Klein und Fein

Sie nennen sich Cutter, Zerkleinerer oder Multihacker, übernehmen lästige Schneidearbeit und sorgen dafür, dass man sich die Hände nicht schmutzig macht. A la Carte hat elf Modelle getestet und überprüft, wann sie an ihre Grenzen stoßen.

Text von Claudia Schemerl-Streben

Zu Beginn waren es vierzig Zwiebeln, die Stefan Grossauer für Einlegegemüse fein würfelig schneiden musste. Eine überschau- und bewältigbare Menge. Bis sich alle zwei Tage Zwiebelberge vor ihm aufbauten, denen er sich nicht mehr gewachsen fühlte. Das Problem löste er mit der Anschaffung eines Haushaltszerkleinerers, der ihm die monotone und tränenreiche Arbeit ersparte. Kurze Zeit später entstand in demselben Gerät seine erste Pestokreation: das Zucchinipesto. Gerade einmal zwanzig Gläser füllte der Kamptaler bei seinem Erstversuch vor sechs Jahren ab, für den er das in seinem Garten geerntete Gemüse klein gehackt, in Olivenöl angebraten und mit Veltliner abgelöscht gemeinsam mit Pinienkernen und jungem Grana eingerext hat. Heute wird in gänzlich anderen Dimensionen produziert. Dreimal pro Woche ist die Manufaktur des Pestomachers in Betrieb, in der er pro Tag 3.000 bis 5.000 Gläser mit ungewöhnlichen Sorten (insgesamt an die dreißig verschiedene) wie Rote Rübe, Chili, Mohn, Saibling oder Speck abfüllt. Zubereitet werden seine Pestos mit derselben Technik wie damals, die Größe des Arbeitsgerätes veränderte sich allerdings: Während in der Startphase ein Zerkleinerer mit zwei Litern Fassungsvermögen genügte, sind heute zwei Profi-Cutter am Werk. Die Maschinen verfügen über ein Volumen von zehn und fünfzig Liter und sind für die Vermählung der einzelnen Zutaten zuständig, die, bevor das horizontal laufende Messer sie miteinander vermengt und auf homogene Konsistenz bringt, in einzelnen Arbeitsschritten von Grossauer vorbereitet werden.

Für die Herstellung von Apfel-Lauch-Pesto etwa greift er zu großen Lauchstangen, die er mit einem hohen Grünanteil in sechs Millimeter breite Scheiben schneidet, anbrät und abkühlen lässt. Im nächsten Schritt entkernt er Äpfel, spaltet sie und legt sie mit der Schale („die schmeckt am besten, weshalb ich auch ein paar Schalenflankerln im Pesto in Kauf nehme“) in Zitronenwasser ein. Als dritte Zutat verwendet Grossauer Parmesan, der ihm in ganzen Laiben geliefert wird, bricht große Stücke heraus und cuttet sie. Bis heute kommt bei Grossauer dafür der Haushaltszerkleinerer zum Einsatz, der ihn seit dem Start seiner Pestokarriere begleitet und für nahezu alle Vorbereitungsarbeiten zuständig ist. Zerkleinert werden darin daher auch die für sein Apfel-Lauch-Pesto notwendigen Senfkörner („für kleine Einheiten eignet sich der Cutter perfekt, weil er ein gutes Verhältnis zwischen Volumen und Schneidefläche besitzt“) und Cashewkerne, die im Ganzen und als Bruch im Zerkleinerer landen und sekundenschnell sauber und klein geschnitten sind. Im Anschluss füllt er die Komponenten gemeinsam mit Bergkernsalz und Olivenöl in den Fünfzig-Liter-Zerkleinerer und vermischt sie zehn Sekunden miteinander. Die einzelnen Zutaten im Kollektiv in den Hack-Koloss zu füllen, kam für den Einrexmeister nie infrage: „Ich zerkleinere die Zutaten vorher bewusst grob und mixe sie dann nur kurz miteinander, weil ich auch das Pesto grob haben will. Würde ich alles gemeinsam durchmischen, wäre das Ergebnis ein Gatsch. Das interessiert mich nicht.“

Während die Cutter des Pestomachers Knoblauch innerhalb kürzester Zeit in die gewünschte Größe schneiden und auch andere Zutaten mühelos zerkleinern, muss bei einigen Kräutern nachgeholfen werden: Basilikum etwa, der von ihm mit Stiel in die Maschine gefüllt wird, kommt nicht ohne Öl aus, „sonst bleiben Fasern in der Masse“. Auch ganze Walnüsse stellen eine Herausforderung für die Zerkleinerer dar. An der nötigen Kraft mangelt es den Geräten allerdings nicht: „Der Cutter ist genauso schnell wie immer. Wenn wir aber drei Tage hintereinander Walnusspesto herstellen, ist das Messer bald beleidigt und stumpft ab, weshalb ich die Klinge während des Produktionstages schleifen muss.“ Abschleifen ist auch bei der Herstellung eines Gewürzes unerlässlich, das genau genommen aus einem Abfallprodukt entstanden ist: Seit fast zwei Jahren erzeugt Grossauer neben seinen Pestokreationen unter dem Label „Herr Brenner“ auch feurige Chilisaucen, deren Rezeptur Limettensaft vorsieht, den er händisch auspresst („man bekommt den Saft am Markt in keiner vernünftigen Qualität“). Die übrig gebliebenen Limettenschalen trocknet er bei 60 Grad für 48 Stunden, bevor sie im Zerkleinerer zu Pulver verwandelt werden, das mit scharfen Chilisorten, Bergkernsalz und Apfelschalen als Grillgewürz ins Glas abgefüllt wird. Nicht weniger als zehn bis fünfzehn Minuten läuft das Gerät für die Restlverwertung auf Hochtouren, bis es die ledrigen Stücke der Zitrusfrucht in ihre kleinsten Bestandteile zerlegt hat. „Und selbst dann ist es notwendig, die Menge dreimal durchzusieben, weil sich noch einige Schalenstücke im Pulver verstecken, mit denen der Cutter nicht fertig geworden ist.

Viel besser eignen würde sich für diese Arbeit eine Steinmühle. Die bräuchte Grossauer auch für sein neuestes Produkt: Er experimentiert schon seit längerer Zeit mit Nusscremen, die er mit verschiedenen ganzen und halben Kernen und Nüssen versetzen will. Geschmackstests haben die ersten Prototypen wie Walnuss- oder Kürbiskerncreme bereits überstanden. Unzufrieden ist der Perfektionist aber noch mit der Konsistenz der Cremen: „Mit meinen Gerätschaften bekomme ich den Schmelz noch nicht so hin, wie ich ihn mir vorstelle.“ Bis er so weit ist, erweitert der Einrexmeister sein Pestosortiment. Noch diesen Herbst stehen drei neue Sorten am Produktionsplan seiner Zerkleinerer: Blunze-Birne- und Grammelpesto sowie eine Abwandlung eines Salamipestos, für das Grossauer die gehaltvolle kalabrische Spezialität Nduja – eine weiche, streichfähige Salami aus Schweinefleisch und Peperoncini – verwendet und ihr mit getrockneten Paradeisern und Olivenöl etwas von ihrer Höllenschärfe nehmen will.

ZERKLEINERER IM CHECK

Gemeinsam mit Hobbyköchen testete A la Carte-Redakteurin Claudia Schemerl-Streben elf unterschiedliche Cutter, die teilweise manuell und teilweise elektrisch betrieben werden. Die Zerkleinerer wurden vom Wiener Fachgeschäft Cuisinarum zur Verfügung gestellt, bewegen sich in einer Preisklasse zwischen 15,90 und 429 Euro und mussten sich den Testern in zwei Etappen stellen. Rein subjektiv bewertet wurden Design/Material, Handling/Haptik, Output (Cut-Ergebnis), Reinigung und Lautstärke (wie laut ist der Zerkleinerer während des Betriebs).

Adresse
Cuisinarum
Singerstraße 14
1010 Wien
Tel.: 01/890 21 41
www.cuisinarum.at

Alle getesteten Geräte sind im Wiener Fachgeschäft Cuisinarum oder über den Onlineshop erhältlich.

Stefan Grossauer Edelkonserven
Bergstraße 14
3562 Schönberg/Kamp
www.edelkonserven.at
www.herrbrenner.at
Tel.: 0650/574 30 67

Moulinex

€ 49,95 www.moulinex.at
Der schlanke Cutter Multi Moulinette besteht aus einem Kunststoffbehälter, einem 400 Watt starken Motorblock, dessen Gehäuse in der Farbe Metallic-Rot schimmert, einem Deckel (als Spritzschutz) und zwei Messern, die in unterschiedlichen Höhen im Hackbehälter eingesetzt werden und individuell – für gröbere Hackergebnisse wird geraten, nur das untere Messer zu verwenden, der Einsatz beider Messer verspricht feinere Ergebnisse – genutzt werden können. Das kompakte Gerät lässt sich problemlos im Küchenkasten verstauen, nimmt es mit einer maximalen Füllmenge von 200 Gramm bzw. mit 500 Milliliter Flüssigkeit auf (der Zerkleinerer eignet sich auch zum Mixen und Emulgieren) und laut Hersteller zum Schneiden von Kräutern, Käse, Nüssen, rohem Fleisch und Dörrobst. Grob vorgeschnittene Karottenstücke zerkleinert der Cutter bei Aktivierung der Turbotaste in Sekundenschnelle in kleine, gleich große Stückchen. Mit der geringen Einfüllmenge von zwei Knoblauchzehen kommt der Zerkleinerer spielend zurecht. Die Messerklinge erfasst beide Zehen und zerteilt sie in feine Würfel, die sich leicht aus dem Zerkleinerer lösen. Parmesan wird je nach gewünschter Betriebsdauer (sowohl die Starttaste – sie gewährleistet Normalgeschwindigkeit – als auch die Turbotaste müssen gedrückt gehalten werden) in Strukturen von grob bis feinflockig zerkleinert, das Ergebnis ist homogen. Selbst Mandeln wandelt der Cutter in nur fünf Sekunden in feinbröselige Stückchen um. Plus: Das Gerät besteht jegliche Belastungsprobe, kann mit Kleinstmengen ebenso umgehen wie mit viel Inhalt und ­zerkleinert sowohl weiche als auch harte Zutaten optimal. Zur Reinigung lassen sich die Messer mit einem Handgriff entfernen. Dem Gerät liegt ein Booklet mit einer kurzen, prägnanten Bedienungsanleitung bei.

Fazit Praktisches Küchenutensil mit Power, das wenig Platz im Küchenkasten braucht und sowohl hartes als auch feines Hackgut perfekt zerkleinert
DESIGN/MATERIAL gut
HANDLING/HAPTIK sehr gut bis gut
OUTPUT sehr gut
REINIGUNG sehr gut
LAUTSTÄRKE gut bis befriedigend

1

Russell Hobbs

€ 39,95 www.russellhobbs.com
Aus der Reihe fällt das Gerät nicht nur durch seine spacige Ballform, sondern auch durch die vom Hersteller empfohlene Bedienung: Dazu wird der Cutter auf einen Kunststoffsockel in Form eines Rings ­gestellt, auf dem der Zerkleinerer während des Betriebs auch manuell bewegt werden soll, sodass das Schneidgut optimal erfasst werden kann. Das zweiflügelige Messer ist extralang und etwa einen Zentimeter vom Innenrand entfernt. Ein Zwischendeckel – mit Isolierring und Einrastfunktion – garantiert, dass das Hackmaterial nicht mit dem Motorblock in Berührung kommt. Das Konstrukt wirkt etwas wackelig: Nicht nur der Ball (er besteht aus zwei Halbkugeln und steht lose auf dem Sockel) verändert, wie gewünscht, bei manueller Bewegung seine Position. Die untere Halbkugel (=Schneidgutbehälter) macht sich beim Öffnen und Schließen des Zwischendeckels immer wieder selbstständig. Minus: Zum Verstauen eignet sich das behäbige Gerät nicht unbedingt. Steht es nicht auf seinem Sockel, rollt es im Küchenkasten herum. Plus: Während des Betriebs liegt das Gerät durch zwei Ausnehmungen auf der oberen Halbkugel gut in der Hand, die Bedienung macht Spaß. Mandeln werden zehn Sekunden lang durch Drücken der Starttaste (es gibt nur eine Geschwindigkeitsstufe) durch das Gerät gejagt. Das Ergebnis: In der Mitte sammeln sich größere Mandelstücke, am Rand findet man feinbröseliges Material vor. Bei zusätzlicher manueller Bewegung der Kugel ändert sich an dem ungleichmäßigen Ergebnis nicht sonderlich viel: im Inneren bröselige Nussmasse, am Rand feinstes Nusspulver. Auch in Scheiben vorgeschnittene Karotten werden nicht homogen zerkleinert. Das Gemüse ­oxidiert und nimmt eine unansehnliche braune Farbe an. Mit weicheren Zutaten wie Parmesan hat der Cutter kein Problem: Innerhalb von fünf Sekunden wird der Käse in gleichmäßige, reiskorngroße Stücke zerkleinert. Nach weiteren zehn Sekunden nimmt er wie gewünscht eine noch feinere Struktur an, ohne dass die Masse mit größeren Stücken durchsetzt ist. Der Versuch, Petersilienblätter zu schneiden, gelingt auf Anhieb: Das Blattwerk wird perfekt zerkleinert, der Output ist einheitlich fein und weist keine Fasern auf.
Fazit Futuristischer Zerkleinerer, der sich nur zum Zerkleinern von weichen Lebensmitteln eigne
DESIGN/MATERIAL gut
HANDLING/HAPTIK gut bis befriedigend
OUTPUT gut
REINIGUNG sehr gut bis gut
LAUTSTÄRKE gut bis befriedigend

Chef’n

€ 15,90 www.chefn.de
Das kleinste Schneideutensil im Test ist auf die Zerkleinerung von Knoblauch beschränkt. Das winzige Küchentool erinnert an ein Spielzeugauto, ist mit zwei überdimensionierten Rädern ausgestattet und passt in jede Bestecklade. Will man Knoblauch darin zerkleinern, öffnet man das transparente Kunststoffgehäuse (der Verschluss ist etwas sperrig) und legt eine große oder zwei kleine geschälte Knoblauchzehen zwischen die Klingen des Messerrads, das lose im Zerkleinerer liegt. Nach dem Schließen wird der Knoblauch durch manuelles Hin- und Herfahren auf einer flachen Ebene gehackt. Minus: Die Räder verursachen Schlieren auf der Arbeitsfläche. Die Knoblauchstücke kleben im Gehäuse und können ohne Moccalöffel und Geduld kaum entfernt werden. Plus: Für die Zerkleinerung kleiner Mengen eignet sich das Gerät optimal. Nach wenigen Hin- und Retourfahrten und geringem Kraftaufwand wird der Knoblauch in einheitliche, kleine Stücke geschnitten, die allerdings nach längerer Bedienung ihre Größe nicht mehr ändern – Abstufungen sind nicht möglich. Vorsicht ist beim Reinigen geboten: Die Klingen sind extrem scharf, das Messerrad lässt sich durch seine kleine Dimensionierung nur mit Fingerspitzengefühl sowie Wattestäbchen oder Spezialbürstchen effektiv säubern. Das Rad alternativ in den Geschirrspüler zu legen, ist nicht ratsam: Dort fällt das Messerteil durch den Korb oder verfängt sich im Besteckbehälter. Die Meinungen der Tester: „Ich wünschte, ich könnte mit dem Messer so fein schneiden“, „witziges Tool“, „poppig“, „praktisch“.
Fazit Witziges Küchenutensil, das sich auf die Zerkleinerung von Knoblauch­zehen spezialisiert hat
DESIGN/MATERIAL gut
HANDLING/HAPTIK gut bis befriedigend
OUTPUT gut
REINIGUNG sehr gut bis gut
LAUTSTÄRKE gut bis befriedigend

Kenwood

€ 34,95 www.kenwoodworld.com
Klein und praktisch wirkt der Zerkleinerer vom englischen Hersteller Kenwood. Dennoch bringt er trotz seiner schlanken Statur fast ein Kilogramm auf die Waage. Das Gerät besteht aus einem Schneidbehälter mit 500 Milliliter Fassungsvermögen, zwei so genannten Schlagmessern, einem Zwischen­deckel und einem Motorblock, der mit einem Kunststoffgehäuse ummantelt ist. Man kann zwischen zwei Geschwindigkeitsstufen wählen, die durch leichtes und festes Drücken auf den Startknopf aktiviert werden. Bei laufendem Motor wirkt der Zerkleinerer nicht besonders stabil: Der Block sitzt lose auf dem Schneidbehälter und muss während des Zerkleinerungsvorgangs gehalten werden, braucht also deutlich mehr Gegendruck. Für Dauerbetrieb ist der Zerkleinerer nicht geeignet: Der Hersteller empfiehlt, den Motor nie länger als zehn Sekunden laufen und ihn im Anschluss eine Minute abkühlen zu ­lassen. Eine Zwiebel wird geviertelt in den Schneidbehälter gefüllt und Geschwindigkeitsstufe 2 betätigt, um das Gemüse fein zu zerkleinern. Nach nur fünf Sekunden befindet sich patziges Püree im Gefäß, ein sauberer Schnitt gelingt dem Cutter nicht. Erfolgreicher hingegen fällt der Versuch aus, Haselnüsse zu zerteilen. Die Klingen erfassen das ganze Schneidmaterial und verwandeln es in fünf Sekunden in feinpulvrige, gleichmäßige Stückchen. Mit enormer Kraft (das Gerät ist mit einem 400 Watt starken Motor ausgestattet) werden auch Karottenscheiben in kürzester Zeit in eine homogene Masse in saftigem Orange transformiert. Plus: Der Zerkleinerer nimmt es mühelos mit harten Lebensmitteln auf und lässt sich händisch leicht – oder im Geschirr­spüler – reinigen.
Fazit Kompakter Zerkleinerer, der nicht immer hält, was er verspricht
DESIGN/MATERIAL befriedigend
HANDLING/HAPTIK gut
OUTPUT sehr gut bis gut
REINIGUNG sehr gut
LAUTSTÄRKE gut bis befriedigend

Dualit

€ 215,– www.dualit.com
Ein Multifunktionsgerät: Der Stabmixer mit 500 Watt starkem Motor treibt nicht nur einen Mixstab, einen Rührschläger oder ­einen Schneebesen an, sondern bringt auch die Klingen im Cutter-Becher dazu, sich auf Hochtouren zu drehen. Der Griff des Mixer­aufsatzes erinnert einige Tester aufgrund seiner Form an eine Bohrmaschine und sorgt bei Inbetriebnahme auch für eine ähnlich beeindruckende Geräuschkulisse. Mittels Drehrad lässt sich die Umdrehungsgeschwindigkeit (zwischen 9.000 und 17.000 Umdrehungen pro Minute) einstellen und damit auch die Feinheit der Schneidergebnisse regulieren. Eine minimale Menge von vier Knoblauchzehen wird bei Aktivierung der Starttaste (sie muss gedrückt gehalten oder kann durch mehrmaliges Drücken als Pulse-Taste verwendet werden) durch den gesamten Becher gewirbelt. Übrig bleiben fein geschnittene Stücke in gleichmäßiger Größe. Zuvor in Viertel geschnittene Zwiebeln werden vom laufenden Messer von oben nach unten gezogen, es entsteht homogenes, klein geschnittenes Material. Wenig befriedigend fällt der Versuch Mandeln zu pulverisieren aus: Nach zehn Sekunden Betriebsdauer befindet sich ein ganzes Strukturspektrum, von Pulver über Flocken bis zu groben Stücken, im Hackgefäß. Selbst bei einer Verlängerungsphase und der mehrmaligen Aktivierung der Starttaste entsteht kein einheitliches Endprodukt. Minus: ­Obwohl der Verschluss des Schneidgefäßes mit einem Lock-Mechanismus versehen ist, macht sich der Deckel während des Betriebs selbstständig, sodass einzelne Stücke aus der entstandenen Öffnung ausgeworfen werden. Das Messer wird im Schneidbehälter in eine sechseckige Vertiefung eingesetzt, in der nach jeder Anwendung Reste des Hackguts haften bleiben, die nur schwer bis gar nicht mit einem Löffel erreicht werden können.
Fazit Praktischer Allrounder, der wie eine Bohrmaschine klingt und auch optisch daran erinnert
DESIGN/MATERIAL gut
HANDLING/HAPTIK gut
OUTPUT sehr gut bis gut
REINIGUNG sehr gut bis gut
LAUTSTÄRKE befriedigend

Silit

€ 34,95 www.silit.de
Der zweite Zerkleinerer im Test, der manuell betrieben werden will. Der Silit-Multihacker verspricht, Zwiebeln, kleines Gemüse, Nüsse und Kräuter „schnell und sicher“ zu zerkleinern. Das Leichtgewicht (425 Gramm) besteht aus einem kleinen Hackbehälter aus Kunststoff mit abnehmbarem Boden, wodurch das Schneidgut leicht entnommen werden kann. Der Aufsatz besteht aus Edelstahl, der Druckknopf aus Kunststoff. Durch mehrmaliges Drücken fährt ein Messer in Zick-Zack-Form („erinnert an Keksausstecher“) aus, das sich bei jeder Betätigung des Knopfes dreht und dadurch für gleichmäßige Schneidergebnisse sorgen soll. Knoblauchzehen sind nach 50 Sekunden fein gehackt – vermutlich wäre man schneller, wenn man zu Messer und Schneidbrett greift. Die händische Reinigung des Gerätes gestaltet sich mühsam. Die Messerklingen lassen sich nur mit Vorsicht und am besten mit einer Bürste säubern (in den Geschirrspüler dürfen sie laut Erzeuger nicht). Einmal gereinigt, müssen die Teile komplett trocknen, bevor sie erneut verwendet werden können. Plant man mehrere Schneidevorgänge mit unterschiedlichen Lebensmitteln hintereinander, bedeutet das: entweder lange Wartezeiten, denn selbst nach dem Abtrocknen mit einem Geschirrtuch sammelt sich in den Fugen des Messeraufsatzes Wasser, das lufttrocknen muss, oder man nimmt die Restfeuchtigkeit in Kauf, die bei erneuter Betätigung des Hackers aus der Verschlussstelle zwischen Aufsatz und Gefäß herausspritzt. Zwiebeln würfelt der Schneider nach 20 Mal Drücken in tadellos gleichmäßige, grobe Stücke. Geht man in die Verlängerung, entsteht nach 30 weiteren Pumpstößen feinst geschnittenes Material. An Petersilie scheitert der Multihacker kläglich: Es entsteht eine unansehnliche Mixtur aus unterschiedlich großen, fasrigen Stücken. Haselnüsse lassen sich zwar zerkleinern, es braucht allerdings 100 Pumpstöße und viel Kraft, bis man ein homogenes, aber kein extrafeines Ergebnis erzielt. Eine weitere Zerkleinerung ist nicht möglich: Während des Drückens löst sich der abnehmbare Boden vom Gefäß, die Nüsse befinden sich nicht mehr im Hacker, sondern liegen auf der Arbeitsfläche verstreut.
Fazit Retro-Hacker, der seinem Nutzer zwar tränende Augen, aber nicht unbedingt Arbeit oder Zeit erspart
DESIGN/MATERIAL gut
HANDLING/HAPTIK befriedigend bis genügend
OUTPUT sehr gut bis gut
REINIGUNG befriedigend bis genügend
LAUTSTÄRKE gut

KitchenAid

€ 429,– www.kitchenaid.com
Der Foodprozessor Artisan der Kultmarke KitchenAid braucht einiges an Platz: Der Riese unter den Cuttern ­besteht aus einem mehrteiligen Set, das eine Zitruspresse, unterschiedliche Schneidscheiben (zum Reiben sowie zum Schneiden von Julienne oder Scheiben) sowie mehrere Messer beinhaltet. Sie eignen sich zum Kneten von Teig, zum Aufschlagen von Eiweiß oder Obers sowie zum groben wie feinen Zerkleinern von Gemüse, Nüssen, Kräutern und Obst. Getestet wurde das für letztere Zubereitung vorgesehene Vielzweckmesser, das im Gegensatz zu allen bisher getesteten Klingen auch mit feinen Zacken ausgestattet ist. Plus: Eines der wenigen Geräte im Test, das während des Betriebs nicht gehalten werden muss und mit seinem schweren Motorblock fest auf der Arbeitsfläche steht. Das Schneidmaterial kann über einen Schacht eingefüllt und auch während des Zerkleinerungsprozesses nachgefüllt werden. Minus: Den Geschirrspüler beansprucht der Cutter nahezu für sich allein. Der erste Versuch, eine Zwiebel zu zerkleinern, misslingt. Die Füllmenge ist für das groß dimensionierte Gefäß eindeutig zu gering. Nüsse schneidet das Gerät hingegen bei ­Betätigung der Pulse-Taste in alle gewünschten Strukturen und mit deutlich geringerer Lärm­entwicklung als ­andere getestete Geräte. Eine geringe Menge von vier Knoblauchzehen zu zerkleinern, fällt dem Multifunktionsgerät hingegen wieder schwer: Partikel in unterschiedlichen Größen fliegen im Behälter herum und ­bleiben am Rand haften.
Fazit Ein Kombigerät, das sich nur für die Zerkleinerung großer Mengen eignet und daher für Singlehaushalte nicht empfehlenswert ist
DESIGN/MATERIAL sehr gut
HANDLING/HAPTIK sehr gut bis gut
OUTPUT gut bis befriedigend
REINIGUNG sehr gut
LAUTSTÄRKE sehr gut


Gastroback

€ 49,90 www.gastroback.de
Der einzige Zerkleinerer im Test, ­dessen Hackgefäß aus Glas besteht und dafür auch gleich Pluspunkte bekommt. Im Gegensatz zu Kunststoff nimmt das Material den Geruch der Lebensmittel kaum an und lässt sich leicht und zur Gänze davon befreien. Einzigartig ist auch ein Deckelverschluss für den Hackbehälter, wodurch sich das zerkleinerte Material direkt im Gefäß aufbewahren lässt. Optisch erinnert der Cutter an eine Zitruspresse. Plus: Das Gerät ist kompakt und braucht weder im Küchenkasten noch im Geschirrspüler viel Platz. Während der Inbetriebnahme liegt der Zerkleinerer angenehm in der Hand, möglich machen es ergonomisch geformte Einbuchtungen am Motorblockaufsatz. Der Versuch Karotten zu zerkleinern gelingt mit kleinen Makeln: Nach nur zehn Sekunden verwandeln sich in Scheiben vorgeschnittene Karotten in eine homogene, feine Masse. Nur am Glasrand kleben einige wenige Scheiben, die vom Messer nicht erfasst wurden. Stiele und Blätter von Petersilie werden nach fünf Sekunden schön und sauber, dafür aber nur in grobe Stücke gehackt. Auch Knoblauch zerteilen die Klingen nur grob, dafür aber gleichmäßig. Zwiebeln mag der mit einem 160-Watt-Motor ausgestattete Mini-Chopper nicht: Es befinden sich sowohl große Stücke als auch klein geschnittenes Gemüse im Zerkleinerer.
Fazit Kompakter Cutter, der nicht immer verlässliche Ergebnisse erzielt
DESIGN/MATERIAL sehr gut bis gut
HANDLING/HAPTIK sehr gut
OUTPUT gut bis befriedigend
REINIGUNG sehr gut
LAUTSTÄRKE gut bis befriedigend

Moulinex

€ 69,95 www.moulinex.at
Massives Gerät mit leistungsstarkem 1000-Watt-Motor. Im Gegensatz zu seiner kleinen Schwester setzt man das Hackgefäß des Modells La Moulinette auf den Motorblock, der mit seinem Gewicht für Stabilität und Bodenhaftung sorgt. Der Zerkleinerer ist mit einem rostfreien zweiflügeligen Messer aus Edelstahl augestattet, über den Gefäßaufsatz wird eine Haube aus Kunststoff gestülpt, in der auch der Startknopf (der Cutter verfügt über eine Geschwindigkeitsstufe) integriert ist. Knoblauchzehen werden vom Messer an die Seitenwände gewirbelt, das Ergebnis: schöner Schnitt, homogenes, faserfreies Endprodukt. Schwierigkeiten entstehen allerdings beim Entfernen des Schneidguts: Der zylindrische Behälter ist gerillt, weshalb die Knoblauchstücke nahezu resistent gegen Spachteln und Löffel sind. Die Übung grobe Karottenstücke zu zerkleinern gelingt, allerdings braucht der Hacker mit 30 Sekunden extralang. Eine Menge von 50 Gramm Parmesan verwandelt das Gerät nach zehn Sekunden (die vom Erzeuger empfohlene Höchsthackzeit für diese Käsesorte) in kleine Flocken, aber auch in grob gebrochene Stücke. Vom Test Haselnüsse zu zerkleinern wird abgesehen, da der Erzeuger davon abrät, ausschließlich „Trockenprodukte wie Nüsse“ in den Zerkleinerer zu füllen. Top: Petersilienblätter werden nach der empfohlenen Höchstzeit von sechs Sekunden fein zerlegt. Minus: Schon wenn man die Haube (sie fungiert als Fixierung des Hackbehälters) mit integriertem Startknopf über den Behälter stülpt, aktiviert man immer wieder unabsichtlich den Zerkleinerungsvorgang.
Fazit Größe ist nicht alles
DESIGN/MATERIAL gut
HANDLING/HAPTIK gut bis befriedigend
OUTPUT gut bis befriedigend
REINIGUNG gut
LAUTSTÄRKE gut

Kenwood

€ 139,95 www.kenwoodworld.com
Imposantes Set der Serie kMix, das aus einem Stabmixer (mit eingebautem 700-Watt-Motor und fünf Geschwindigkeitsstufen), einem geräumigen Schneidbehälter (1 Liter Fassungsvermögen!) mit Einfüllschacht und Abdeckung mit Lock-Mechanismus sowie Zubehör besteht. Zur Ausstattung gehören Schneid- und Reibescheiben, ein Schneebesen, ein Suppenmixer sowie eine Messerklinge, die für das Zerkleinern von Fleisch, Kräutern, Nüssen sowie Gemüse zuständig ist. Das Multifunktionsgerät ist in den Farben Weiß, Rot, Creme, Silber und Schwarz erhältlich und erinnert einige Tester mit seinem eigentümlichen Design an eine Raumstation. Trotz seines großen Behälters ­gelingt es der Klinge, jede einzelne von sechs eingefüllten Knoblauchzehen zu erfassen. Es entstehen feine, gleich große Stücke in 1a-Qualität. Topergebnisse fährt das Gerät auch bei der Verarbeitung von Petersilienblättern und -stielen ein. Innerhalb von fünf Sekunden wird das Material in feine Streifen geschnitten, nach weiteren zehn Sekunden erhält man extrafeine, saftig grüne Stückchen. Plus: Über den Bodenrand des Hackbehälters ist ein Gummiring gestülpt, sodass das Gerät während der Bedienung auf der Arbeitsfläche nicht rutschen kann. Grob vorgeschnittene Karottenstücke mutieren sekundenschnell zu sauber geschnittenen Mi­kropartikeln. Einzig mit Parmesan kommt der Food-Prozessor nicht zurecht: Nach fünf Sekunden kann nur ein unregelmäßiges Endprodukt entnommen werden, nach einem zweiten Durchgang und weiteren 15 Sekunden Bearbeitungszeit ist das Ergebnis befriedigend.
Fazit Leistungsstarker Hacker, der sowohl mit kleinen als auch mit großen Mengen problemlos fertig wird
DESIGN/MATERIAL sehr gut bis gut
HANDLING/HAPTIK sehr gut bis gut
OUTPUT sehr gut bis gut
REINIGUNG gut bis befriedigend
LAUTSTÄRKE befriedigend

ESGE

€ 249,– www.esge-zauberstab-shop.de
Der so genannte Zauberstab, für den der deutsche Spitzenkoch Alfons Schuhbeck Pate stand, will gleich mit mehreren Funktionen trumpfen. Der Mixer mit Silber-­Spezialbeschichtung und fast einem Kilogramm Gewicht ist mit einer Schlagscheibe (für die Zubereitung von Schlagobers, ­Eischnee oder Shakes), einem Multimesser (zum Zerkleinern von Eiswürfeln) und mit einem Hacker (bestehend aus einem kleinen Behälter und einem Messereinsatz) ausgestattet. Zum Cutten wird der Mixer mit integriertem 180-Watt-Motor (zwei Geschwindigkeitsstufen: Stufe 1 mit 11.500, Stufe 2 mit 16.000 Umdrehungen pro Minute) auf den Kunststoffbehälter gesteckt und der Startknopf aktiviert, wodurch das zweiflügelige, kleine Messer im Behälter in Bewegung gesetzt wird. Minus: Während des gesamten Zerkleinerungsvorgangs muss der Mixer gehalten werden. Das Hackgefäß ist klein und taugt auch nur für kleine Mengen. Vier Knoblauchzehen werden vom Zauberstab nach fünf Sekunden zu unterschiedlich großen Stücken bis hin zu unansehnlichem Matsch verwandelt. Auch mit Parmesan wird der Zerkleinerer nicht fertig: Aus einem ein Zentimeter großen Stück entsteht nach wenigen Sekunden ein ganzes Spektrum an Größen. Feinflockige, nahezu homogene Ergebnisse beobachten die Tester erst nach einem zweiten Durchgang und weiteren zehn Sekunden Verarbeitungszeit. Ebenfalls enttäuschend: der Versuch, Mandeln zu zerkleinern. ­Einige Nüsse bleiben so gut wie unberührt, andere besitzen eine flockige Struktur.
Fazit Kombigerät, bei dem die Hackfunktion versagt
DESIGN/MATERIAL gut
HANDLING/HAPTIK sehr gut bis gut
OUTPUT befriedigend bis genügend
REINIGUNG sehr gut
LAUTSTÄRKE gut