Konservierter Sommer

Tomaten alias Paradeiser machen glücklich. Zumindest, wenn die Sonne scheint. Und scheint sie nicht, oder nur an weit entfernten Orten, bleibt uns immer noch die Möglichkeit, eine Dose aufzumachen oder ein Glas zu öffnen.

Konservierter Sommer

Text von Florian Holzer Fotos: Luzia Ellert
Statistiker lieben den Paradeiser, der gibt nämlich ganz schön was her: Etwa dass die Pflanze schon Ende des 15. Jahrhunderts mit den spanischen Konquistadoren nach Europa kam – als Zierpflanze, weil die farbenprächtigen Beeren des Nachtschattengewächses ja wunderschön anzusehen sind. Aber erst nach dem Ersten Weltkrieg begann sich das rote Gemüse außerhalb Italiens breitzumachen – so erfolgreich allerdings, dass heute weltweit an die 90 Millionen Tonnen pro Jahr erzeugt werden und der Paradeiser die Beliebtheitsskala unter den Gemüsen ziemlich überlegen anführt: Ungefähr ein Viertel der gut hundert Kilo Gemüse, die der Durchschnittsösterreicher pro Jahr verzehrt, fallen auf die Nachfahren der aztekischen "Tomatl". Die knapp 42.000 Tonnen, die in Österreich jährlich geerntet werden, wachsen hauptsächlich im Burgenland (auf erstaunlich wenig scheinenden 72 Hektar), in Wien (47 Hektar) und in der Steiermark, Paradeiser-Exporten von nicht weniger als 22.000 Tonnen pro Jahr stehen Einfuhren von etwa 200.000 Tonnen gegenüber.

So interessant das alles sein mag, Tatsache ist aber eben auch, dass der Paradeiser außerhalb seiner Saison im August und September geschmacklich nicht wirklich die Punkte macht, besonders dann nicht, wenn die Pflanzen in holländischen Glashäusern wachsen, in Steinwolle wurzeln und ihre Energie aus Nährlösungen beziehen, woran uns die Industrie zwar schon erfolgreich gewöhnt hat, sich das rotfleischige Glücksgefühl aber halt einfach nicht so recht einstellen will.
Weshalb man im Fall des Paradeisers zur Konserve greifen darf. Zum konservierten Paradeiser aus dem Land, in dem die Zitronen blühen und die Pomodori duften, in dem man immer schon wusste, dass mit ein bisschen Tomatensauce, Olivenöl und Parmesan so ziemlich jedes Gericht zu retten ist, und wo man sich schon lange vor den japanischen Studien gewiss war, dass der Glutamingehalt am Gesamtprotein von verarbeiteten Tomaten mit fast 40% rekordverdächtig hoch ist. Soll heißen: Italienische Küche schmeckt deshalb allen so gut, weil so viele Paradeiser verwendet werden.
Vom Ketchup einmal abgesehen, dessen tomatige Herkunft gerne durch seinen Zuckergehalt ein wenig verschleiert wird, ist die Dosentomate die traditionellste und beliebteste Form des konservierten Pomodoro. Dosentomaten sind an praktischer Handhabung quasi nicht zu übertreffen, in nahezu allen Haushalten finden sich die genormten 400-g-Dosen dort, wo das steht, was man nämlich wirklich dringend und immer braucht, bei Mehl, Reis, Salz, Nudeln, Thunfisch, Senf und Jahrgangssardinen, also jenen Sachen, denen man sich einfach sicher sein muss, um überleben zu können.
Die Dose mit den Pelati (von ital.: pelare = schälen; das geschieht mittels Bedampfung und Rüttelpulten) kann schließlich schnödem Gemüsewasser zum Status einer Gemüsesuppe verhelfen, die mit geknofeltem Baguette sogar wirklich Spaß macht, die enthäuteten Dosenfrüchte sind Basis jeglicher Sugokreativität, machen eine zweifelhafte zu einer ernsthaften Fischsuppe und haben außerdem noch so ziemlich jedem Ragout gutgetan.
Und dann kam San Marzano. Sorten waren bis vor ein paar Jahren – zumindest außerhalb jener Enthusiasten-Kreise, die in Gärten, auf Balkonen und in liebevoll gepflegten Glashäusern Paradeiser-Exoten zogen – ja kaum ein Thema, "Kirschtomaten" und "Rispentomaten", das war’s. Vor etwa 15 Jahren passierte es allerdings, dass die so genannte San-Marzano-Tomate, die in den Provinzen Neapel, Salerno und Avellino angebaut wurde und deren aromatische Früchte die neapolitanische Pizza erst zu dem machte, was sie war, nämlich ein grandioses Beispiel für genial geschmackvolle Einfachheit, unter einer Pflanzenkrankheit litt und auszusterben drohte. Die damals junge Organisation Slow Food setzte alle ihre Networking-Möglichkeiten ein und erreichte, dass der heikle, weil in Schüben reifende, nur per Hand zu erntende und damit für die industrielle Landwirtschaft kaum geeignete Paradeiser als nationales Kulturgut akzeptiert und mittels Schaffung einer geschützten Herkunftsbezeichnung ("San Marzano dell’Agro Sarnese-Nocerino DOP") vor dem Verschwinden bewahrt wurde: Die Provinzregierung Kampaniens sicherte die noch existenten Bestände an Saatgut und in Zusammenarbeit mit einigen Bauern aus San Marzano sul Sarno wurde der Aroma-Paradeiser wieder konsequent angebaut und gepflegt.
Mittlerweile ist der Name des geretteten Pomodoro omnipräsent, wird von Pizza-Puristen und Anhängern der reinen Lehre (Avpn, Associazione Verace Pizza Napoletana) in ihren Predigten lauthals propagiert. Das freut natürlich auch die Tomatendosen-Industrie, der sich mittels San Marzano nun eine Türe zum Hochpreissegment und in die Welt der Gourmet-Bourgeoiserie geöffnet hat. Der italienische Tomatenkonzentrat-Spezialist Mutti etwa bietet die namhaften Tomaten in Deutschland bereits an, und kurioserweise werden sie auch schon in niederländischen Glashäusern gezogen … Warum auch nicht – die neapolitanische Sonne und den vulkanischen Boden der Vesuv-Hänge wird man allerdings schlecht simulieren können.
Sortenbezeichnungen sind bei den anderen Tomatenkonserven, auf die wir unseren Blick lenken wollen, einstweilen noch nicht gängig: Die getrockneten und in Öl eingelegten Paradeiser beschränken sich derzeit noch auf Herkunftsangaben, wobei es sich in den meisten Fällen um Sizilien handelt. Im Gegensatz zu Pelati, die zumindest schon seit den 70er Jahren auch in Österreich einigermaßen etabliert sind, kamen die sonnengetrockneten und olivengeölten Paradeiser erst in den vergangenen 15 Jahren ins Land – beziehungsweise überschwemmten es als Passagiere der epidemisch grassierenden Antipasti-Platten. Mit dem Verlust von Flüssigkeit bei gleichzeitigem Kontakt mit süd-mediterranem UV-Licht bleibt vom ursprünglichen Aroma der Tomate freilich nicht besonders viel übrig, was durch Olivenöl, Kräuter und Knoblauch jedoch kompensiert wird. Das gelingt manchmal, und die getrockneten Beeren des Nachtschattengewächses erheben sich zu konzentrierter Köstlichkeit, und manchmal leider auch nicht, wodurch das zähe Pflanzenleder folglich zu graubrauner Geschmacklosigkeit verdammt ist.
Wenn die herbstliche Sonne nicht ausreicht, um die Tomaten zu trocknen, kann man auch zum Dörrofen greifen, wie das Erich Stekovics macht, der Meister der Paradeiser aus dem Seewinkel. An die 4.000 verschiedene Sorten baut er heuer an, in seine Gläschen mit den "Ofenparadeisern" kommt eine bunte Mischung kleinerer und größerer, gelber, roter, grüner und brauner Exemplare, hochreif geerntet, rasch verarbeitet und mit Sonnenblumenöl konserviert.
Eine Möglichkeit, die in letzter Zeit verstärkt Anwendung zu finden scheint, ist die so genannte "Halbtrocknung", was die Tomaten zwar verderblicher macht, ihnen aber natürlich auch eine gewisse Saftigkeit und Frische bewahrt, wie das etwa die exemplarischen Produkte des Aussteigers und Biopioniers Karl Egger beweisen: Vor 30 Jahren gründete der Deutsche in der Maremma seine Fattoria La Selva, die mittlerweile nicht nur zum Inbegriff erstklassiger Antipasti-Qualität, sondern auch zum perfekten Beispiel einer quasi-autarken Kreislaufwirtschaft geworden ist – der Kompost zur Düngung der 324 Hektar Gemüsebeete, Weinberge, Getreidefelder und Obsthaine stammt vom Mist einer 120 Tiere umfassenden Chianina-Herde und von 100 Appenin-Schafen.
Die Beliebtheit des Paradeisers nimmt jedenfalls weltweit und damit auch in Österreich zu, der heutige Pro-Kopf-Verbrauch ist ungefähr doppelt so hoch wie noch vor zehn Jahren. Eine zweifellos gute Ausgangsposition dafür, dass auch Tomaten in konservierter Form an Interesse gewinnen, vor allem, wenn es gelingt, Qualitäten und Identitäten zu definieren. Immer Sommer am Teller – eine schöne Vorstellung.

Verkostung

Jeder liebt Paradeiser alias Tomaten alias Pomodori. Aber gut und frisch sind sie halt nur zwei Monate lang zu bekommen, weshalb gerade bei den unverzichtbaren, roten Früchten des Nachtschattengewächses die Konservierung ein nicht nur gangbarer, sondern auch weitgehend akzeptierter Kompromiss ist. Tomaten-konserven treten einem in den unterschiedlichsten Ausformungen entgegen, sei es pastös als Ketchup oder Tomatenmark, sei es unzerstörbar als sonnengetrocknete Tomaten, sei es als amorphe Masse namens Polpa oder sei es in den beiden Varianten, die hier getestet wurden: getrocknet und in Öl eingelegt als unverzichtbarer Bestandteil und konservierter Sommer-Happen auf
sicher jeder Antipasti-Platte oder gekocht und eingedost als Rettung für Saucen, Suppen und Gemüse all jener, die nicht das Privileg besitzen, in Äquator-nahen Regionen Italiens oder Spaniens zu leben.
Die A la Carte-Jury, diesmal bestehend aus Karin Schnegdar, Society- und Gourmet-Berichterstatterin der Kronenzeitung, Dagmar Gross, Diplom-Sommelière und Weinmarketing-Spezialistin, Nina Kaltenbrunner, freie Autorin in feinschmeckerischen Angelegenheiten, Gabi Halper, Foodstylistin, sowie Christian Grünwald und Florian Holzer von A la Carte, verkostete eingedoste und geölte Tomaten aus Italien, Spanien, England, Deutschland und Österreich. Die Verkostung fand in zwei Durchgängen statt, zuerst Pelati, dann Pomodori Secchi, in der Wertung wurden beide zusammengefasst. Wir bedanken uns beim versierten Team des Restaurants "Zum Schwarzen Kameel" für die geschmeidige Umsetzung der Verkostung.
1. La Selva, Pomodori semisecchi con capperi 7,6
Die eingelegten Tomaten von La Selva waren nicht unbedingt ein Außenseiter, vielmehr zählen die Produkte dieses Unternehmens aus der toskanischen Maremma stets zu den Favoriten. Die Halbtrocknung belässt den Tomaten ihre Frucht, das Extra-Vergine-Öl ist erstklassig, die Harmonie mit den aromatisch exzellenten Kapern wunderbar. Dass das Produkt auch noch biologisch hergestellt wird, wirkt sich zwar vielleicht auf den Geschmack nicht unmittelbar aus, ist aber sicher auch kein Nachteil. "Weich, saftig, köstlich, großartiges Öl", "sommerlich", "schön süß, gute Optik", "guter Biss, gutes Öl", "Frucht!"
280 g, € 7,69, bei Bio-Maran, Lindengasse 13–15, 1070 Wien
2. San Marzano dell’Agro Sarnese-Nocerino DOP 6,6
Auch bei den Dosentomaten gewann der Favorit, wenngleich überraschend deutlich (vor allem im Vergleich zu den anderen San-Marzano-Tomaten vom gleichen Hersteller, aber unter einem anderen Label). San-Marzano-Tomaten sind derzeit Kult, gelten als das tomatige Nonplusultra. Ein bisschen mehr Aha-Erlebnis hätten wir uns aber – ehrlich gestanden – schon erwartet. "Intensiv, fleischig, völlig ramponierte Optik, geschmacklich und farblich so, wie Dosentomate sein soll", "reife Frucht", "vollfruchtig", "chaotische Optik", "Süße und Säure harmonisch, kann man empfehlen", "tomatig, leicht süß".
400/260 g, € 2,90 bei www.manufactum.at
3. Quality first, Pomodori Essiccati 6,2
Das war doch erstaunlich. Die Eigenmarke des REWE-Konzerns bietet fünf Antipasti-Produkte an, die getrockneten Tomaten in Kräuteröl überzeugten nicht nur optisch, sondern auch durch Frische und erstklassige Verarbeitung. Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss bei diesem Produkt definitiv hervorgehoben werden. "Etwas salzig, schöner Tomatengeschmack", "Wunderbare Balance zwischen Biss und Frucht, etwas salzig, sehr ordentlich", "anständig", "wirkt sehr natürlich", "schöne Konsistenz, erstaunlich ausgeprägte Säure".
280/150 g, € 2,49 bei BILLA
4. Südfranzösische kandierte Kirschtomaten, halbgetrocknet 5,4
Das einzig offen verkaufte Produkt in der Range, mit Kräutern und Knoblauch schon relativ stark zubereitet, durch helles Rot und frische Optik ein Eyecatcher auf diversen Antipasti-Ansammlungen. "Bissfest und fleischig, Kräuter und Knoblauch sehr im Vordergrund", "ledrig, kräftiges Rot", "säurebetont, sehr bissfest", "viel Knoblauch, extrem sauer, aber toller Antipasto, intensiv", "sehr roh".
100 g, € 3,98 bei Pöhl am Naschmarkt, Naschmarkt Stand 167–168, 1060 Wien, Tel.: 01/586 04 04, www.poehlamnaschmarkt.at
5. Clever, Geschälte Tomaten 5,1
Innerhalb der Pelati-Wertung der zweite Platz, und das für das billigste Produkt in der Range. Mit Informationen wird auf der Packung eher gegeizt, in der Verkostung erwiesen sich die Eigenmarken-Pelati von REWE aber als zuverlässig. "Leicht wässrig", "vergleichsweise natürlich, solide Basisqualität", "ausgewogen, etwas unsauber verarbeitet", "leichte Dosenaromen", "nicht sehr reif, aber brauchbar".
400/240 g, € 0,49 bei BILLA
6. Mutti, Pomodorini di Collina (solo pomodoro italiano) 5,0
Kirschtomaten bieten natürlich den Vorteil des vergleichsweise konzentrierteren Aromas, haben allerdings den Nachteil, dass der Schalenanteil entsprechend höher ist beziehungsweise sich die kleinen Tomaten gar nicht schälen lassen. "Sehen aus wie Kirschtomaten, schmecken aber wie normale Pelati. Sonne fehlt", "störende Haut", "die erhoffte Geschmacksexplosion bleibt aus", "fleischig, süßlich, kompakt", "sehr feste Schale, sehr dicker Saft".
400/240 g, € 0,99 bei BILLA
7. Stekovics, Ofenparadeiser 4,7
Die in Öl eingelegten Paradeiser vom Paradeisermeister: eine Vielzahl unterschiedlicher, im Ofen getrockneter Paradeiser (grüne, gelbe, rote, braune), mit Knoblauch in Sonnenblumenöl eingelegt. Dieses Öl ist sicher erstklassig, hat gegenüber fruchtigen Olivenölen aber zweifellos einen aromatischen Nachteil. Minuspunkt: Die oberen zwei Zentimeter sind oxidiert und kaum verwendbar. "Fruchtig, intensive Säure, nussiger Unterton vom Öl", "etwas sehr trocken, Frucht verhalten", "man wünscht sich mehr Süße".
130/80 g, € 7,– bei Erich Stekovics, Schäferhof 13, 7132 Frauenkirchen, Tel.: 0676/966 07 05, www.stekovics.at
8. Conte de Cesare, Pomodori Pelati 4,5
Die von Haas in Traun vertriebene Industriemarke bietet ein umfassendes Programm sämtlicher Alimentari. Die Pelati werden nach Größe, Reifegrad und Schalenresten selektioniert und mit extra hergestelltem Tomatensaft aufgefüllt. "Leicht ausgelaugt", "blasses Rot, Aroma ist zwar da, insgesamt aber wenig Ausdruck", "blass, uneinheitlich, Schalenreste", "neutral, aber frisch; miese Optik".
400/240 g, € 1,09 bei BILLA
9. Le Conserve della nonna, Pomodori essiccati 4,1
Jens Depenau listet in seinem "Giustini"-Programm zahlreiche Produkte kleinerer und größerer, bekannter und unbekannter Produzenten. "Le Conserve della Nonna" ist ein Sugospezialist aus der Provinz Modena, die sonnengetrockneten Tomaten stammen aus Süditalien und werden in Sonnenblumenöl eingelegt. "Etwas hart", "fleischig, schöne Säure, völlig belangloses Öl", "sehr viel Schale", "dürr", "sehr kompakt, ein guter Bekannter von der Antipasti-Platte, Dörrfrucht-Aromen".
370/340 g, € 2,99 bei Spar
10. Torre Saracena, Pomodori Secchi 4,1
Ein kleiner, der absoluten Topqualität verpflichteter Familienbetrieb aus Kalabrien, der ausschließlich Produkte der eigenen, fünf Hektar großen Landwirtschaft handwerklich verarbeitet. "Hübsch, sauber, sehr viel Minze", "hart", "säuerlich", "rauchig", "überreif".
170 g, € 8,90 bei Buongustaio, Barnabas-Fink-Straße 4, 6845 Hohenems, Tel.: 05576/728 80, www.buongustaio.cc
11. Solania Pomodori Pelati Gialli 3,9
Zweifellos ein sehr spezielles Produkt, da gelbe Dosenparadeiser noch sehr selten im Regal anzutreffen sind. Die gelben Tomaten, die von der Firma Solania verarbeitet werden, wachsen am Fuß des Vesuvs in der Nähe von San Marzano, da es sich nicht um Hybrid-Sorten handelt, können auch die Samen der Dosenparadeiser eingesetzt werden. "Gelb, etwas wässrig, frisch, schöne Zellstruktur", "etwas bissfest und unreif", "schöne, feste Konsistenz, neutral", "verhalten".
400/260 g, € 2,40 bei Buongustaio, Barnabas-Fink-Straße 4, 6845 Hohenems, Tel.: 05576/728 80, www.buongustaio.cc
12. Casa Rinaldi, Pomodoro Pelati 3,8
Casa Rinaldi ist einer der renommiertesten Balsamico-Erzeuger, der sein Sortiment im Laufe der vergangenen zwanzig Jahre auch auf Antipasti und Alimentari erweitert hat. Die Pelati erwiesen sich freilich als wenig sensationell. "Dünn, wenig frisch, wie aufgekocht", "fleischig, suppig, hat was Ursprüngliches, geht so", "charmant gemacht", "fahl".
400/240 g, € 1,29, bei Meinl am Graben, Graben 19, 1010 Wien, www.meinlamgraben.at
13. Bonelli, Pomodori Secchi 3,4
Die Handelsmarke für italienische Spezialitäten von Maresi, über Herkunft erfährt man wenig, außer dass es sich um am Strauch gereifte, unter italienischer Sonne getrocknete Tomaten in Sonnenblumenöl handelt. "Schlechtes Öl, zu sauer, leichter Fischton", "Säure dominiert, Tomate bleibt im Hintergrund, schlechte Ölwahl", "sauer, Thymian dominiert", "sauer, zäh, fad, schlechtes Öl, rettet sich mit Oregano".
€ 4,29, bei Meinl am Graben, Graben 19, 1010 Wien, www.meinlamgraben.at
14. Inaudi, Pomodori Secchi 3,3
Der renommierte Trüffelhändler und -verarbeiter aus dem piemontesischen Borgo San Palazzo bietet in seinem umfangreichen Sortiment auch sonnengetrocknete Tomaten in Olivenöl an – allerdings gänzlich ungetrüffelt. "Sehr salzig, erinnert geschmacklich an Sardelle", "Mischung aus getrockneten Feigen und Baccalà", "salzig, sauer, fischig", "extrem, intensiv, vielfältig, leichter Rosinenton, gutes Öl".
290 g, € 6,99, bei Wein & Co
15. Pomodorini di Collina 3,3
Kirschtomaten in der Dose, mehr Geschmack bei zugleich mehr Schale. "Harte Schale, leicht erdiger Geschmack", "bissfest, eigentümliches Aroma exotischer Früchte, seltsames Produkt", "hellrote Cherrytomaten, uninteressant", "wirkt irgendwie hausgemacht, eigenartige Fremdtöne, kann man mögen oder nicht".
400/240 g, € 1,79 bei Meinl am Graben, Graben 19, 1010 Wien, www.meinlamgraben.at
16. L’Orto di Lucania, sonnengetrocknete Tomaten 3,1
Handgefertigte Sonnentrocknungs-Tomaten in Extra-Vergine-Olivenöl von dem bezaubernden Agriturismo in der Basilicata (Swimmingpool!). Die sympathische Grundvoraussetzung und der hohe Preis schlugen sich in der Blindverkostung leider nicht nieder. "Metallisch", "säuerlich, brennt", "wirkt verbrannt, karamellisiert, Currynoten, komisch", "gut gemacht, Säure stört aber, Öl ist banal".
290 g, € 8,50 bei Radatz
17. Jamie Oliver, sun-dried tomatoes 3,0
Der kochende Super-Brite bietet auch drei in Öl eingelegte Antipasti an, die exklusiv für ihn in einem süditalienischen Familienbetrieb hergestellt werden. Der Magnetismus des Namens ist sicher nicht zu unterschätzen, die Qualität überzeugte in der Blindverkostung weniger. "Matschig, wenig Tomatenaroma", "blassrot, welk, schmeckt überreif", "weich, viele Kräuter, seltsam", "neutral, seltsame Konsistenz – kann in Öl Eingelegtes wässrig sein?"
280 g, € 5,99, bei Spar
18. Famiglia Ciarlo, Ciliegini mediterranei, Agricoltura biologica 3,0
Ciliegini, ein anderes Wort für Kirschtomaten, biologisch angebaut und auf Netzen in der Sonne von Pachino, im südlichsten Sizilien zum Trocknen ausgelegt. "Scharf und klein", "Textur gelungen, aber sehr salzig, scharf, wie mit Sardellen vermischt", "kleine Exemplare, ätzend", "oxidiert, altes Öl, nicht schön".
280 g, € 12,95, bei Buongustaio, Barnabas-Fink-Straße 4, 6845 Hohenems, Tel.: 05576/728 80, www.buongustaio.cc
19. Pomodori Secchi, Sasso 2,8
In Öl eingelegte Trockentomaten vom Gebrauchsölerzeuger. "Ledrig, muffig", "röstig, fleischig, ganz okay", "bräunlich, zäh", "graubraun, entsetzliche Optik, Pappendeckel", "wirkt wie im alten Zelt gelagert".
€ 3,99, bei Meinl am Graben, Graben 19, 1010 Wien, www.meinlamgraben.at
20. Denree Bio-Tomaten ganz, geschält 2,5
Biologische Dosentomaten vom Großkonzern. "Feine Struktur, leichte Tomatensüße", "wie hausgemacht, allerdings etwas bitter und metallisch", "wässrige Note", "indifferent, unattraktiv".
400/240 g, € 0,99 bei Bio-Maran, Lindengasse 13–15, 1070 Wien
21. Geschälte Tomaten im eigenen Saft 2,3
Pelati einer Eigenmarke. "Fahl, keine Frucht", "belanglos", "eindimensional, festes Fleisch", "gar nicht sexy".
400/240 g, € 0,49 bei Spar
22. Naturata, Geschälte Tomaten Demeter 2,2
Ins Glas gefüllte Demeter-Tomaten, die allerdings schon bei einem Test der Stiftung Warentest vor sechs Jahren geschmacklich durchfielen. Hier leider auch. "Schöne Form, metallisches Aroma", "höchst seltsam, ranzig", "optisch schön und sauber, geschmacklich uninteressant bis metallisch", "fad, bitter, schlecht, Pelati, wie sie nicht sein sollen".
660/400 g, € 2,79 bei Naturkost Spittelberg, Spittelberggasse 24, 1070 Wien, Tel.: 01/523 61 92
23. Solania San Marzano dell’Agro Sarnese-Nocerino DOP 1,0
Leider die negative Überraschung der Verkostung und der Beweis, dass nicht immer alles super sein muss, was einen tollen Namen hat und Kult ist. Klar, auch von San-Marzano-Tomaten gibt es B-Qualitäten. "Bitter, metallisch", "alt", "modrig", "unfrisch".
400/260 g, € 1,90 bei Buongustaio, Barnabas-Fink-Straße 4, 6845 Hohenems, Tel.: 05576/72880, www.buongustaio.cc