Jungle Food
Jungle Food: Klingt gut, schmeckt gut. Der Künstler Wolfgang Mally hat mit exotischen Rezepten aus dem Dschungel Sri Lankas einen neuen Kochtrend kreiert.
Jungle Food
Fotos: beigestellt
Die Lust des begabten Amateurs wirkt oft stärker als die bemühte Arbeit eines routinierten Professionisten. Wolfgang Mally ist leidenschaftlicher Koch. Hobbykoch sagt man in der Regel, aber das trifft es nicht wirklich. Mally kocht gerne mit und für Menschen. Für ihn ist kochen kein heiliger Akt, sondern lustvolle Alchemie, bei der vor allem auch Kommunikation stattfindet. So wie Fleisch, Obst und Gemüse durch die Zubereitung in einen anderen Aggregatzustand geraten, verändern sich auch die anwesenden Menschen und ihre Beziehungen zueinander. Mally ist auch Künstler. Seine Arbeiten wurden auch schon auf der Biennale in Venedig präsentiert. Cosmopolitische Offenheit ist bei ihm Teil des Lebenskonzepts. Eines Tages empfing Mally in seinem Haus auf der Balearen-Insel Formentera erstmals einen Gast aus Sri Lanka. Immer wieder wurde gemeinsam gekocht, nach Rezepten, die zum Teil seit Generationen mündlich überliefert worden sind. Mally und seine Freunde entwickelten die Rezepturen zum Teil weiter. Das größte Problem dieser Dschungelexpedition war natürlich die Beschaffung seltener Zutaten und Kochutensilien. Freunde von allen Erdteilen wurden eingespannt, um Jackfrüchte, Holzmörser oder etwa Kokosraspeln zu besorgen.
Nach einiger Zeit ist aus der kulinarischen Expedition ein Buch mit 73 Rezepten geworden, das den Geschmack des Dschungels ziemlich gelungen wiedergibt. Die Rezepte sind bewährt und dutzende Male nachgekocht. Die Teller sind bemüht angerichtet, von klinisch-professionellem Foodstyling keine Rede. Vielleicht ist es auch das, was Jungle Food so eindringlich authentisch erscheinen lässt.