Pfefferkuchen, fein

Man baut Häuser daraus. Hängt sie sich herzförmig und bunt verziert um den Hals, wenn gerade Kirtag ist. Oder klebt Bilder von Krampus und Nikolo drauf. Und natürlich isst man Lebkuchen auch. Vor allem aber scheinen sie eine der wesentlichen Aroma-Zutaten für weihnachtliche Gefühle zu sein.

Text von Florian Holzer · Fotos von Luzia Ellert

Lebkuchen werden von Heinzelmännchen in Nürnberg hergestellt, das ist bekannt. In der Nacht passiert das, dann, wenn alle schlafen. Darum hat das auch noch nie wer gesehen. Und darum sind sie auch so rätselhaft. Nicht wie die übrigen Kekse, die man zu Weihnachten zu Hauf geschenkt bekommt oder ungeschenkt irgendwo herumliegen sieht, nicht bröselig, mürbe oder mehlig, sondern stabil, dunkel statt hell, im puristischen Fall eher Brot als Zuckerwerk – und dann der Duft. Lebkuchenduft ist eine eigene Kategorie im weihnachtlichen Aromenspektrum. Die Mischung aus den klassischen Lebkuchengewürzen Zimt, Nelken, Piment, Muskat, Anis und Kardamom in Verbindung mit Honig, gebackenem Teig und der dezenten Schärfe des Backtriebmittels machen den Lebkuchen geruchsmäßig einzigartig, nichts in der westlichen Kochkultur riecht so orientalisch, wie es Lebkuchen tut.

Was auch der Grund dafür sein dürfte, warum Lebkuchen mit Vorliebe zu Weihnachten beziehungsweise zur winterlichen Fastenzeit im Advent hergestellt und verzehrt wurden – orientalische Gewürze waren im Mittelalter, als die Lebkuchenherstellung zumindest urkundlich erstmals erwähnt und in deutschen Klöstern zur Tugend erhoben wurde, unendlich wertvoll, mit ihnen Zubereitetes also für die höchsten Festtage reserviert. Auch die Mandeln stammten aus dem fernen Süden, waren kostbar und erlesen, Aranzini (im Rest der Welt Orangeat genannt) kündeten ebenfalls vom südlichen Duft weit entfernter, exotischer Länder. Der Honig war zwar einheimisch und zu diesen Zeiten mehr oder weniger die einzige Methode der Süßung, die zur Verfügung stand, in der eingesetzten Menge hatte er aber auch schon wieder was Luxuriös-Festliches, machte die Lebkuchen außerdem haltbar und gab ihnen ihre ganz spezielle Konsistenz. Das muss man sich im Zusammenhang mit der mittelalterlichen oder zumindest prä-industriellen Versorgungslage verdeutlichen: Lebkuchen waren eine aromatische Weltreise, ein kulinarischer Ausnahmezustand, dufteten nach Sehnsucht und Fernweh, nach den Gewürzmärkten Sansibars und dem Souk von Aleppo. Keine unwesentliche Option, wenn draußen die Rauhnächte wüten und es im ganzen Haus nur einen geheizten Raum gibt …

Eine weitere, für den Lebkuchen gleichermaßen essenzielle wie doch ein wenig mystische Zutat ist das so genannte Hirschhornsalz. Hirschhorn, das klingt ja nach Rudolph dem Rentier, beziehungsweise hat der Umstand, aus Hirschgeweihen irgendwie ein Salz zu gewinnen und mit dem dann weihnachtliches Traditionsgebäck zu versehen, schon ein bisschen was von Hexenkessel und Druidenzelt. Wobei es wohl schon längere Zeit zurückliegt, dass dieses weiße Pulver tatsächlich aus geraspelten Hirschgeweihen gewonnen wurde – um daraus kohlensaures Ammoniak alias „ABC-Trieb“ (Ammoniumbicarbonat) herzustellen, ein Backtriebmittel aus der Prä-Backpulver-Ära. Heute gewinnt man „Hirschhornsalz“ durch Sublimation einer Mischung von Ammoniumchlorid, Calciumcarbonat und Holzkohle, verrät uns Wikipedia, was zu einer Mischung aus Ammoniumhydrogencarbonat, Ammoniumcarbonat und Ammoniumcarbamat führt, kurz E 503. Typischer Nebeneffekt dieses altehrwürdigen Backtriebmittels, das weit weniger flaumige Ergebnisse zeitigt als modernes Backpulver, ist sein dezenter Ammoniakgeruch und ein an Salmiak erinnernder Geschmack. Braucht man sonst (außer bei Lakritz) ja nicht unbedingt, beim Lebkuchen gehört das aber eben zum Erlebnis dazu und führt zweifellos zur Schärfung des Profils dieses Ur-Kekserls.

Auch ein interessanter Aspekt ist die Vielfalt an Bezeichnungen und Gattungen der diversen Lebkuchen, je nachdem, ob sie mit Mandeln oder Früchten belegt oder mit Glasur oder Schokolade bestrichen sind, ob sie auf Oblaten gebacken wurden, ob sie rund oder eckig sind. Namen wie Elisen, Nürnberger, Rosinenbrot, Teestangen und dergleichen dürften da schon ziemlich alt sein, vom berühmtesten all dieser Gattungen, dem Elisenlebkuchen, existiert sogar mindestens ein Ursprungs-Märchen (mit Königen, kranken Prinzessinnen und einem einigermaßen guten Ende  …). Wie ein so genannter „Fünfmandler“ oder auch „Viermandler“ aussieht, kann man sich auch ohne allzu große Phantasieanstrengung ganz gut vorstellen, die Bezeichnung für den Lebkuchenklassiker „Pumpernickel“ führt indes mitunter zu Missverständnissen, wie Katharina Pirker vom heimischen Marktführer in Sachen handwerklicher Lebkuchenerzeugnisse weiß. Mit der Zeit und der zunehmenden Patisserie-Komplikation des ursprünglichen Lebkuchens – gefüllt, getunkt, ­geschichtet – kamen dann natürlich reichlich Phantasienamen dazu, über die jeder Hersteller frei und nach persönlicher Kreativität verfügte.

Genau in diese Richtung geht übrigens auch einer der beiden aktuellen Lebkuchentrends, wie Katharina Pirker verrät, das Lebkuchenkonfekt. Der andere wird die Puristen freuen, der zielt nämlich in Richtung der völligen Unverfälschtheit, „ganz klassisch, ganz einfach“. Hintergrund dieser Tendenz sei das zunehmende Angebot industriell hergestellter Lebkuchenware, „die enthalten keinen Honig mehr, dafür aber jede Menge Weichmacher und Konservierungsmittel – unverarbeitet und pur kann man das in Wirklichkeit gar nicht mehr essen“. Die Lebzelterei Pirker verwendet noch Honig, reichlich sogar. Ungefähr siebzig Tonnen vom süßen Bienensekret werden im Jahr verarbeitet, rein handwerklich, was den Lebkuchen in weiterer Folge nicht nur süßt und ihm sein spezielles Aroma und seine spezielle Konsistenz verleiht, sondern ihn dank der antibakteriellen und konservierenden Eigenschaften von Honig mehr oder weniger auch zum Methusalem unter den Weihnachtsgebäcken werden lässt, erklärt Katharina Pirker: „Lebkuchen ist eigentlich ewig haltbar, wird zwar hart, aber zweimal pro Jahr, wenn die Luftfeuchtigkeit ansteigt, auch wieder weich. Deswegen gibt es ihn wahrscheinlich auch schon seit so unendlich langer Zeit, weil er so praktisch ist.“

Eine recht archaische Methode, die endlose Haltbarkeit des Lebkuchens noch zu verlängern, wird etwa vom Traditionserzeuger Metzger in Perchtoldsdorf angewandt, nämlich eine achtmonatige Reifung des Rohteiges. Bei Pirker gab man dieses aufwendige Verfahren jedenfalls auf, nachdem kein wesentlicher Unterschied zwischen lange gereiftem und nur normal abgelegenem Teig festgestellt werden konnte.

Wohin die Lebkuchen-Trends der Zukunft gehen? Bio, alte Getreidesorten, sortenreiner Blütenhonig? Ja, schon auch, lässt Katharina Pirker wissen, mit Biodinkel habe man’s probiert, „so der Renner ist das aber nicht“. Gesundheit werde bei traditionell hergestellten Lebkuchen mit all dem Honig und all den Gewürzen ohnehin vorausgesetzt, meint die Lebzelterin, die Themen „Vollkorn“ und „Müsli“ habe man aber sicherheitshalber im Programm. Die Lebkuchen-Zukunft dürfte wohl eher in Vielfalt und Abwechslung liegen, „wir haben 60 verschiedene Sorten, und jedes Jahr kommt eine dazu“, so Pirker, wohl aber auch in neuen Formen des Marketings. So startete man in Mariazell eine Schau-Lebzelterei, in der der Werdegang des honigsüßen Gewürzbrotes von Anfang bis Ende mitverfolgt werden kann, auch die Ausseer Lebzelterei verpasste sich ein Erlebnis-Outfit, das Busse zu bewältigen in der Lage ist.
Kulinarisch hätte Lebkuchen zweifellos noch einiges mehr zu bieten, als am Weihnachtsmarkt zum Punsch geknabbert oder im besten Fall für Wildsauce verrieben zu werden. Die spontane Sehnsucht nach saftigem Beinschinken, rauchig-würzigem Schinkenspeck oder gereiftem Rotschmierkäse bei der A la Carte-Lebkuchenverkostung kann ja wohl nicht von ganz ungefähr kommen.

Zucker, Brot, Gewürzpeitsche

Lebkuchen ist eines der letzten Brauchtumsgebäcke, das ­tatsächlich noch mit einem Festtag – nämlich Adventzeit und Weihnachten – in Verbindiung gebracht wird, wohingegen Osterstriezel & Co längst das ganze Jahr über zu bekommen sind. Mit dem epidemischen Auftreten von Weihnachts- und Adventsmärkten ist die unverkennbare Geruchsmischung aus Honig, Nelken, Zimt, Muskat, Anis und Kardamom quasi allgegenwärtig und führt zu einem – mitunter nicht ganz ­willkürlich scheinenden – Lebkuchen-Kaufreflex bei den ­Besuchern. Was aber gar nichts macht, denn Lebkuchen ­halten nahezu ewig und lassen sich, falls sie doch einmal zu hart geworden sind, wunderbar zu Saucen oder Knödeln ­verarbeiten, die uns zu Hase, Hirsch und Reh schon oftmals in vorweihnachtliche Stimmung versetzten.

Die Vielfalt der als Lebkuchen bezeichneten Backwerke ist enorm, um eine Vergleichbarkeit herzustellen, wählten wir von jedem Erzeuger sowohl ein möglichst neutrales, pures ­Exemplar, wie etwa den klassischen „Fünfmandler“ oder die mandelbasierten „Elisen“, als auch ein komplexeres, aufwendigeres Modell, das mit Marmelade gefüllt und mit Schoko­lade überzogen sein sollte. Verkostet wurden Lebkuchen aus Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark und Salzburg sowie aus Deutschland. Verkostet wurde von ­Dagmar Groß, Diplomsommelière, Weinmarketing-Fachfrau und Stammgast bei den A la Carte-Verkostungen, Viola ­Bachmayr, Patisserie-Chefin bei Joseph-Brot und soeben von einem viermonatigen Aufenthalt in der Villa Joya zurück, A la Carte-Chefredakteur Christian Grünwald und Autor Florian Holzer. Das Honig-duftende Tasting fand bewährtermaßen im Schwarzen Kameel statt.

Verkostung

Seckauer Lebkuchen, Pumpernickel 7,5
Den Sieg der Verkostung trug diesmal ein Lebkuchen davon, der wohl der einfachste im gesamten Panel war: Gerade neun Zutaten und Natriumbicarbonat als einzige „unnatürliche“ Zutat – da war die Liste bei so manchem Mitbewerber mitunter dreimal so lang. Der Seckauer Konditoreibetrieb existiert heute in der vierten Generation, auf Lebkuchen spezialisierte sich Michael Regner in den 80er Jahren: „mürb, extrem klassisch“, „Zirbenholz, Kaminfeuer, Tannenwipferl – sehr alpin“, „klassisch, schön, recht mild, etwas trocken“, „archetypisch, dezent röstige Noten, am Gaumen etwas klebrig“.
Café Konditorei Regner, 8732 Seckau 39
www.regner.at
um € 5,99/180 g
bei Meinl am Graben, Graben 19, 1010 Wien

Kastner, Pflaumen-Lebkuchen 7,4
Seit 1559 existiert die Bad Leonfeldner Lebzelterei schon, das ist eindrucksvoll und macht auf den Weihnachtsmärkten was her. Der gefüllte Leb­kuchen dieses Traditionsunternehmens erwies sich als der harmonischste, jener, bei dem der ­Lebkuchen gegen Fülle und Schokolade noch eine ­Chance hatte, „schaut schlimmer aus, als er dann schmeckt“, „Fülle dezent, nur der Rum stört“, „gute Balance, guter Fruchtlebkuchen“.
Um € 1,60/150g
bei Franz Kastner, Linzer Straße 25, 4190 Bad Leonfelden,
www.kastner-austria.at

Haeberlein-Metzger, Feine Nürnberger Oblaten-Lebkuchen 7
Ein Klassiker aus Nürnberg, einer der vielen Ursprungsorte der europäischen Lebkuchenkultur: „sehr authentisch, urtümlich, fast bäuerlich“, „wie früher“, „mild, sehr ausgeglichen gewürzt, gute Konsistenz, authentisch“, „schaut aus wie banaler Schokokuchen, Gewürze sind wahrnehmbar, aber Mainstream“.
Um € 2,99/200g
bei Meinl am Graben, 1010 Wien

Pirker, Fünfmandler 6,7
Der Klassiker schlechthin, vom Marktführer in Sachen heimischer Lebzelterei. Auch hier eine extrem überschaubare Zutatenliste, zur Hälfte besteht der Teig aus Honig, das Backtriebmittel ist klassischerweise Hirschhornsalz. „Extrem klassisch, klebt an den Fingern, so viel Honig ist drin, viel Gewürz, erinnert an Kindheits-Weihnachten“, „leichte Schärfe, viel Honig, sehr hell, etwas weich“, „Honig pur, auch Zimt und Karamell, intensiv, anhaltend, sehr gut, Backtriebmittel wird dann etwas scharf“.
Um € 5,20/340 g
bei Lebzelterei Pirker, Grazer Straße 10, 8630 Mariazell,
www.lebkuchen-pirker.at

Ausseer Lebkuchen, Elise 6,5
Typisch für Elisen-Lebkuchen wird die Struktur hier eher von geriebenen Nüssen als von Mehl getragen, die Ausseer Lebzelterei beruft sich sogar auf ein Gründungsdatum 1587, der Laden außerhalb des ­Kurortes vermittelt freilich einen eher moderneren Eindruck: „schöner, klassischer ­Oblaten-Lebkuchen, saftig und trocken zugleich“, „etwas süß, aber gut gewürzt, gute Oblate“, „extra-klassisch, hell“.
Um € 3,80/180 g
bei Hugo Rubenbauer, Ausseer Lebkuchen, Pötschenstraße 146, 8990 Bad Aussee,
www.lebkuchen.at

Wallner, Antoniusschnitten 6,5
Und noch ein bisschen älter, die Vorfahren der Familie Wallner backen in St. Wolfgang gar schon seit 1520 Lebkuchen. Einer der dezenten, unaufdringlichen Klassiker unter den gefüllten und glasierten Exemplaren: „etwas trocken, aber gut, klassisch, erinnert irgendwie an eine englische Tante, man will Tee und Portwein“, „sehr viel Honig, durch die Orangenscheibe oben drauf etwas bitter“.
Um € 3,80/170 g
bei Café-Konditorei Wallner Markt 29, 5360 St. Wolfgang,
www.wallner24.at

Metzger, Honiglebkuchen-Himbeerplätzchen 6
Gewissermaßen ein schokoüberzogenes Lebkuchenplätzchen mit Himbeergeleefülle, „rund, flach, der Lebkuchen ist durchaus zu spüren, aber schon recht süß“, „zu wenig Lebkuchen im Verhältnis zu Kuvertüre und Marmelade, aber gute Konsistenz“, „Schokolade und Marme­lade dominieren“.
Um € 1,64/4,2 g
bei Metzger Marktplatz 7–9, 2380 Perchtoldsdorf,
www.lebzelterei.at

Ausseer Lebkuchen, Dachstein 6
Ein massives 100-Gramm-Paket dunkel-schokoladigen Lebkuchens mit Marzipanfülle, „Teig extrem locker und flaumig, verliert dadurch aber an Prägnanz“, „sehr heller Teig“, „sehr viel Schokolade, aber dafür recht gute“.
Um € 3,80/200 g
bei Hugo Rubenbauer,
Ausseer Lebkuchen, Pötschenstraße 146, 8990 Bad Aussee,
www.lebkuchen.at

Weiss, Eimetten 5,7
Auch die Neu-Ulmer Lebzelterei Weiss gehört – so wie Haeberlein-Metzger – zum deutschen Lebkuchen-Konzern Lambertz, die Eimetten enthalten das Who’s who der Backzutaten: modifizierte ­Stärken, Invertzucker, Feuchthaltemittel, Säuerungsmittel und natürliche Aromen. „Fremdartig im Geruch, wie süßes Brot, etwas aufdringlich im Aroma“, „trocken, mild, optisch eher schlicht“, „unglasierte Oberfläche, erinnert an Kümmel­weckerl“, „Gewürzbrot im Duft, getrockneter ­Fenchel, Fruchtnuancen, wirkt hausgemacht“.
Um € 2,59/175 g
bei Meinl am Graben, Graben 19, 1010 Wien,
www.weiss-lebkuchen.de

Metzger, Lebzelterpaket 5,4
Der puristischste unter den vielen Lebkuchen des Perchtoldsdorfer Traditionsbetriebs. Wir zählten ­sieben Zutaten, Roggen- und Weizenmehl, Honig, Zucker, Mandeln, Gewürze und Pottasche. „Optik: Bilderbuch; Geruch und Geschmack: purer Honig“, „viel Honig, sonst eher wenig Würze, sehr süß, etwas klebrig“, „Waldhonig mit Schuss Moschus, Backtriebmittel bringt leichte Schärfe, Süße bleibt stehen“.
Um € 3,69/119 g
bei Metzger, Marktplatz 7–9, 2380 Perchtoldsdorf,
www.lebzelterei.at

Reschinsky, Ribisel-Lebkuchen 5,3
Ein typischer Marmelade-Schoko-Lebkuchen des seit 1888 bestehenden Lebkuchen-Spezialisten aus Scheibbs, „gute Kuvertüre, Bauweise okay, aber der Lebkuchen geht leider trotzdem unter“, „gut, aber unspannend, Lebkuchen spürbar, aber zu wenig“, „sehr trocken, Lebkuchen fast nicht zu bemerken“.
Um € 3,30/100 g
bei Lebzelterei Reschinsky Hauptstraße 29, 3270 Scheibbs,
www.reschinsky.com

Wallner, St. Wolfganger Gewürzlebkuchen 5,2

Dieser Lebkuchen sieht klassisch aus, arbeitet aber doch mit Tricks: Margarine, Kakao für die Farbe, Glucosesirup. „Dunkel, alpine Aromen, sehr intensiv gewürzt, fast seifig, erinnert an das Punschstand-Aroma“, „leicht bitter, sehr dunkel“, „zu süß“, „roter Glühwein, wenig Ausdruck oder ­Finesse, Arancini helfen da auch nicht weiter“.
Um € 3,30/160 g
bei Café-Konditorei Wallner, Markt 29, 5360 St. Wolfgang,
www.wallner24.at

Leschanz Honiglebkuchen Nikolaus 4,6
Ein Purismus-Beispiel aus der Wiener Schokolade-Manufaktur, „saftig, viel Gewürznelke“, „scharf, etwas gummig, aber gut“, „trocken“, „Teig etwas klebrig, scharf im Abgang“.
Um € 4,–/47 g
bei Leschanz, Freisingergasse 1, 1010 Wien,
www.schokoladekoenig.at

Kastner, Früchte-Krönung 4,5
Kleine Lebkuchentaler mit Zuckerglasur, „süß, sonst aromaneutral“, „etwas künstliches Orangenaroma, altmodisch“.
Um € 1,90/250 g
bei Franz Kastner, Linzer Straße 25, 4190 Bad Leonfelden,
www.kastner-austria.at

Leschanz Honiglebkuchen Dirndl/Kornelkirsche 4,4
Ein handwerklich ausgezeichnetes Patisserieprodukt, „sieht sehr hübsch aus, Lebkuchen ist saftig, geht gegenüber Schokoglasur und Gelee-Füllung völlig unter“, „kaum Lebkuchengeschmack, sonst okay“, „Lebkuchen zwar vorhanden, in Geschmack und Textur aber eher ein Punschkrapferl“.
Um € 4,50/113 g
bei Leschanz, Freisingergasse 1, 1010 Wien,
www.schokoladekoenig.at

Pirker, Herrenkuchen 4,3
Trotz gehobener Komplikation – mit Ribiselmarmelade gefüllt, mit Schokolade überzogen – auch bei diesem Lebkuchen ein extrem straffes, auf natürliche Zutaten beschränktes Zutatensortiment. „Drei Schichten Lebkuchen, zwei Gelee, das sollte klappen, trotzdem zu süß“, „extrem oldschool“, „riecht nach Lebkuchen, schmeckt aber nicht nach viel“, „schöner Schokolade-Lebkuchen“.
Um € 4,90/230 g
bei Lebzelterei Pirker, Grazer Straße 10, 8630 Mariazell,
www.lebkuchen-pirker.at

Reschinsky, Honigleb­kuchen 4-Mandler 4,1
„Extrem klassische Optik, schmeckt aber, außer ein bisschen nach Anis, nach gar nichts“, „erinnert geschmacklich an Staub, Lebkuchenwürze zu mild, nur Anis ist stark“, „nicht einladend, Anis, süß“, „saftig, sehr fein, nur die typischen Aromen fehlen“.
Um € 3,20/100 g
bei Lebzelterei Reschinsky Hauptstraße 29, 3270 Scheibbs,
www.reschinsky.com

Pöllauer Lebkuchen, Cranberry-Nougat 3,6
Ein fast schon ein bisschen Angst einflößender Lebkuchen: zwischen zwei massiven Lebkuchen-Scheiben befindet sich eine dicke Schichte Nougat und Beeren-Fülle, ein 200-Gramm-Lebkuchen-Burger gewissermaßen. „Seltsame Geschmackskombination, von ­allem zu viel“, „trotz massiver Fülle sehr viel Lebkuchen, aber zu scharf, nicht harmonisch“, „mächtige Erscheinung“.
Um € 5,50/200 g
bei Pöllauer Lebkuchen, Ebner, Lambergergasse 31, 8225 Pöllau,
www.konditorei-ebner.at

Waldherr, Vollkorn-Bio-Lebkuchen 3,5
Diese kleinen Lebkuchen, besonders hübsch im Marmeladeglas verpackt, sind nicht nur bio, sondern bestehen auch noch aus Dinkelmehl. Das vermittelt ihnen in der Vergleichsverkostung vielleicht nicht gerade einen Startvorteil: „Vollkorn, körndelig, fad“, „kaum süß, kaum Gewürze“, „hart, wenig Gewürze; optisch aber sehr sympathisch“, „trocken“, „erinnert am Brotrinde“.
Um € 7,70/150 g
bei Vollkorn-Biobäckerei Waldherr, Kleinhöfleiner Haupt­straße 39, 7000 Eisenstadt,
www.vollkornbaeckerei-waldherr.at

Nagy, Lebkuchentaferl 3,5
Die traditionelle Lebkuchen- und Kerzenmanufaktur existiert seit 1879 und arbeitet bei den Honiglebkuchen einigermaßen traditionell. „Optik völlig puristisch, schön, geschmacklich leider etwas trocken und fad, fast schon Brot; man wünscht sich Butter und Schinken“, „sehr trocken, ganz zarter Honig, sonst eher neutral, erinnert an Biskuit“.
Um € 3,–/100 g
bei Nagy, Sterneckstraße 22, 5020 Salzburg,
www.nagy.at

Lambertz, Runde braune Schoko-Lebkuchen 3
Für die Produkte aus Deutschland machten wir eine Ausnahme, die durften mit Schokolade überzogen sein, auch ohne über Marmeladefüllung zu verfügen. „Extrem locker, künstlich, Bittermandelaroma, aufdringlich“, „sehr süß, künstlich, ­intensiv“, „vulgärer Marzipangeruch“.
Um € 2,39/200 g
bei Meinl am Graben, 1010 Wien
www.lambertz.de

Ebner, Pöllauer Lebkuchen-Busserl 2,7
Eine Mischung aus kleinen runden Lebkuchen mit weißer Zuckerglasur und leichter Schokoglasur, „extrem locker, extrem süß, viel zu intensiv, wirkt industriell“, „sehr leicht und luftig, zu süß, zu würzig, zu viel Backtriebmittel-Aroma“, „Overkill“.
Um € 4,20/250 g
bei Pöllauer Lebkuchen, Ebner, 8225 Pöllau, Lambergergasse 31,
www.konditorei-ebner.at

Nagy, Ribiselschnitte 2,7
Gut gemeint, aber die Ribiselschnitte besteht hauptsächlich aus Ribiselgelee, eingehüllt von
zwei dünnen Lebkuchenschichten, überzogen
mit Schokolade: „Das ist kein Lebkuchen mehr, irr­sinnig süß“, „gut gemacht, tolle Glasur, kein ­Lebkuchen“, „Teig zerfällt, Schokolade gewinnt“.
Um € 4,50/100 g
bei Nagy, Sterneckstraße 22, 5020 Salzburg,
www.nagy.at

Manner Cranberry-Knöpfe 2
Manner macht nicht nur Haselnuss-Schnitten, sondern auch Lebkuchen-Knöpfe mit unterschiedlichen Füllungen und Schokoglasur. Die Zutatenliste steht freilich im Widerspruch zum Slogan „Schmeckt wie hausgemacht“: „billig, süß“, „Supermarkt“, „arges Produkt“, „mehr Punschkrapferl-Praline als Lebkuchen“.
Um € 1,99/180 g
bei Josef Manner, Rotenturmstraße 2, 1010 Wien,
www.manner.com