Die Verblendung

Sie emulgieren, mischen und hacken. A la Carte hat sich mit Sein und Schein von sieben Standmixertypen auseinandergesetzt.

Text von Claudia Schemerl-Streben Foto: GettyImages

Seine Maße sind 47 x 23 x 23 Zentimeter, er wiegt 7,5 Kilogramm und wirbelt mit einer unglaublichen Kraft Mixgut wie rohes Gemüse, Obst und Eiswürfel so oft durch seinen kompakten Korpus, bis die Klinge jedes Stück erfasst und in seine Einzelteile zerlegt hat. Himbeeren verwandelt er zu rosa Saft, Paradeiser mutieren mit Zutaten wie Gurke, Zwiebel, Knoblauch und Olivenöl zu cremiger Gazpacho und selbst Gefrorenes ändert innerhalb weniger Sekunden seinen Aggregatszustand und wird bis zur gewünschten Konsistenz gecrusht. Der Blendtec Smoother wurde von der gleichnamigen Küchengerätefirma mit Sitz im amerikanischen Utah auf den Markt gebracht, sein atypisches Design von Gründer Tom Dickson eigens patentiert: Als einziges Gerät unter den Standmixern ist der massive und unverrückbare Sockel nicht mit einem runden, sondern einem fünfeckigen Mixbehälter aus extrem widerstandsfähigem Lexan Polycarbonat und einer Schallschutzhaube versehen, die man dem Behälter vor Inbetriebnahme überstülpt. Die futuristisch anmutende Abdeckung beeindruckt zwar durch Ästhetik, den Lärm reduziert sie allerdings nur bedingt. Ist der Startknopf einmal aktiviert, kracht’s.

Überzeugen kann man sich davon im Teeladen Cha No Ma, in dem Ayumi Kondo täglich hunderte Eiswürfel durch den robusten Blender jagt, dessen Sternmesser aus Chirurgenstahl mit bis zu 28.000 Umdrehungen pro Minute für eine entsprechende Geräuschkulisse sorgt. Im Jahr 2006 eröffnete sie in der Wiener Faulmanngasse ein winziges Geschäft, in dem man Grüntee nicht nur abgepackt kaufen, sondern auch vor Ort trinken kann. Spezialisiert hat sie sich auf die Zubereitung des pulverisierten Grüntees Matcha – man gewinnt ihn aus den Spitzen der Teeblätter –, der entweder traditionell mit heißem Wasser aufgegossen und mit einem Bambusbesen aufgeschlagen oder in Remix-Versionen serviert wird: wie etwa Matcha latte, der aus dem warmen, giftgrünen Tee und aufgeschäumter Sojamilch besteht, oder eisiger Matcha Smoothie, für den Kondo eigens in die Anschaffung eines Blendtec investiert hat.

Die Entscheidung für das Hightech-Gerät fiel nach längerer Recherche. Im Internet stieß Kondo schließlich auf unzählige Videos, in denen der graumelierte Gerätehersteller Tom Dickson im weißen Kittel und mit Schutzbrille sowie einer Portion trockenem Humor vorführt, dass sein Blendtec neben Lebensmitteln auch die unmöglichsten Gegenstände wie Metalldosen, Glasmurmeln, Feuerzeuge, Golfbälle und – für Technikfreaks besonders schmerzhaft – selbst iPhones zermalmen kann. Ohne Gefühlsregung wirft er das Gerät in den Schlund des Blenders und aktiviert den Mixprozess, bei dem die Klinge mit 2.000 Watt starkem Motorantrieb (3 PS) und 530 km/h die Hülle des Gerätes in Sekundenschnelle verbiegt, das Innenleben in etliche fasrige Teile häckselt und schließlich zu schwarzem Staub verarbeitet, der qualmt. Eine Demonstration, die unter dem Titel „Will it blend?“ um die ganze Welt ging und auf dem Portal YouTube bisher über zehn Millionen Zugriffe hatte. Selbst in die Tonight Show von Jay Leno schaffte es Dickson mit seinem vermeintlichen Allesvernichter, der vor einem 5,7 Millionen-Publikum eine Gartenharke erfolgreich verdaute.

In Kondos Cha No Ma besteht die Aufgabe des leistungsstarken Geräts unterdessen lediglich darin, Eiswürfel, Matchapulver und Vanillesojamilch (pure Sojamilch schien Kondo ungeeignet, da sie ein zu starkes Tofuaroma besitzt) zu einem frozen Drink zu vermengen, der keine Eiskristalle mehr enthält und sich durch einen Strohhalm ziehen lässt. Eine Anforderung, die dem Blender mühelos gelingt: In mehreren Zyklen zieht er die Zutaten mit enormer Gewalt von oben nach unten durch das Messer und vermählt sie innerhalb von dreißig Sekunden zu einem cremigen Smoothie, der nach feinherbem Matcha schmeckt und um den die Kundschaft Schlange steht. Dass ihr eisiges Teegetränk einen regelrechten Boom auslösen würde, hatte Kondo nicht erwartet. An heißen Tagen laufen bei ihr daher mittlerweile zwei Ausführungen des Hochleisters auf Hochbetrieb.

Ebenfalls ständig im Einsatz ist der Thermomix von Spitzenkoch Heinz Reitbauer. Das Küchengerät aus dem deutschen Unternehmen Vorwerk ist nicht nur Mixer, sondern beherrscht insgesamt zwölf unterschiedliche Funktionen. Laut Hersteller eignet es sich zum Kneten von Teig, zum Hacken von Zwiebeln oder Knoblauch, rührt Dressings und schlägt Schlagobers auf. Mithilfe eines Aufsatzes mutiert er zum Dampfgarer und übernimmt mit einer integrierten Waage auch die Aufgabe, Zutaten präzise abzuwiegen. Der Thermomix ist mit einer stufenlosen Drehzahleinstellung (40 bis 10.200 Umdrehungen pro Minute), einer Heizung (sie erwärmt das Mixgut auf Wunsch auf Temperaturen zwischen 37 und 100°C) sowie einem Rechts- und Linkslauf ausgestattet – empfindliche Lebensmittel werden mit dem Linkslauf gerührt, Gefrorenes mit dem Rechtslauf zerhackt. In der Steirereck-Küche rotiert das smarte Gerät mit 1.500 Watt starkem Motorantrieb von einer zur nächsten Station. Verwendung findet die Crew aber nur für die simpelsten Funktionen des Allrounders, nämlich das Mixen und Pürieren: „Damit zu dämpfen ist für uns kein Thema, weil das Steamer und Bambusdämpfer für uns erledigen. Sinn macht der Thermomix für uns, wenn wir Kräuter- oder Gewürzöle herstellen. Oder für Massen, in die Ei eingearbeitet werden muss, weil wir mit dem Gerät auch die Temperatur steuern können und uns so die manuelle Arbeit über dem Wasserbad ersparen. Außerdem ist das Ergebnis in seiner Struktur viel feiner.“

Herangezogen wird der Thermomix von Reitbauer auch beim Experimentieren. Während etwa die Zubereitung eines Sorbets im Pacojet (mit seinem Messer schabt das Gerät gefrorene Massen mit Hochgeschwindigkeit zu moussiger Konsistenz) nur möglich ist, wenn die Zutaten dafür bereits abgeschmeckt, miteinander vermengt und tiefgefroren sind, eignet sich der Thermomix vor allem zum Ausloten von Grundrezepten. Als Nachteil erweist sich für den Spitzenkoch allerdings die Mindestmenge an Ingredienzien, die dazu notwendig sind: „Damit die Verarbeitung funktioniert, braucht man einen halben Liter. Das ist eine Riesenmenge, wenn man zum Beispiel Kräuter, Gewürze oder Produkte einsetzt, die schwer zu bekommen und daher teuer sind. Wenn da etwas schief geht, kann man alles wegschmeißen – und das tut weh.“

Im Blendtec Smoother hingegen sind es gerade die kleinen Mengen, die laut Cha No Ma-Chefin besonders gut gelingen. „Es passen zwar Zutaten für zwei Smoothies in Medium-Größe hinein, ich bereite aber lieber einzelne Portionen zu, weil so garantiert die cremige Konsistenz entsteht, die ich mir wünsche.“ Ob diese Regel auch für die neueste Kreation – Kondo tüftelt gerade an der Rezeptur für ein Matcha-Frappé – gelten wird, bleibt abzuwarten. Falls ja, wird wohl bald ein dritter Blendtec in ihrer Teeküche stehen.

Der Blender-CHECK

Gemeinsam mit Hobbyköchen testete A la Carte-Redakteurin

Claudia Schemerl-Streben sieben unterschiedliche Mixertypen, die teilweise mit, teilweise ohne Crush-Funktion ausgestattet sind und sich in einer Preisklasse zwischen 44,99 und 299 Euro bewegen. Sechs Blender wurden vom Wiener Fachgeschäft Cuisinarum zur Verfügung gestellt, der Mixer Philips aus der Aluminium Collection vom Erzeuger. Der Test fand in zwei Etappen in einer privaten Küche statt. Rein subjektiv bewertet wurden Design/Material, Funktionalität/Bedienung, Output (Mix- und Crushergebnis), Reinigung und Lautstärke des Küchengeräts.

1. Gastroback

€ 299,– www.gastroback.cz

Ein Modell, das mit außergewöhnlichem Design aus der Reihe fällt. Sowohl der Sockel als auch der Mixbehälter sind nicht rund und konisch, sondern eckig (die Kanten wurden allerdings vom Hersteller abgesoftet). Mit fast fünf Kilogramm Gesamtgewicht zählt der Design Mixer Advanced Pro zu den schwersten Geräten im Test, ist am Boden seines Edelstahl-Sockels mit rutschfesten Gummifüßen und einer Kabelaufwicklung ausgestattet und verfügt über drei Funktionen: Die Blend-Taste eignet sich zum Verrühren von fertigen Säften sowie zum Vermengen von Zutaten für Pürees, Pasten, Saucen und Dressings. Durch die Aktivierung der Smoothie-Taste können Milchshakes, Smoothies und Frappés hergestellt werden, und die Ice-Auto-Impuls-Taste gewährleistet nicht nur das Zerkleinern von Eiswürfeln, sondern auch von Nüssen, rohem Gemüse, Kräutern, Bohnen und Kaffee. Auffallend: Der Blender bearbeitet das Mixgut in mehreren Zyklen. Mit einem 2.000 Watt Motorantrieb ist er der leistungsstärkste Blender der Testreihe. Das Klingensystem mit dem Namen Kinetix besteht aus sechs Flügeln aus rostfreiem Edelstahl, wovon zwei glatt sind und fast bis an den Rand des Mixbehälters reichen – dadurch soll gewährleistet sein, dass kein toter Winkel entsteht, in dem Lebensmittel hängen bleiben. Die beiden anderen Flügel sind wesentlich kürzer und mit Zacken versehen. Das Mixgefäß besteht aus Polycarbonat, besitzt ein Fassungsvolumen von zwei Litern und ist mit einem Kunststoff-

deckel versehen, der durch Isoliergummi (fast zu) fest am Mixbehälter sitzt. Geöffnet werden kann er mit einem Ring, der sich an einer Ecke des Deckels befindet. Dennoch erweist sich der Versuch, den Deckel zu entfernen als schwierig, ohne Gegendruck lässt sich das Gefäß sogar leicht aus dem Sockel ziehen, auf den es vor der Inbetriebnahme gesteckt wird, ohne dabei einzurasten. Beim Versuch, einen Frozen Kaffee-Shake herzustellen, in dem auch Eiswürfel in den Becher gefüllt werden, wird das Eis in mehreren Zyklen gecrusht. Das Ergebnis: ein schaumiges Getränk, in dem nach Beendigung des Mixvorganges noch immer einige Eiskristalle zu finden sind. Der Versuch, Erbsen zu Püree zu verarbeiten, gelingt auf Anhieb: Der Advanced Pro sorgt für das cremigste Püree im Test. Nachhilfe ist bei der Herstellung von Nuss- pesto erforderlich: Ganze und halbe Cashewkerne bleiben nach 40 Sekunden trotz der speziellen Messervorrichtung am Rand des Mixers kleben, die Klingen drehen sich durch. Wird der Blend-Vorgang kurz unterbrochen und mit einem Gummischaber manipuliert, entsteht aus den Nüssen allerdings ein feinkörniges Pesto in 1a-Qualität. Milchshakes stellen kein Problem für den Turbomixer dar. Nach nur 20 Sekunden sind Bananen und Milch miteinander vermengt und trinkfertig. Plus: Der Messerstern lässt sich zum Reinigen entfernen, der Mixbehälter ist spülmaschinengeeignet.

Fazit: Multifunktioneller, leistungsstarker Mixer, der sich angenehm bedienen lässt und besonders für die Zubereitung von Shakes, Smoothies und Kräuterölen geeignet ist.

DESIGN/MATERIAL gut

FUNKTIONALITÄT/BEDIENUNG gut

MIXERGEBNIS sehr gut bis gut

CRUSHERGEBNIS gut bis befriedigend

REINIGUNG sehr gut

LAUTSTÄRKE sehr gut bis gut

2. Philips

€ 119,99 www.philips.at

Ein schlankes Modell aus dem Hause Philips, dessen Erscheinungsbild Geschmackssache ist. Der leichte Motorsockel besteht aus eloxiertem Aluminium, lässt das Stromkabel unter sich verschwinden und ist, einmal auf der Arbeitsfläche positioniert, dank seiner Saugnäpfe unverrückbar. Ein Drehrad zum stufen-losen Einstellen der Umdrehungsgeschwindigkeit der Klingen machte einigen Testern besonderen Spaß. Der Mixer aus der -Serie Aluminium Collection ist mit einer Smoothie-, einer Ice- und einer Impulsfunktion ausgestattet, die das Gerät manuell auf Hochgeschwindigkeit laufen lässt, solange man mit dem Finger auf der Taste bleibt. Seine Motorleistung beträgt 750 Watt, der Mixbehälter aus dickem Glas fasst zwei Liter, rastet im Sockel ein und ist mit einem Kunststoffdeckel versehen, der mit -einer Gummiringisolierung ausgestattet ist, die verhindert, dass das Mixgut den Deckel zum Abheben bringt. Minus: Es fällt schwer, ihn vom Gefäß zu entfernen, er sitzt zu streng. Plus: Der Gummiring ist an einer Seite mit Schlitzen versehen, sodass man Säfte, Öle und Dressings auch ins Glas oder die Schüssel gießen kann, ohne die Kappe abnehmen zu müssen. Der kleinere Nachfülldeckel ist auch als Messbecher verwendbar (mit Markierungen von 10 bis 50 ml) und steckt lose und mit der Ausstülpung nach oben am unteren Gefäßdeckel. Beim Experiment, Iced -Espresso herzustellen (mit der Ice-Crush-Funktion), wirkt das Gerät etwas instabil: Der Glaskrug bewegt sich, während das Mixgut in mehreren Zyklen von einem vierflügeligen, gezackten Messer zerhackt wird. Nach 45 Sekunden entsteht aus Eiswürfeln, Zucker und kaltem Espresso ein sämiges Getränk ohne Eiskristalle. Probleme hat der Blender mit der Zubereitung des Erbsenpürees: Die Klinge erfasst nur einen kleinen Teil des Gemüses, mehr als zwei Drittel des Mixguts bleibt unberührt. Was bleibt: ganze Erbsen mit einem kleinen Patzen Püree. Die Übung, Petersilienöl herzustellen, gelingt: Beim Zugießen des Öls spritzt kein Mixgut durch die Nachfüllöffnung, die Zutaten werden vom -Gerät von oben nach unten gezogen und komplett von der Klinge erfasst. Man erhält ein homogenes Öl in sattem Grün, das im Test konkurrenzlos ist. Plus: Dem Mixer beigepackt ist ein Filter, der Kerne, Fasern oder Schalen auffängt und somit klare Säfte garantiert.

Fazit: Zerkleinerer, der es mühelos mit Eiswürfeln aufnehmen kann und trotz einiger Macken gute Ergebnisse erzielt

DESIGN/MATERIAL gut

FUNKTIONALITÄT/BEDIENUNG sehr gut bis gut

MIXERGEBNIS gut bis befriedigend

CRUSHERGEBNIS sehr gut bis gut

REINIGUNG sehr gut

LAUTSTÄRKE gut

HR2094_04 005

3. Unold

€ 44,99 www.unold.de

In Sachen Auftritt ein Klassiker. In seiner Form gibt sich der Standmixer aus dem deutschen Unternehmen Unold genauso -minimalistisch wie mit seinen Bedienungsfunktionen: Der Edelstahlfuß des Gerätes ist mit einem Hebel ausgestattet, den man entweder nach oben (für hohe Geschwindigkeit) bewegt, um feste Zutaten zu mixen, oder nach unten drückt, um flüssiges Mixgut mit langsamer Geschwindigkeit zu verrühren. Der Momentschalter „P“ erfüllt die Aufgabe, Eis zu crushen und aktiviert den Turbobetrieb des Gerätes, das mit einem 500-Watt-Motor betrieben wird. Der Glasbehälter fasst 1,5 Liter und kann mit einem Plastikdeckel verschlossen werden, der im Gegensatz zu manch anderen Exemplaren leicht abzunehmen ist und sich dennoch nicht vom Glas löst, sobald der Blender -aktiviert wird. Obwohl die Motorleistung nicht so hoch ist, scheint sich das sechsflügelige Klingensystem mit enormer Geschwindigkeit zu drehen, das Mixgut wird mit gewaltiger Kraft durch den Blender gejagt. Die damit verbundene Lautstärke ist mindestens genauso gigantisch (und das nicht nur, wenn Eiswürfel im Spiel sind). Mit der Zubereitung von Erbsenpüree kommt der Blender nicht klar. Nach 1 Minute Mixzeit sind etliche ganze Erbsen im Mixgefäß. Zwei Bananen werden hingegen in Sekundenschnelle erfasst und mit Milch zu einem Getränk mit extrafeiner Struktur verwandelt. Die Zubereitung von Petersilienöl erweist sich als Patzerei: Gießt man das Öl während des Blendprozesses zu, spritzt Flüssigkeit aus der Nachfüllöffnung, selbst wenn man den Deckel in so niedrigem Winkel kippt, dass nur ein kleiner Schlitz entsteht. Perfekt ist hingegen das Ergebnis: Öl und Petersilie sind optimal durchgemischt, die Blätter komplett verarbeitet und keine Fasern zu sehen. Minus: Bei der Zubereitung eines Milchshakes rinnt etwas Flüssigkeit durch den Behälterboden und setzt sich am Sockel ab. Minus: Der Messeraufsatz lässt sich nur durch Aufdrehen von sechs Schrauben entfernen (mittels Kreuzschraubenzieher). Als Alternative empfiehlt der Hersteller, Wasser und etwas Geschirrspülmittel in den Mixer zu füllen und den Glasbehälter mit einem Mixvorgang durchzuspülen.

Fazit: Lautstarker Blender mit Power und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis

DESIGN/MATERIAL gut

FUNKTIONALITÄT/BEDIENUNG sehr gut

MIXERGEBNIS gut

CRUSHERGEBNIS befriedigend

REINIGUNG befriedigend

LAUTSTÄRKE genügend

4. KitchenAid

€ 269,– www.kitchenaid.de

Der Kultblender Artisan zählt mit 5,3 Kilogramm zu den Schwergewichten im Test. Im Gegensatz zu seiner Konkurrenz kann man sich die Farbe des stylishen Geräts aussuchen: Insgesamt stehen 13 Farben zur Wahl, Kenner greifen allerdings zu klassischem KitchenAid-Rot. Der massive Sockel besteht aus Spritzgussmetall, der Mixbehälter aus Glas und bewegt sich mit einem Fassungsvermögen von 1,5 Liter im durchschnittlichen Bereich. Mit 0,9 PS (550 Watt) und 4.000 bis 11.500 Umdrehungen pro Minute eignet sich der Standmixer zum Rühren, Shaken, Pürieren, Quirlen und Hacken und ist dafür eigens mit Tasten versehen, auf denen Piktogramme die einzelnen Funktionen darstellen. Eine Eiscrush-Funktion gehört ebenfalls zum Programm. Plus: Als einziges Gerät im Test besteht das Bedienfeld aus Tasten, die leicht zu reinigen sind, da sie fugenlos mit dem Sockel verbunden sind. Leicht reinigen lässt sich auch das Klingensystem, da es abnehmbar ist. Der Glasbehälter wird lose auf den Motorblock gesetzt, rastet nicht ein und wirkt dennoch stabil. Der Deckel hingegen steckt locker am Glaskrug und wird beim Mixen eines Frozen Drinks für kurze Zeit leicht von den Eiswürfeln angehoben, die durch den Mixer gewirbelt werden. Nach 35 Sekunden verwandelt das vierflügelige Edelstahlmesser die Zutaten in einen sämigen, schaumigen Iced Coffee und eliminiert sämtliche störende Kristalle. Auch die Herstellung von crushed Ice für Cocktails gelingt auf Anhieb. Aus Basilikum, Olivenöl, Pinienkernen, Knoblauch, Parmesan und Meersalz produziert der Blender ein Pesto, das auch gemörsert worden sein könnte: Die Masse ist homogen und cremig, die Pinienkerne grob gehackt, die Farbe dunkelgrün und satt. Minus: Wie auch bei den anderen Standmixern bleibt ein Teil der Pestomasse am Boden des Behälters kleben und kann nur teilweise und mit Mühe zwischen Krugrand und Messer herausgelöst werden. Die Zubereitung von Aioli musste abgebrochen werden: Der Versuch, Öl in einem dünnen Strahl durch die Nachfüllöffnung zu gießen, erweist sich praktisch als unmöglich, die Flüssigkeit spritzt durch die kleine Öffnung des Gefäßes.

Fazit: Allrounder, der Vorzeigepesto herstellt und sich auch als Ice Crusher bewährt

DESIGN/MATERIAL sehr gut bis gut

FUNKTIONALITÄT/BEDIENUNG sehr gut

MIXERGEBNIS sehr gut bis gut

CRUSHERGEBNIS gut

REINIGUNG sehr gut

LAUTSTÄRKE gut bis befriedigend

5. Krups

€ 180,– www.krups.at

Ein Mixer, der das Testteam vor einige Herausforderungen gestellt hat. Der Blender mit dem Namen Titanum verfügt über ein sechsflügeliges Edelstahlmesser, dessen Klingen sowohl nach oben als auch nach unten gerichtet sind und deren Anordnung für ein gleichmäßiges Mixergebnis sorgen soll. Der Aufsatz besteht aus extrem schwerem, stoßfestem Borosilikatglas. Das Zusammensetzen (und auch das Auseinandernehmen zwecks Reinigung) von Messerteil und Glas ist auf Anhieb nicht möglich. Länger beschäftigt ist man auch beim Aufstecken des Kruges auf den Sockel, da man dadurch irritiert wird, dass der Aufsatz nicht einrastet und dennoch nicht fest auf dem Sockel steht. Der Mixer ist mit fünf Geschwindigkeitsstufen ausgestattet, die durch Drücken der Tasten 1 bis 4 oder der „Slow“-Taste (sie eignet sich zum behutsamen Unterheben von Zutaten) aktiviert werden können. Ebenfalls im Programm: Eine Ice-Crush-Funktion, die für das Zerkleinern von hartem Mixmaterial zuständig ist. Der Deckel ist mit einer Verriegelung versehen, die den Nutzer in der Bedienung aufhält. Füllt man Birnensaft und Eiswürfel in den Behälter und aktiviert den Mixprozess, überkommt die Tester das Gefühl, der Deckel hebt jeden Moment ab. Das Ergebnis ist extraschaumiger Saft, leider inklusive einiger Eiskristalle. Cashewkerne mag der Blender nicht: Sogar halbe und Drittelkerne wurden nach 50 Sekunden Betriebsdauer im Pesto entdeckt. Auch das hergestellte Petersilienöl ist nur bedingt zufriedenstellend: Das Öl ist mit fünf Millimeter langen, fasrigen Petersilienstücken versetzt, die Farbe statt Sattgrün eher unansehnlich blass. 55 Sekunden braucht das Gerät, um mit der vom Hersteller empfohlenen Geschwindigkeitsstufe 4 zwei ganze Bananen und Milch zu einem Shake zu vermengen. Zwar ist die Mixdauer vergleichsweise lang, der Shake dafür feinschaumig und nicht mit störenden Fasern durchsetzt. Plus: Hat man es einmal geschafft, Messerhalter und Mixgefäß voneinander zu lösen, lassen sich beide Teile problemlos separat reinigen. Der Hersteller stellt fünf Jahre Garantie auf den Motor aus (Gültigkeit hat sie nur für Geräte, die in Haushalten im Einsatz sind). Plus: Dem Blender liegt ein Rezeptheft mit wertvollen Ideen bei.

Fazit: Massives Küchengerät, das in Sachen Bedienung für Fragezeichen sorgt

DESIGN/MATERIAL gut

FUNKTIONALITÄT/BEDIENUNG befriedigend

MIXERGEBNIS befriedigend

CRUSHERGEBNIS befriedigend

REINIGUNG sehr gut

LAUTSTÄRKE gut

6. Kenwood

€ 99,95 www.kenwoodworld.de

Ein schlankes, nüchtern designtes und zeitloses Modell, das mit einem 750 Watt starken Motor für Höchstleistungen sorgen will. Dank seiner ThermoResist-Techno-logie kann der Mixbehälter es mit heißen Suppen wie eiskalten Shakes aufnehmen und darf zwecks Reinigigung in den Geschirrspüler. Trotz seiner beiden Ohren lässt sich der Gefäßdeckel nur schwer herausziehen, da er mit seiner Gummiringisolierung zu fest im Glaskrug sitzt. Fest sitzt auch das Gerät selbst, sobald man es auf die Arbeitsfläche stellt – vier Saugnäpfe -sorgen für die nötige Stabilität. Fünf -Geschwindigkeitsstufen können mittels Drehrad eingestellt werden. Das Gerät verfügt ebenfalls über eine Pulse-Funktion, bei der das Messer nur angetrieben wird, solange das Rad auf die Position „P“ gehalten wird. Der Vorteil: Der Zerkleinerungsvorgang kann rasch gestoppt werden, sobald die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Eis zu crushen, liegt dem Standmixer nicht. Einige Eiswürfelstücke werden vom Messer nicht erfasst und sinken am Boden des Kruges ab. Selbst bei einem zweiten Durchgang bleiben grobe, gefrorene Brocken zurück. Aus den Zutaten für Pesto verwandelt er ein zu flüssiges Endprodukt und löst Assoziationen wie „sieht aus wie Cremespinat“ und „Hipp-Babynahrung“ bei den Testern aus. Für Überraschung sorgt das Gerät allerdings bei der Herstellung der spanischen Mayonnaise. Das hohe Gefäß ermöglicht es, Öl nachzugießen, ohne dass man den Deckel gekippt halten muss. Der Kenwood-Mixer verwandelt aus Knoblauch, Eiern und Öl eine stabile, dickcremige Mischung, die schmeckt. Das Resultat: Aioli at its best!

Fazit: Formschöner, massiver Blender, der für die Zerkleinerung von Eiswürfeln ungeeignet ist, aber 1a-Aioli herstellt

DESIGN/MATERIAL sehr gut

FUNKTIONALITÄT/BEDIENUNG sehr gut bis gut

MIXERGEBNIS gut

CRUSHERGEBNIS befriedigend

REINIGUNG sehr gut

LAUTSTÄRKE gut bis befriedigend

7. Russel Hobbs

€ 99,95 www.russellhobbs.com

Klein, kompakt und mit 2,6 Kilogramm ein Leichtgewicht. Während der Sockel des Blenders aus der Serie Allure mit einer dünnen Schicht aus gebürstetem Edelstahl verkleidet ist, wurde der zylinderförmige Mixbehälter aus einem transparenten Kunststoff mit Violettstich hergestellt. Der Deckel des Gefäßes kann am Behältergriff befestigt werden, sodass er sich während des Mixvorganges garantiert nicht verselbstständigt; der Nachfülldeckel lässt sich ebenfalls fixieren. 12 Geschwindigkeitsstufen sind einstellbar, -wobei die Bedienelemente im Gegensatz zu allen anderen getesteten Geräten aus zwei Pfeilen bestehen, die eine rasche Änderung der Geschwindigkeit unmöglich machen. Ist das Gerät einmal in Betrieb, sorgt der 800 Watt starke Motor nicht nur für schnelle Umdrehungszahlen, sondern auch für enorme Lautstärke. Vor allem beim Crushen von Eis sorgt der Mixer für Wirbel. Das Ergebnis ist wenig zufriedenstellend: Nach 60 Sekunden Mixzeit sichten die Tester am Boden des Behälters mehrere Eiswürfelstücke. Versagt hat der Russell Hobbs auch beim Versuch, Pesto herzustellen. Nach fast 1 Minute befinden sich fast ausschließlich ganze Basilikumblätter und Pinienkerne im Gefäß. Erst nach Unterstützung (vier- bis fünfmal wurde das Mixgut mit einer Gummispachtel nach unten geschoben) häckselt das Gerät sämtliche Zutaten, wobei das Endprodukt mit etlichen fasrigen Blattstücken versetzt ist. Leichter scheint dem Blender die Aufgabe zu fallen, Aioli zu fabrizieren: Die Masse ist dickcremig, das Zugießen von Öl wird nicht durch herausspritzende Flüssigkeit erschwert. Minus: Der Knoblauch wurde nur teilweise vom vierflügeligen Messer erfasst und sinkt in Viertelstücken zu Boden. Plus: Saugnoppen am Boden des Motorblocks sorgen dafür, dass das Gerät nicht auf der Unterlage rutscht.

Fazit: Mehr „Blender“ als Mixer mit Profil

DESIGN/MATERIAL gut

FUNKTIONALITÄT/BEDIENUNG befriedigend

MIXERGEBNIS befriedigend

CRUSHERGEBNIS befriedigend bis genügend

REINIGUNG sehr gut

LAUTSTÄRKE genügend