So wie früher, nur anders

Ein vorbildlicher Bauernhof muss nicht unbedingt aussehen wie jener auf der Titelseite des „Auf dem Bauernhof“ -Kinderbuchs. Von dem notdürftig als Landwirt verkleideten Mann auf dem Traktor ganz zu schweigen.

Text von Thomas Maurer/Fotos von Ingo Pertramer

Als ich noch ein eher kleines Kind war, verbrachte ich immer wieder Zeit auf dem Bauernhof eines Großonkels im Tullnerfeld. Dass ich noch ein eher kleines Kind war, schließe ich daraus, dass ich darauf brannte, mich dort nützlich zu machen, und gemäß meiner inzwischen erworbenen Expertise als Vater dreier Söhne legt sich dieser natürliche Impuls spätestens mit Erreichen des achten Lebensjahres.

Ich habe deutliche Erinnerungen an einen damals schon alten grünen Steyr-30-Traktor und das hinreißende Geräusch, das er beim Starten machte. „Tack!“, sagte der Kolben zunächst knapp und artikuliert, und dann: “Tack! Tack! Tacktack! Tacktacktaktacktack!“, bis er schließlich in ein gleichmäßig sonores Traktormotorgebrüll verfiel.

Ich erinnere mich außerdem, dass dem Traktor, wenn nötig, ein Gerät ­angehängt wurde, welches, wie ich in der Zwischenzeit vergessen und jetzt wieder gelernt habe, Erdäpfelroder heißt und das mit rotierenden gebogenen Stahlfingern die Erdäpfel aus ihrer unterirdischen Ruhe reißt, damit man gebückt dahinter hergehen und sie aufklauben und in Kübeln sammeln kann.

Nein, das ist keine ­Trüffel. Aber man wird ja wohl noch Finderstolz zeigen dürfen.

Es war daher ein interessantes Gefühl, etliche Jahrzehnte später wieder gebückt hinter einem grünen Steyr 30, Baujahr 59, samt angekuppeltem Erdäpfelroder nachzugehen und die frisch ausgeackerten Knollen in einem Kübel zu sammeln.

Interessant, irgendwie nostalgisch und doch nicht so wie damals.

Zum einen war mir als eher kleinem Kind Nostalgie naturgemäß noch fremd, wenn sich auch an der Faszination für den urzeitlich wirkenden Traktor und am naiven Stolz auf die selbst geklaubten Erdäpfel wenig geändert hat.

Zum anderen scheint mein unterer Rückenbereich aus irgendeinem Grund heute doch etwas weniger biegsam zu sein als damals. Und der wackere Steyr 30 ist – auch wenn er tatsächlich für bestimmte Aufgaben noch regelmäßig benutzt und nicht nur dann hervorgeholt wird, wenn es darum geht, einem Schreiberling in mittleren Jahren rote Backerln zu zaubern – natürlich nicht der einzige Traktor am Hof.

Generell tut man dem Biohof Schäffer in Laa an der Thaya nicht unrecht, wenn man ihn mit „kommt optisch als Location für einen Ja-Natürlich-Werbespot eher nicht in Frage“ beschreibt.

Zwar stimmen praktisch alle Details – die glucksend scharrenden Hühner, die wichtigtuerisch einherschreitenden Gänse, die selbstvergessen sich suhlenden Sauen samt der ausgelassen wimmelnden Ferkel, die, wenn sich jemand nähert, ans Gitter drängen wie Touristen an die Palastumzäunung von Buckingham. Allerdings tragen die Bauersleute nicht nur keine Tracht, sondern noch nicht einmal karierte Hemden, und auch kein aus der Zeit gefallen wirkendes Bauernhaus mit Herzerln in den Fensterläden schmückt traulich den Hintergrund. Tatsächlich ist da gar kein Bauernhaus, die Schäffers wohnen in Laa selbst, und auf dem Betriebsgelände findet sich nur, was für den Betrieb nötig ist. Eine große zweckmäßige Halle beispielsweise, gefüllt mit großen zweckmäßigen Maschinen.

Das bauernhofartigste hier ist ein kleiner abgezwackter Bereich, in dem sich eine Kochstelle, eine Kaffeemaschine, ein Klo, eine Dusche und ein paar von Hunden und Katzen verwüstete Sitzgelegenheiten befinden. Der neue Jahrgang Möbelvandalen, drei noch sehr kleine Babykatzen, bereitet sich hier gerade durch intensives Durcheinanderwurln auf die künftige Karriere als Mäuse- und Rattentöter vor.

Was nicht funktional neu errichtet wurde, ist pragmatisch umgewidmet. Mehrere abgewirtschaftete Container genießen ein Ausgedinge als Hühnerställe, das spektakulärste Objekt aber ist ein zweigeschoßiger lamborghinigelber Lkw-Auflieger, der in einem früheren Leben für Transport und Wartung von Rennautos verwendet wurde. Oben waren die Boliden untergebracht, unten die Werkstatt. Nun aber lagert zu ebener Erde das Futtergetreide, während sich im ersten Stock Freilandhühner zum entspannten Legen von Freilandeiern zurückziehen können; punkto Sinnhaftigkeit ein klassischer Fall von Upcycling.

Rushhour bedeutet auch im Hühnerstall hektisches Gedränge.

Bei unserer Ankunft ist dort gerade eine Panne zu beheben: Der „elektronische Pförtner“ hat versagt, die Klappe zum Legestall hat sich nicht zur gewohnten Zeit geöffnet. Auf der Leiter stehen bereits viele Hühner, die die genervte Geduld von auf einen verspäteten Zug wartenden Bahnpassagieren verströmen. Dieser Eindruck verfestigt sich nochmals, als die Tür sich öffnet. Die Hühner, die hinaus, und die, die hinein wollen, verursachen beim Versuch, sich aneinander vorbeizuschieben, einen veritablen Stau, nur das mantraartig wiederholte „Erst aussteigen lassen, bitte!“ fehlt.

Angrenzend an den in die Maschinenhalle gebauten Pausenraum befinden sich unter freiem Himmel ein Tisch und ein paar Sitzgelegenheiten. Der Tisch fungiert gleich einmal als Fütterungsplatz für den staatlich geprüften Meisterfotografen Ingo Pertramer und mich.

Eva Schäffer und ihr Mann Gerhard nutzen die Gelegenheit auch gleich, um ein – vermutlich zweites – Frühstück einzunehmen. Es gibt Kaffee, Wasser, Käse, selbstgemachten Speck und Brot sowie einen von Eva vorgetragenen kurzen Abriss der Betriebsgeschichte.

Auf Bio hat man bereits 2005 umgestellt, fünf Jahre später kam dann aber schon ein in zweifacher Hinsicht existenzgefährdender Schock: Gerhard, sportlich, gesund, Nichtraucher, wurde von einem Schlaganfall gefällt und ist seither Frühpensionist. Er hat sich inzwischen so weit erholt, dass er am Hof mithelfen und sich um sein Lieblingsprojekt, die Bepflanzung der Hühnerfreiflächen mit bisher 170 Obstbäumen, widmen kann. Für die Familie bedeutete das aber nicht nur menschlich, sondern auch wirtschaftlich den absoluten Ausnahmezustand. Andreas, der älteste Sohn von dreien, musste noch im Teenageralter zum Vollerwerbsbauern werden, er hat heute einen eigenen Biohof, legt aber, wenn nötig, ebenso im elterlichen Gut mit Hand an wie seine beiden Brüder.

Eva Schäffer hat das alles zusätzlich zu ihrem bis vor fünf Jahren zusätzlich ausgeübten 30-Stunden-Job als Altenpflegerin durchgestanden und wirkt heute wie die Idealbesetzung ­einer Verfilmung ihrer eigenen Geschichte: gelassen, herb attraktiv und von einer intensiven Aura positiver Energie umgeben. Sie kann, ohne im Mindesten pathetisch zu wirken, Sätze sagen wie: „Ich bin mit Leib und Seele Biobäuerin. Vor zwanzig Jahren hätt ich mir nicht vorstellen können, dass mich das so glücklich macht.“

Aber auch solche: „Wenn die Kinder gekommen sind und gefragt haben: ,Was wünschst du dir zum Muttertag?‘, hab ich gesagt: ,Dass ihr mir scheren (Unkraut aushacken) helft. Nächstes Jahr braucht’s gar nimmer fragen, einen Gutschein und fertig.‘“

Diese äußerst mühsame Tätigkeit ist nötig, weil man als Biobetrieb natürlich keine Herbizide ausbringt; am Höhepunkt des Wachstums wird mit Hilfe von zehn tschechischen Hilfskräften vier bis sechs Wochen lang täglich auf den Feldern gehackt.

Generell sollte man im Biobauernbusiness harte körperliche Anstrengung nicht scheuen, insbesondere, wenn man sich, wie hier, der Kreislaufwirtschaft verschrieben hat: Die Tiere werden mit eigenen Erzeugnissen gefüttert, der Mist wandert wieder zurück auf die Felder. Und Eva Schäffer konzentriert sich nicht auf einen kleinen Ausschnitt des agrarischen Spek­trums, sondern bedient fast die volle Bandbreite. Angebaut werden neben Erdäpfeln so ziemlich alle Sorten Getreide, Kukuruz, Sonnenblumen, Ackerbohnen, Rüben, Klee, Luzerne, Paradeiser, Äpfel, Birnen, Zwetschken und Ölkürbisse; man produziert Schweinefleisch, Eier, Enten für den Hausbedarf und Weidegänse für den Verkauf. Vor allem die Tiere machen, erklärt Eva, deutlich mehr Arbeit als in der „konventionellen“ Landwirtschaft. Wie viel mehr? „Ungefähr drei Mal so viel.“

Die erste Arbeit dieses Tages – besser gesagt: die erste, deren Augenzeugen wir werden – ist das Trennen der größeren Ferkel von den Muttersauen, im agrarischen Fachjargon „Fadln o’spenga“ genannt. Die Ferkel werden mit Futter auf eine mit einem mobilen Gitter abgetrennte Seite des Auslaufs gelockt, bei Bedarf auch gescheucht. Der Raum zwischen Gitter und Boden ist knapp genug bemessen, dass nur die Jungtiere durchschlüpfen können, und wird dann provisorisch mit Stroh und Mist verschlossen. Eva erklärt, dass die Trennung für die Tiere eine emotionale Belastung sei, ergänzt aber: „Die sind jetzt zehn Wochen, da sind die Sauen schon so mager, dass sie selber nimmer recht wollen.“

Es handelt sich dabei – abgesehen von zwei Mangalitzas, die für den Privatbedarf gehalten werden – um klassisch rosarote, vereinzelt gescheckte Tiere, konkret um eine Edelschwein-Landrasse-Kreuzung, allerdings mit doch deutlich mehr Fell, als man es vom klassischen rosa Bauernhofschweindl gewöhnt ist. „Das ist, weil sie auch im Winter heraußen sind“, erklärt Eva. „Und heuer war’s auch lang kalt. Und dann haben sich die meisten einen Sonnenbrand geholt, bevor sie sich wieder angewöhnt haben, zu Mittag im Schatten zu bleiben.“

Dafür können sich die Tiere über die Verpflegung wirklich nicht beklagen: „Unsere Luxusschweinderln kriegen Öfferl-Brot gefüttert.“

Dass die in den letzten Jahren auf rasantem Erfolgskurs befindliche Hochqualitätsbäckerei ihre Retouren an die Schäffers abgibt, hat seinen Grund, oder eigentlich zwei: „Das war an sich der Grund, warum wir mit den Hendln angefangen haben. Wir haben am Anfang exklusiv die Bioeier hingeliefert. Mittlerweile brauchen die natürlich schon viel mehr, als wir produzieren können.“ Und obendrein arbeitet einer der Söhne (der dritte ist bei der ­Bundesbahn) mittlerweile bei den Öfferls. Unsere Anregung, daraus, analog zum spanischen Eichelmastschwein, das Gütesiegel „Öfferl-gefüttert“ zu entwickeln, entlockt Eva Schäffer allerdings nur ein höfliches Lächeln. Marketing ist nicht so ihr Ding.

Dann wird der Steyr 30 angeworfen, und es geht auf den Erdäpfelacker. Die archaische Technik des händischen Klaubens der ausgerodeten Knollen kommt zu dieser Jahreszeit, Anfang Juli, zum Einsatz, weil die Heurigen noch nicht „schalenfest“ sind und daher das, was man für den Eigenverbrauch und den Selbstbedienungsstand in der Ortschaft benötigt, möglichst schonend aus dem Erdreich geholt wird. Im Regelbetrieb – man bewirtschaftet insgesamt doch stattliche 130 Hektar – wäre das aber ein Unding, da wird dann schon der große Vollernter aus der großen Maschinenhalle geholt. Mein persönlicher Tages-, wenn nicht sogar Sommerhöhepunkt kommt dann mit dem Angebot, den alten Steyr selbst zu lenken, etwas, das mir in Kindertagen verständlicherweise stets versagt blieb. Nach einer kurzen Einweisung drehe ich den Zündschlüssel, ein lautes „Tack!“ erschallt, dann geht es: “Tack! Tack! Tacktack! Tacktacktaktacktack!“, und ich rolle, weisungsgemäß nur mit der Kupplung arbeitend, langsam dahin, das rechte Vorderrad immer in der Ackerfurche haltend. Echte Motorsportafficionados mögen ja vielleicht die Aufgabe, mit einem mäßig motorisierten Traktor im Schritttempo geradeaus zu fahren, für nicht besonders reizvoll halten, aber die können meinetwegen zum Rennauto-Hühnerstall pilgern. Ich jedenfalls finde das tatsächlich ungefähr so befriedigend, wie ich es mir immer vorgestellt habe.

Danach geht es noch ein Mal zurück zu den Schweinen. Seit es den Eber Eberhart nicht mehr gibt, wird künstlich besamt, und zwar von der Chefin selbst: „Da gibt’s einen dreistündigen Kurs, dann kannst es.“ Und auch als Hebamme springt sie ein: „Bei unserer Größe geht das grad noch. Wenn du fünfzig Zuchten im Jahr hast, schaut’s anders aus.“

Geschlachtet aber werden die Tiere – frühestens nach zehn Monaten, etwa 250 im Jahr – dann zum zunehmenden Missvergnügen Eva Schäffers doch im Schlachthof. „Einer von den zwei Fleischern in Laa schlachtet noch selber, aber der hat natürlich nicht die Kapazität. Wenn der Lkw unsere Viecher laden kommt, kann ich gar nimmer zuschauen.“

Eigentlich bieten Betriebe wie der Schäffersche genau das, was im Rahmen der zuletzt coronabedingt intensivierten Diskussion um anständige ­regionale Ernährung gefordert wird: Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit, Qualitätsbewusstsein. Allerdings ist es schwierig, diese Art Betrieb direkt zu unterstützen. Denn so naheliegend es wäre, von unserem Besuch ein wenig vom Freilandschwein mitzunehmen, so wenig machbar ist es, weil der Aufwand für Zerlegung, Kühlung, Marketing und Direktvertrieb den Rahmen des Möglichen sprengen würde, bisher zumindest.

Das Fleisch der Schäffer-Schweine geht an Rewe, und zwar – was jetzt alle, die schon ein Mal in einem Bioladen Geld für Freilandschweinefleisch hingelegt haben, überraschen dürfte – für einen Kilopreis von 3,50 Euro brutto. (Weidegänse kann man immerhin direkt bestellen; um 15 Euro pro Kilo. Und wenn jemand, eventuell in Einkaufsgemeinschaft, bereit ist, ein ganzes Schwein zu nehmen, ließe sich das in Kooperation mit dem Laaer Fleischhauer einrichten.)

Da ist jedenfalls generell noch Luft nach oben beziehungsweise nach allen Seiten. Hier und bei den gar nicht so wenigen vergleichbaren Betrieben im Land. Denn hart ist das Biobauernleben sowieso. Da sollte es sich wenigstens lohnen.

Biofreiland / Eva & Andi Schäffer
Venusstraße 19, 2136 Laa an der Thaya
Tel.: 0650/399 21 64 oder 0650/221 16 72
E-Mail: eva.schaeffer@aon.at

Zum anderen scheint mein unterer Rückenbereich aus irgendeinem Grund heute doch etwas weniger biegsam zu sein als damals. Und der wackere Steyr 30 ist – auch wenn er tatsächlich für bestimmte Aufgaben noch regelmäßig benutzt und nicht nur dann hervorgeholt wird, wenn es darum geht, einem Schreiberling in mittleren Jahren rote Backerln zu zaubern – natürlich nicht der einzige Traktor am Hof.

Generell tut man dem Biohof Schäffer in Laa an der Thaya nicht unrecht, wenn man ihn mit „kommt optisch als Location für einen Ja-Natürlich-Werbespot eher nicht in Frage“ beschreibt.

Zwar stimmen praktisch alle Details – die glucksend scharrenden Hühner, die wichtigtuerisch einherschreitenden Gänse, die selbstvergessen sich suhlenden Sauen samt der ausgelassen wimmelnden Ferkel, die, wenn sich jemand nähert, ans Gitter drängen wie Touristen an die Palastumzäunung von Buckingham. Allerdings tragen die Bauersleute nicht nur keine Tracht, sondern noch nicht einmal karierte Hemden, und auch kein aus der Zeit gefallen wirkendes Bauernhaus mit Herzerln in den Fensterläden schmückt traulich den Hintergrund. Tatsächlich ist da gar kein Bauernhaus, die Schäffers wohnen in Laa selbst, und auf dem Betriebsgelände findet sich nur, was für den Betrieb nötig ist. Eine große zweckmäßige Halle beispielsweise, gefüllt mit großen zweckmäßigen Maschinen.

Das bauernhofartigste hier ist ein kleiner abgezwackter Bereich, in dem sich eine Kochstelle, eine Kaffeemaschine, ein Klo, eine Dusche und ein paar von Hunden und Katzen verwüstete Sitzgelegenheiten befinden. Der neue Jahrgang Möbelvandalen, drei noch sehr kleine Babykatzen, bereitet sich hier gerade durch intensives Durcheinanderwurln auf die künftige Karriere als Mäuse- und Rattentöter vor.

Was nicht funktional neu errichtet wurde, ist pragmatisch umgewidmet. Mehrere abgewirtschaftete Container genießen ein Ausgedinge als Hühnerställe, das spektakulärste Objekt aber ist ein zweigeschoßiger lamborghinigelber Lkw-Auflieger, der in einem früheren Leben für Transport und Wartung von Rennautos verwendet wurde. Oben waren die Boliden untergebracht, unten die Werkstatt. Nun aber lagert zu ebener Erde das Futtergetreide, während sich im ersten Stock Freilandhühner zum entspannten Legen von Freilandeiern zurückziehen können; punkto Sinnhaftigkeit ein klassischer Fall von Upcycling.

Bei unserer Ankunft ist dort gerade eine Panne zu beheben: Der „elektronische Pförtner“ hat versagt, die Klappe zum Legestall hat sich nicht zur gewohnten Zeit geöffnet. Auf der Leiter stehen bereits viele Hühner, die die genervte Geduld von auf einen verspäteten Zug wartenden Bahnpassagieren verströmen. Dieser Eindruck verfestigt sich nochmals, als die Tür sich öffnet. Die Hühner, die hinaus, und die, die hinein wollen, verursachen beim Versuch, sich aneinander vorbeizuschieben, einen veritablen Stau, nur das mantraartig wiederholte „Erst aussteigen lassen, bitte!“ fehlt.