Heu sind die Voraussetzungen seines außerordentlich guten Specks, der von der überaus festen, kernigen, marmornen Konsistenz dem italienischen Original schon sehr nahekommt.
Dass man in wenigen Jahren an das, was die Italiener seit Jahrhunderten beherrschen, herankommt, ist nicht zu erwarten, die Ergebnisse sind bisher aber erstaunlich bis begeisternd. Wenn die Zuneigung zu den fetten Schweinen auch in Zukunft nicht abreißt, was zu hoffen bleibt, ist eine neue, österreichische Speckkultur gar nicht mehr aufzuhalten.

Die Verkostung – Mangalitza verso Italia

Eingesalzener Speck ist an sich keine neue Sache, sondern im Gegenteil eine der ältesten Formen, das wertvolle Fett des Schweins haltbar zu machen. Dass man sich der weißen Fettschicht vom Schwein aber wieder mit großem Interesse widmet, das ist in Zeiten von Diät-Hysterie, Schlankheitswahn und Ess-Störungen allerdings ein kleines Wunder. Seinen Ausgang nahm der Siegeszug des salzigen Radikalspecks in Colonnata in der Toskana, wo der (mittlerweile wieder) weltberühmte Lardo di Colonnata hergestellt wird, und löste einen Speckboom nicht nur in ganz Italien, sondern auch in Österreich aus, wo sich vor allem uralte und besonders fettreiche Schweinerassen wie Mangalitza und Turopolje für eine derartige Nutzung anboten.
Die A la Carte-Jury – diesmal bestehend aus der freien Autorin und Feinschmeckerin Nina Kaltenbrunner, Diplom-Sommelière und Weinmarketing-Fachfrau Dagmar Gross, dem ehemaligen Küchenchef des Palais Coburg Christian Petz (97 Punkte, in vorübergehendem Ruhestand), dem aktuellen "Novelli"-Küchenchef Konstantin Filippou (81 Punkte), Sommelier und Teilhaber des Wein-Bistros "Aubergine" Michael Wiesinger sowie Chefredakteur Christian Grünwald und Florian Holzer von A la Carte – verkostete 18 verschiedene Lardos und nach Lardo-Art hergestellte Speckarten aus Italien, Wien, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, dem Burgenland und der Steiermark. Die Verkostung fand unter professioneller Betreuung im Restaurant "Zum Schwarzen Kameel" statt.
1. Lardo di Colonnata 7,8
Der Lardo unter den Lardos: feiner, dunkelroter Fleischstreifen, vier bis fünf Zentimeter speckige Herrlichkeit, viel Salz, perfekt abgestimmte Gewürze, marmorner Schimmer, mürber Biss. Dieser Lardo entsprach der Vorstellung eines Lardos am ehesten, und zwar nicht nur, weil er der Klassiker ist, sondern weil hier einfach alles stimmt. "Schöner, reifer Schweine-Ton, wie italienische
Salami, sehr salzig", "schöne Konsistenz, klassische Würzung", "optisch schön, feiner Biss", "zeigt Frische und cremige Noten", "sehr, sehr gut".
Alimentari di Giancarlo, Billrothstraße 41, 1190 Wien, Tel.: 01/369 52 20, € 28,–/kg
2. Wolf, Lardo di Sauris 7,0
Ein Überraschungszweiter, der die Jury vor ein Entscheidungsproblem stellte, denn dieser zweifellos erstklassige Speck ließ sowohl Räuchernoten als auch starke Wacholderaromen erkennen, was ihm einen – wunderbaren – Alpincharakter verlieh. "Toller Speck, sehr tirolerisch. Lardo?", "alpine Würzung, sehr gute Konsistenz, angenehm", "Wacholder", "Kräutertee, gut gelungen, attraktiv, hohes Niveau", "Jausenspeck-Optik", "rauchig, aber gut".
Daniels Feinkost, Naschmarkt 48–50, 1060 Wien, Tel.: 01/586 13 61, € 42,50/kg
3. Lardo di Molise 6,0
Ein Lardo aus der südlichen Appenin-Region
Molise, in Aussehen und Stärke dem klassischen Lardo di Colonnata sehr ähnlich, auch die verwendeten Kräuter und Aromen dürften sich gleichen. "Rosa Schimmer, recht wenig Salz und damit neutral, auch wenig Gewürzaromen, erinnert an weiße Schokolade", "kernig, gute Konsistenz, mild", "sauber, neutral", "schöner Biss, gute Konsistenz", "Thymian vordergründig", "sehr einfach".
Alimentari di Giancarlo, Billrothstraße 41, 1190 Wien, Tel.: 01/369 52 20, € 25,–/kg
4. Kärntner Lardo vom Landschwein, 2 Monate gereift 5,9
Der beste österreichische Lardo stammt – sehr zur Überraschung – nicht von einem Mangalitza-Schwein, sondern wurde aus dem Rücken eines Kärntner Landschweins geschnitten. Roman Fenz bietet seinen Lardo in einer zweimonatigen und in einer neun Monate gereiften Variante an, der Unterschied der beiden Produkte erstaunte ebenfalls. "Vanille, zarte Biskuitnoten, wirkt sehr italienisch", "schöner Biss, gut gewürzt", "feinwürzig, animierend", "cremiger Duft, Neugewürz, betont salzig".
Roman Fenz, Bichlweg 6, 9500 Villach, Tel.: 04242/36 103 10, € 16,–/kg
5. Lardo weiss 5,5
Eine Lardo-Variante mit etwas abgewandelter Gewürz- und Kräuterzusammensetzung und auch sehr viel dicker, als man es vom klassischen Lardo di Colonnata gewohnt ist. "Neutral, wenig Salz, etwas wässrig", "sauber, harmonisch", "schön weiß, cremig, gute Konsistenz", "eher neutral, durchaus knackige Textur, aber auch etwas fasrig", "sehr mild".
Meinl am Graben, Graben 19, 1010 Wien, Tel.: 01/532 33 34-0, € 29,90/kg
6. Mangalitza-Lardo 5,3
Eines der Topprodukte aus österreichischer Produktion: strahlend weißer Mangalitza-Speck in mitunter erstaunlich großen Stücken, Vakuum-gereift, dank der bunten und im Ganzen verwendeten Kräuter optisch extrem ansprechend. "Wirkt jung, frisch und schmelzig, ganz eigene Zellstruktur, deutliche Chilinoten", "sehr fett, schmelzend, Paprika- und Thymiannoten", "guter, sauberer Geschmack", "gläsern glänzend, herb-würzig, wesentlich knackiger, als er aussieht, dennoch ein Beinahe-Lardo".
Richard und Beate Triebaumer, Rathausplatz 4, 7071 Rust, Tel.: 02685/204 38, www.triebaumerrichard.at, € 35,–/kg
7. Lardo di Colonnata 5,0
Ein exzellenter Lardo di Colonnata von der etwas breiteren Sorte, also relativ viel "roter" Anteil. "Schöne Konsistenz, recht deutliche Schweinearomen", "mild, klassische Würzung", "schöne Optik, deutliche Schweinenote", "Bauchspeck", "schöne Konsistenz, sehr schweinig", "wirkt jung".
Zum Schwarzen Kameel, Bognergasse 5, 1010 Wien,Tel.: 01/533 81 25, www.kameel.at, € 29,–/kg
8. Kübelspeck 4,9
Ein Speck, der von Mangalitza- oder Turopolje-schweinen stammt und nach traditionell oberösterreichischer Methode im Kübel mit Ausseer Natursalz und einer eigenen Kräutermischung gereift wird. "Toller Speck, bissfest, Rauchnoten, sehr harmonisch", "schöne Würzung, gute Konsistenz, guter Jausenspeck", "schmelzig", "wirkt typisch österreichisch, aber sehr gut", "kernig, klassisch, schön", "einfach, aber gut".
Bio Noah, Karl Schardax, 4644 Scharnstein, Tel.: 0680/ 206 87 91, www.bio-noah.at, € 29,–/kg
9. Waldviertler Speck 4,8
Ein nicht weniger als 18 Monate nach "Lardo-Methode" gereifter Speck aus dem Waldviertel, schmaler als die meisten Vertreter in der Verkostung. "Bergamotte-Noten, etwas gräulich, seltsamer Biss", "alt", "etwas grün", "sehr feste Textur", "sehr kernig, dumpf".
Waldviertler Viktualien, Moorbad Harbach 3, 3971 St. Martin, Tel.: 02856/273 60, www.waldviertlerviktualien.at, nur auf Kundenwunsch
10. Neusetzer fein, 9 Monate gereift 4,2
Der Speck des österreichischen Lardo-Pioniers Anton Krispel, aus dem Mangalitza-Rücken geschnitten, neun Monate in der Basalt-Wanne gereift. "Schmelzend, scharf gewürzt, Gewürze im Vordergrund", "glasig, intensive Würzmischung, Fett läuft aus", "überwürzt", "weihnachtliche Note", "Konsistenz von cremig bis zäh".
Anton Krispel, Neusetz 29, 8345 Hof bei Straden, Tel.: 03473/78 62, www.krispel.at, € 25,–/kg
10. Mangalitzaspeck mit Kräutern 4,2
Das jüngste Produkt der Thum’schen Mangalitza-Verarbeitung: Rückenspeck nach Lardo-Art mit Salz und Kräutern vier Monate in Wannen gereift. "Nett gemacht, schöne Würze, aber komische Konsistenz – das will man nicht schlucken", "geschmacklich gut, Konsistenz problematisch", "viel Biss, wässrig", "animierend, erfrischend, Textur fasrig, fettiges Mundgefühl".
Thum, Margaretenstraße 126, 1050 Wien, Tel.: 01/544 25 41, www.thum-schinken.at, € 18,–/kg
12. Neusetzer Klassik, 6 Monate gereift 4,0
Sozusagen die Mutter aller österreichischen Lardos neuer Generation. Auch dieser Speck stammt von Mangalitzas, wird mit Salz und Kräutern sechs Monate in Basalt-Wannen gereift. "Komplex, dicht, üppig", "sauber, frisch, Salbei-würzig, aber etwas zäh", "sehr fest, fast zäh, fettig; ein als Lardo verkleideter Speck", "rosa Kern, speckig".
Krispel, Neusetz 29,8345 Hof bei Straden, Tel.: 03473/78 62, www.krispel.at, € 25,–/kg
13. Lardo di Veneto 3,9
Ein außerordentlich großer Lardo mit zahlreichen Fleisch-Einschlüssen, wirkt eher wie Speck vom Bauch als vom Rücken. "Schmilzt im Mund sofort, wird flüssig, scharfe Peperoncino-Würze, Aroma von Jabugo-ähnlichem, gereiftem Schweinefett", "Parma, scharf", "flüssige Konsistenz, hoher Fleischanteil", "Duft nach fettem Parma, Geschmack wie paprizierter Serrano, Themaverfehlung", "Pimentton, flüssig".
Urbanek, Naschmarkt Stand 46, 1060 Wien, Tel.: 01/ 587 20 80, € 42,–/kg
14. Thum klassisch 3,7
Der Basis-Lardo von Roman Thum, seit drei Jahren in Produktion, mit Salz und etwas Gewürzen vier Monate gereift. "Neutral, speckig, Thymian, unterscheidet sich nicht sehr vom klassischen grünen Speck", "schwammig", "sehr neutral", "Wachs-Optik", "kein echter Italiener", "glasig, typisch Speck", "Pastetenspeck".
Roman Thum,
Margaretenstraße 126, 1050 Wien, Tel.: 01/544 25 41, www.thum-schinken.at, € 15,–/kg
15. Falorni/Greve 3,5
Der bekannte Salami-Meister und renommierte Wildschweinschinken-Spezialist aus Greve bietet auch einen sehr weißen, recht hohen Speck an. "Salzig, schmalzig, leicht ordinär", "würzig, Pfeffer, Sau-Aroma", "selchig", "Pökelsalz-Assoziation, recht rustikal", "Schweinenote, Konsistenz okay, sehr viel Salz".
Pöhl am Naschmarkt, Naschmarkt Stand 167–168, 1060 Wien, Tel.: 01/586 04 04, www.poehlamnaschmarkt.at, € 36,90/kg
16. Lardo di Moncalieri al Peperoncino 1,7
Traditioneller und handwerklich erzeugter Lardo aus dem Piemont. Der Speck stammt vom italienischen "Suino pesante", er wird in den Varianten "naturale", "alle erbe" oder eben mit Peperoncino hergestellt und zwei Monate gereift. "Fettig, überreif, patzig", "scharf, legt sich an, Chorizo-Geschmack", "böse", "Schweinefüße, scharf", "seltsam", "sehr schweinig, altes Fett, viel zu scharf".
Alimentari di Giancarlo, Billrothstraße 41, 1190 Wien, Tel.: 01/369 52 20, € 25,–/kg
17. Lardo di Calabria 1,6
Ein klassischer Lardo aus Süditalien. "Wirkt sehr organisch, wie frisch vom Schlachthof", "labbrig", "ziemlich traurig", "zäh, bitter, ranzig", "schleimig, grauenvoll".
Piccini, Linke Wienzeile 4, 1060 Wien, Tel.: 01/587 52 54, www.piccini.at, € 30,–/kg
18. Kärntner Lardo vom Landschwein, 9 Monate gereift 1,5
Die länger gereifte Variante vom Kärntner Landschwein kam im Test interessanterweise nicht annähernd so gut an wie die "frischere" Variante. "Leicht fischig, Sardellennote, schmierig", "fett", "penetrant".
Roman Fenz, Bichlweg 6, 9500 Villach, Tel.: 04242/361 03 10, € 18,–/kg