Scheibchenweise

Kraftlackel, die auf Knopfdruck schneiden, raspeln und hacken. Sechs Food-Prozessoren werden einem Härtetest inklusive Schnittmengenvergleich unterzogen.

Text von Caudia Schemerl-Streben Foto: Stockfood

Sieben Tage die Woche werden in dem auf Stelzen stehenden Restaurant Motto am Fluss am Wiener Donaukanal bis zu 2.000 Gäste bekocht. Der normale Küchenarbeitstag ist schnell skizziert: Stapel an Bestellbons, die im Minutentakt wachsen, eine Mannschaft, die bei der Zubereitung der Gerichte ein rekordverdächtiges Tempo hinlegt und etliche Geräte, die nonstop brummen. Mittendrin lautstark im Einsatz ist auch ein Food-Prozessor, der keinen fixen Platz auf einem Posten besetzt, sondern mobil von einer zur nächsten Station wandert und sogar zwischen der Küche für das Restaurant und jener fürs Café im ersten Stock herumgereicht wird. Regelmäßig beschlagnahmt wird der Profi-Zerkleinerer mit dem Namen Robot Coupe R2 von der Patisserie, die das französische Fabrikat etwa zur Herstellung von Tortenböden in Betrieb nimmt: Butter, Mehl, Zucker und Dotter verwandelt die zweiflügelige Edelstahlklinge, die mit bis zu 1.500 Umdrehungen in der Minute durch das Verarbeitungsgefäß wirbelt, in eine geschmeidige Kugel Mürbteig oder zermalmt tiefschwarze Doppeldeckerkekse in Turbogeschwindigkeit zu einer feinen Masse, die mit flüssiger Butter vermengt als Unterlage für Oreo-Cheese-Cakes auf den Boden einer Backform gepresst wird. Ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich der robusten Küchenmaschine fallen Aufgaben am En­tremetier-Posten. Entrindetes französisches Weißbrot wird von ihr zu Mie de pain vermahlen, die Basis für Krusten ist und derzeit in eine Macadamia-Estragon-Mischung eingerührt eine krosse Hülle für Lamm abgibt. Vorbildliche Arbeit leistet der Hochgeschwindigkeits-Cutter auch bei der Zerkleinerung von Parmesan – vier Kilogramm Material werden pro Tag darin gerieben –, der in Risotto und auf Pastagerichten wie ­Gnocchi von der Ochsenherzkarotte oder Strozzapretti mit Wild­schweinsugo landet. Dass der Prozessor mit einem Fassungsvermögen von 2,9 Litern die kleinste Ausführung seiner Art für Gastroküchen ist, stört den Küchenchef Peter Zinter nicht. Er sieht darin viel eher einen Vorteil: „Mehr Volumen wäre gar nicht gut. Gerade bei der Zubereitung von Farcen fülle ich sogar bewusst geringe Mengen ein, um einen zu langen Arbeitsprozess und damit eine Wärmeentwicklung zu vermeiden.“
Trotz ständiger Beanspruchung gibt sich der kompakte zwölf Kilogramm schwere Food-Prozessor unverwüstlich. Die vier Ersatzklingen, die eigens für den Notfall bestellt wurden, liegen bis dato unbenützt im Schrank. Über weitere Extras wie Einsätze für die Zubereitung von Scheiben oder Julienne verfügt dieses Modell nicht: „Natürlich gibt es auch Gemüseverarbeiter, aber das ist für uns uninteressant. Wir schneiden bis auf die Erdäpfel (Anm.: An die dreißig Kilogramm werden täglich verbraucht und geschält sowie teilweise geschnitten an die Küchen von Café und Restaurant geliefert) alles von Hand.“

Ein Multifunktionsgerät sucht man auch bei Georg Rohrauer vergebens. Gemeinsam mit Lebenspartnerin Annemarie Wanner hat er vor zwei Jahren die Deliktessenlinie „dazu“ gegründet und verkauft veredelten Senf, Senfsaucen, Chilipasten und Ketchup am Biobauernmarkt auf der Wiener Freyung sowie in seiner Greißlerei in der Liechtensteinstraße. Die Zutaten dafür wachsen auf den Feldern zweier Biobauern aus der Umgebung sowie am eigenen Grund im burgenländischen Lackendorf, wo sich auch Rohrauers Ein-Mann-Produktion befindet. Als besonders zeitintensiv beschreibt er die Zubereitung von Ketchup, das er einmal pur, einmal scharf (mit Chili) und einmal fruchtig (mit Zwetschke) abfüllt. Verantwortlich dafür sind etliche Verarbeitungsschritte, für die der Burgenländer ein ganzes Arsenal an Geräten benötigt: Zum Zerkleinern – verarbeitet wird ein Mix aus voll ausgereiften Paradeisersorten – jagt er das Ausgangsmaterial zunächst durch einen Häcksler. Im nächsten Schritt entzieht er dem Schneidgut in einer Hydropresse seine Flüssigkeit. Dabei wird das Material mittels Wasserdruck durch eine Siebtrommel gedrückt, so dass der Fruchtsaft austritt und in einem Auffangbeutel ein Presskuchen zurückbleibt. Diesen füllt Rohrauer in eine italienische Beerenpresse, die nach dem Prinzip einer Flotten Lotte funktioniert, das Fruchtfleisch aber mit einer rotierenden Schnecke durch die feinen Löcher drückt und damit unerwünschte Kerne und Schalen zurückhält. „Zuhause verwende ich die Presse auch gerne für die Herstellung von Marillenmarmelade“, schwärmt der Produzent von dem mit Strom betriebenen Gerät, das nicht viel größer als eine Weinflasche ist und schon tonnenweise Material bearbeitet hat.

Das in der Beerenpresse entstandene, hocharomatische Mark hat im Vergleich zu den konventionellen Pasten aus dem Tetrapack eher eine halbflüssige Konsistenz, die Rohrauer mit Apfelpektin eindickt. In einem 40-Liter-Kupferkessel rührt er es mit Hilfe eines überdimensionalen Stabmixers rasch ein und quirlt Honig unter die Paradeiser. Als weitere geschmacksgebende Zutat wird Senf eingerührt, den Rohrauer ebenfalls selbst herstellt, die Samen mittels Mühle aufknackt, sie mit Wasser und Essig ansetzt und nochmals nass vermahlt. Im letzten Schritt fügt er Olivenöl, Gewürze und Kräuter zu: Für Petersilie, Stangensellerie und Basilikum – verwendet wird die Sorte Genovese, aber auch Zimtbasilikum, um dem Ketchup eine süß-fruchtige Note zu verleihen – greift er gleich zu zwei Geräten. Das Grünzeug wird teils mittels Haushaltsentsafter, teils mit Cutter in seine Einzelteile zerlegt, das damit versetzte Ketchup nach zwei Stunden Einkochzeit (die gesamte Zubereitungszeit beträgt zwei Tage!) abgefüllt und mit einem Siegel versehen, das sich Volkmar Weiss, Chef der Kreativabteilung der Werbeagentur Jung von Matt, als Label für die Produktlinie ausgedacht hat.

Der Name „dazu“ entstand übrigens nicht nur aufgrund der Tatsache, dass man sich Delikatessen wie Verjus-Basilikum- und Blaufränkischsenf oder leuchtend orange, scharfe Capela-Chilipaste zu Brot und Co schmecken lassen kann, sondern auch, weil Rohrauer und Wanner die Ideen für neue Rezepte nicht ausgehen. „Wir wollen uns einfach offen lassen, ob wir noch eine neue Ketchupsorte herstellen, ein Blütenpesto einrexen oder Sirup einkochen. Der Fokus auf Senf, Chili und Ketchup bleibt. Aber Produkte, die dazwischenschießen, wird’s immer geben.“ Eine Ansage, die impliziert, dass Rohrauer wohl auch sein technisches Rüstzeug bald aufstocken wird.

Kitchenaid

€ 549,–
www.kitchenaid.com
www.cuisinarum.at
Der erste Eindruck beim Auspacken des Geräts: riesig! Seine Maße (45,7 x 30,4 x 24,8 cm) machen deutlich: Der Prozessor braucht viel Platz. Das ­Design entsprich dem Retrolook, auf den die amerikanische Kultmarke ­Kitchenaid bei ihrer Linie Artisan setzt. Fünf Gummifüße am Boden der massiven Basis(aus Aluminiumdruckguss) sollen für notwendigen Grip sorgen – das Eigengewicht (knapp 14 kg) dürfte aber ohnehin genügen, um den Koloss in Betrieb am Verrücken zu hindern. Der Food-Prozessor ist mit zwei Geschwindigkeitsstufen (700 oder 1.600 Umdrehungen pro Minute) ausgestattet und verfügt über eine Pulse-Funktion, bei der das Schneidgut nur ­bearbeitet wird, solange der Hebel (etwas sperrig) in Position gehalten wird. Ein 3-teiliger Stopfer für den Einfüllschacht erspart es großteils, Gemüse und Obst vorzuschneiden. Das Einsatzgebiet des Prozessors umfasst Arbeiten wie Rühren, Pürieren, Aufschlagen, Raspeln oder Schneiden. Das Equipment ist in seinem Umfang unübertroffen: Eine variable Schneidscheibe sorgt für Scheiben in gewünschter Stärke (1 bis 6 mm), die einmal eingesetzt bequem von der Gerätebasis aus eingestellt werden kann; drei Schabreiben garantieren unterschiedlich feine Raspelstücke. Ebenfalls im Paket enthalten: zwei Vielzweckmesser, ein Teigmesser, ein Schneebesen sowie ein Zitruspressenaufsatz. Highlight des Modells ist ein Aufsatz, der Pommes frites herstellt, ­sowie ein Scheibe, die mit entsprechendem Gittereinsatz Gemüse in 8 mm große Würfel schneiden kann. In Rekordzeit wird eine Zucchini in mehrheitlich präzise Würfel zerteilt. Dass einige Gemüsestücke nach dem Schneidvorgang im Würfelgitter steckenbleiben, verzeiht man gleich: An einen entsprechenden Reinigungsrahmen, der Reste herauspresst, wurde nämlich gedacht. Drei Mixschüsseln aus robustem Polycarbonat mit 1, 2,4 und 4 Liter Volumen sollen die effiziente Zubereitung kleiner wie großer Mengen garantieren. Stärken: Für die Verarbeitung großer Mengen ist das Gerät ideal: ½ kg ­Karotten wird mit Hilfe des Vielzweckmessers in wenigen Sekunden in feine, gleichmäßige Stückchen verdaut; die Schneidscheiben sorgen für exakte ­Ergebnisse. Für 1 ½ kg Zwiebel benötigt der Prozessor etwas mehr Zeit (15 Sek.), bis das Ergebnis gleichmäßig zerhackt, aber etwas zu feucht ist. Kleine Mengen zu verarbeiten misslingt: Eine in vier Stücke geteilte große Karotte wird von dem Mini-Vielzweckmesser gegen die Seitenwände des 1-Liter-Gefäßes geschlagen, das Endergebnis: kleine Stücke und große Brocken. Damit nicht genug: Die kleine Einfüllmenge bringt das Gerät sogar ­dazu, einige Zentimeter über die Arbeitsfläche zu wandern. Der Hersteller stellt drei Jahre Garantie auf das Gerät und 20 Jahre auf den Motor aus. Der Kitchenaid Artisan-Food-Prozessor ist in den Farben Empire- oder Liebesapfel-Rot, Crème, Silber-Metallic, Frosted-Pearl und Onyx-Schwarz erhältlich.
Fazit: Leistungsstarker Koloss, der sich besonders für die Verarbeitung große Mengen eignet
NÜTZLICHKEIT/FUNKTIONALITÄT: SEHR GUT
HANDLING/HAPTIK: SEHR GUT BIS GUT
VIELSEITIGKEIT: SEHR GUT
STABILITÄT: GUT
SICHERHEIT: SEHR GUT
MOTORLEISTUNG: 650 WATT

Moulinex

€ 139,–
www.moulinex.de

Dem Zerkleinerer Multi Moulinette des französischen Haushaltsgeräteherstellers Moulinex wurden nicht nur in der Herbstausgabe 2012 im A la Carte-Praxistest Bestnoten verliehen, auch Spitzenköche schwören auf das kleine, schlanke Gerät. Auffallend kleinwüchsig fällt auch die Kompaktküchenmaschine Masterchef 5.000 aus: Mit ihren rund 37 Zentimetern Höhe unterschreitet sie die in ihrer Disziplin gängigen Größe um ganze zehn Zentimeter. Der Prozessor besteht aus einer Basis und einem Mixgefäß mit einem Fassungsvermögen von 2,2 Liter, verfügt über zwei Geschwindigkeitsstufen und kann auch im Intervallbetrieb genützt werden. Der Einfüllschacht ist auf eine Öffnung mit 6 x 7 Zentimeter limitiert, weshalb fast nur vorgeschnittenes Gemüse (ausgenommen schlanke Exemplare wie Lauch, ­Karotten, Pastinaken) uneingeschränkten Zutritt hat. Zu den Extras zählen eine Parmesanreibe, ein Zitruspressen- und ein Saftfilteraufsatz, ein Teigmesser, ein zweiflügeliges Hackmesser sowie zwei Wendescheiben, die einerseits feines/grobes Raspeln, andererseits das Schneiden von Scheiben (in zwei Stärken) übernehmen.

Für einen Zwei-Personen-Haushalt scheint die Dimensionierung des Gerätes ausreichend. Schwächen: Das Material, aus dem das Verarbeitungsgefäß besteht, scheint nicht stabil und langlebig, der Kunststoff wirkt spröde und für raschen Verschleiß anfällig. In Betrieb ist das Gerät sehr laut, es poltert und kracht. Der Hersteller stellt keine Aufbewahrungsbox für die Zubehörteile zu Verfügung; stattdessen kann der Nutzer die einzelnen Scheiben offen in einer Schale (ohne Deckel) ver­stauen. Zitruspressen- und Saftfilteraufsatz müssen lose im Küchenkasten verstaut werden. Stärken: Die kleine Ausführung des Food-Prozessors macht das Reinigen der Einzelteile leicht – im Geschirrspüler beschlagnahmen sie nicht viel Platz. Der Praxistest: Mit Parmesan kommt das Gerät nicht gut zurecht: Nach 20 Sekunden Berarbeitungszeit finden sich vom Brocken bis zu mikrofeinen Flocken alle Abstufungen im Gerät. Die Bodenhaftung ist enorm: Egal, was der Prozessor bearbeitet, seine vier Saugnäpfe machen das Gerät unbeweglich. Nützlich: Der Einfüllschacht ist mit Einheiten (von 30 bis 150 Milliliter) versehen und als Messbecher verwendbar. Erdäpfelchips hat der Winzling rasch in dünne Scheiben verwandelt (mehr als fünf bis sechs mittelgroße Erdäpfel lassen sich nicht ohne zwischenzeitliches Entleeren des Gefäßes schneiden). Gefährlich: Die Wendescheiben sind mit zwei Löchern versehen, mit denen der Nutzer den Schneideeinsatz aus dem Gerät entnehmen kann, um eine Verletzungsgefahr auszuschließen. Die gestanzten Löcher sind allerdings nur auf einer Seite abgestumpft und auf der anderen scharfkantig. Der Saftfilteraufsatz (eine Art Standmixeraufsatz mit integriertem Filter und zwei zweiflügeligen Klingen) gefällt: Der Versuch, darin nach Anleitung Karottensaft herzustellen, endet unbefriedigend: Statt klarem Saft ohne Schale sammelt sich in dem Gefäß nur eine unbedeutende Menge Flüssigkeit, während im Filter-Zylinder nahezu noch alle Karottenstücke (in teilweise zerlegtem Zustand) stecken.
Fazit: Fliegengewicht, das enorme Standfestigkeit beweist, für seinen Output aber nur Durchschnittsnoten verdient
NÜTZLICHKEIT/FUNKTIONALITÄT: BEFRIEDIGEND
HANDLING/HAPTIK: GUT
VIELSEITIGKEIT: GUT BIS BEFRIEDIGEND
STABILITÄT: SEHR GUT
SICHERHEIT: GUT BIS BEFRIEDIGEND
MOTORLEISTUNG: 750 WATT

2

Cuisinart

€ 469,–
www.cuisinart.de
www.saturn.at
www.mediamarkt.at

Einer von drei Multifunktionsrobotern, die zum Produktsortiment des französischen Unternehmens Cuisinart zählen. Der Prozessor FP16DCE wiegt knapp über neun Kilogramm, ist mit drei Gefäßen ausgestattet, um unterschiedliche Mengen effizient zu verarbeiten (XXL: 3,8 Liter, XL: 3,3 Liter und L: 1,3 Liter) und verfügt auf seiner Basisstation über drei Funktionen: Mit der Pulse-Taste startet man den ­exakt steuerbaren Intervallbetrieb, mit der Taste I aktiviert man den Verarbeitungsprozess und mit einer weiteren die Knetfunktion (die sich laut Hersteller in ihrer Geschwindigkeit automatisch den jeweiligen Zutaten anpasst). Fünf Schneidscheiben zählen zum Zubehör der leistungsstarken Maschine, die hochwertig verarbeitet ist: eine Schneidscheibe, deren Schnittstärke auf ihrer Unterseite durch Drehen des angebrachten Halterungsstiftes eingestellt werden kann (1 bis 6 Millimeter sind mit Markierungen angegeben); eine Wende-Reibscheibe (4 und 6 Millimeter), eine Parmesanscheibe, eine Juliennescheibe und eine Scheibe für den Zuschnitt von Pommes frites. Drei Klingen aus Edelstahl (zwei Hackmesser und ein Knethaken) sowie ein Rührwerk mit Adapter (für Eischnee, Mayonnaise oder Vinai­grette) sind ebenfalls in der Aufbewahrungsbox (mit Verriegelung) ­untergebracht, die zweistöckig befüllt werden kann. Zwei Einfüll­öffnungen ersparen das Vorschneiden vieler Lebensmittel. Durch den Schacht passen ganze Erdäpfel, Zwiebel, aber auch kleinere Birnenexemplare oder große Brocken Parmesan. Zwiebel zerhackt das ­Gerät in sekundenschnelle in kleine, aber unregelmäßige Würfel (die etwas schlampige Schnittführung hat aber durchaus Charme). Ein Zwiebelrest (von 4 bis 5 EL Material) klebt hartnäckig an der ­Gefäßwand und lässt sich nur mit Geduld herausholen. Ein perfektes Ergebnis ­erzielt man bei der Herstellung von Julienne. Karotten verwandelt das Gerät in bis zu sechs Zentimeter lange, gleichmäßig feine Streifen. Vorbildlich auch die Zerkleinerung kleiner Mengen in der Vorbereitungsschüssel (mit 1,3 Liter Fassungsvermögen): Zwiebel werden sauber geschnitten und nicht gequetscht. Praktisch: Einbuchtungen an den Innenseiten der Gefäßwände erleichtern die Entnahme der einzelnen Zusatzbehälter. Pommes frites schneidet das Testgerät in fünf Millimeter dicke Stifte (und das so schnell, dass man es fast nicht beobachten kann) – die Geräuschentwicklung dabei ist minimal. Plus: Der Deckel ist mit einer Dichtung versehen, wodurch es beim Verarbeiten von Flüssigkeiten oder Cremen nur im Gefäß spritzt. Der Hersteller stellt drei Jahre Garantie für sein Produkt aus.
Fazit: Französisches Qualitätsprodukt, das äußerst robust und strapazierfähig ist und die Messlatte für seine Mitbewerber hochlegt
NÜTZLICHKEIT/FUNKTIONALITÄT: SEHR GUT
HANDLING/HAPTIK: SEHR GUT
VIELSEITIGKEIT: SEHR GUT BIS GUT
STABILITÄT: SEHR GUT
SICHERHEIT: SEHR GUT
MOTORLEISTUNG: 1.500 WATT

Gastroback

€ 299,99
www.gastroback.de

Was beim Auspacken sofort auf- und gefällt: In der Basis des Multifunktionszubereiters ist ­eine Lade integriert, in der drei Schneidscheiben (sowie ein Gummischaber) aufbewahrt sind. Speziell ist aber auch, dass der Schweizer Hersteller bei der Wahl der mitgelieferten Mixbehälter (insgesamt drei Stück) nicht nur an die Mengen gedacht hat, die darin verarbeitet werden: Der erste Behälter (mit 2 Liter Fassungsvermögen) kann mit einem Deckel mit Isolierring fest verschlossen (hält bombenfest) werden und eignet sich daher gut für Flüssigkeiten (Suppe, Milchshakes, Cremen). Das zweite Gefäß ist auf einer Seite mit einer Auswurföffnung ausgestattet, wodurch das zerkleinerte Material ohne sich im Gefäß zu sammeln sofort von einer Auswurfscheibe in einen extragroßen Kübel (mit Platz für vermutlich 2 Kilogramm Schneidgut) geschleudert wird. Das dritte Gefäß ist extraklein dimensioniert, mit einem kleinen Hackmesser ausgestattet und eignet sich für die Zubereitung kleiner Mengen (etwa Knoblauch, Zwiebel oder Gewürze). Vorteilhaft: Der Mini-Behälter wird mit einem Deckel geliefert, so dass man das Schneidgut bei Bedarf bis zur Weiterverwendung luftdicht aufbewahren kann. Teil des Equipments sind vier Scheiben: Eine davon ist mit einem Kolben versehen und sorgt für Scheiben in einer Stärke von 1 bis 7 Millimeter. Die Stärke lässt sich durch Drehen des Kolbens an der Scheibenunterseite einstellen. Zwei weitere Scheiben sind beidseitig ­verwendbar: Eine dient zur Herstellung von a) Parmesanspänen bzw. Schokoraspeln oder b) Plättchen, die andere sorgt für a) feine oder b) grobe Gemüsestifte. Die vierte Scheibe wurde für die Herstellung von Julienne entwickelt. Die Motorbasis ist mit gerade einmal zwei Knöpfen (einer zum Ein- und Ausschalten; einer für exakt steuerbaren Intervallbetrieb) ausgestattet, die während des Verarbeitungsprozesses leuchten. Beim ersten Praxistest fällt die Wahl auf den Behälter mit Auswurffunktion inklusive Julienne-Schneidscheibe. Beim Zusammensetzen der Teile empfiehlt der Produzent, nach Einsatz der Auswurfscheibe die gewählte Schneidscheibe so lange auf dem Halterungsstift zu drehen, bis die Sechskantöffnung in jene des Halterungsstiftes gleitet. Wir halten uns an die Vorgaben, setzen den Deckel auf das Gefäß und starten den Betrieb. Mit dem Erfolg, dass die Juliennescheibe nicht tief genug aufsitzt, sich am Ende des Einfüllschachtes mit einer Schneidzacke einhakt und dabei leicht verbiegt. Wir wiederholen den Vorgang mit einer Raspelscheibe, drücken sie diesmal fest auf den Halterungsstift und starten den Verarbeitungsprozess. Die Übung gelingt ohne weitere Zwischenfälle: Karotten werden in feine, gleichmäßige Raspeln geschnitten und von der Auswurfscheibe erfolgreich durch die Auswurföffung in den Behälter manovriert – die Schleuderfunktion funktioniert. Am Ausgang entsteht kurzfristig ein Stau, der sich aber bei fortdauerndem ­Betrieb schnell wieder löst. Minus: Das Gefäß, in dem das Wurzelwerk geschnitten und ­weitergleitet wird (und somit als eine Art Schleuse dient), ist nach der Verarbeitung genauso angepatzt: Es sammelt sich darin Flüssigkeit und einige Karottenstücke. Ein Mehr an Reinigungsaufwand muss in Kauf genommen werden. Plus: 200 Gramm Butterkekse zerhackt das mitgelieferte Edelstahlmesser innerhalb von 11 Sekunden in eine feine Butterkeks-Mehl-­Brösel-Mischung. Auch die Zerkleinerung von Zwiebeln im kleinen Mixbehälter erfolgt ­einwandfrei. Das Ergebnis: Gewürfelte Zwiebel, etwas unregelmäßig aber sauber im Schnitt. Top: Die Hobelscheibe stellt hauchdünne Plättchen aus seinem Ausgangsmaterial her. Minus: Sitzt eine Schneidscheibe oder das zweiflügelige Messer einmal am Zapfen/Halterungsstift, fällt es schwer, die beiden Teile wieder voneinander zu trennen – Verletzungsgefahr.
Fazit: Eine Ausnahmeerscheinung, die mit etlichen Extras überrascht
NÜTZLICHKEIT/FUNKTIONALITÄT: SEHR GUT BIS GUT
HANDLING/HAPTIK: GUT
VIELSEITIGKEIT: SEHR GUT
STABILITÄT: SEHR GUT
SICHERHEIT: GUT
MOTORLEISTUNG: 1.100 WATT

Magimix

€ 449,90
www.magimix.com

Der Compact 5200 XL ist der leistungsstärkste Food-Prozessor, den das französische Unternehmen Magimix derzeit produziert. Das Gerät bringt 11 Kilogramm auf die Waage und ist mit drei Verarbeitungsbehältern in den Größen 3,6 Liter, 2,6 Liter und 1,3 Liter ausgestattet. Ein Teigkneter, zwei Schneidscheiben (einmal mit zwei und einmal mit vier Millimeter Schnittstärke), zwei Rapselscheiben (ebenfalls mit zwei und vier Millimeter Schnittstärke), zwei Messer und ein Rührbesen passen in die Aufbewahrungsbox, die mitgeliefert wird (und gehen somit nicht im Küchenkasten verloren). Separat verwahrt werden muss nur der Zitrus­pressenaufsatz (mit zwei Presskegeln für große und kleine Zitrusfrüchte). Neben dem Standardzubehör gibt es etliche Extras, mit denen man sein Equipment aufrüsten kann: ­darunter auch spezielle Einsätze wie ein Würfelset (zum Schneiden von Pommes ­frites, Würfeln oder Stiften), Schneidscheiben für Gemüsebänder in Tagliatelleform sowie eine Scheibe für Wellenschnitt. In den extragroß angelegten Einfüllschacht passen teilweise ganze Früchte und Gemüse (Vorschneiden ist nur in Ausnahmefällen notwendig). Birnen werden vom ­Turbo-Zerkleinerer bei gedämpfter Geräuschentwicklung vollständig in feine, gleichmäßige Scheiben ­geschnitten – ­unzerkleinertes Material bleibt nicht zurück. Aus 80 Gramm ganzen Mandeln verwandelt das Gerät mittels Hackmesser im Minibehälter innerhalb von 30 Sekunden feines Pulver. Die Zubereitung von Kuchenteig verläuft hingegen nicht optimal: Die Zutaten werden nur teilweise vom Kneter erfasst und miteinander vermischt – nach ­mehrmaliger manueller Unterstützung mittels mitgeliefertem Schaber gelingt die Übung allerdings. Das Endprodukt (ein erprobtes Kuchenrezept) hat die übliche Konsistenz und Saftigkeit. Pizzateig herzustellen macht dem unverwüstlichen Hochleistungs-Prozessor keine Probleme: Innerhalb kürzester Zeit sind die Ingredienzien miteinander vermengt und zu einer elastischen Kugel mutiert. Das Aufschlagen von Eiweiß kann man dem Küchenhelfer bedenkenlos überlassen. Nach knapp 2 Minuten verwandelt der breite Rührbesen vier Eiklar zu kompaktem Schnee. Für das Gerät stellt der Hersteller drei Jahre Garantie aus, für den Motor gleich zwanzig Jahre. Sofern man für die Produktgruppe Food-Prozessoren überhaupt eine Note für Design vergeben kann, verdient dieses Testmodell für seine schlichte, klare Ausführung Platz 1.
Fazit: Unverwüstliches Teil, dem nahezu alles vorbildhaft gelingt
NÜTZLICHKEIT/FUNKTIONALITÄT: SEHR GUT
HANDLING/HAPTIK: SEHR GUT
VIELSEITIGKEIT: SEHR GUT BIS GUT
STABILITÄT: SEHR GUT
SICHERHEIT: SEHR GUT
MOTORLEISTUNG: 1.100 WATT

Kenwood

€ 399,99
www.kenwood.at

Der Überraschungsteilnehmer im Test. Obwohl uns der Hersteller vorerst ­wegen eines Lieferengpasses kein Gerät zur Verfügung stellen konnte, erreichte uns zwei Tage vor Abschluss der Testreihe doch noch ein Modell. Überwältigt wird man vorerst von der Anzahl an Kartons, in die die etlichen Teile der ­Kenwood Multipro Compact Excel verpackt sind. In einer großen Schachtel verstecken sich nämlich weitere sechs. Nach einer guten halben Stunde Arbeit setzt Erleichterung ein: Die Packerln sind erfolgreich geleert. Im Lieferumfang ist neben zwei Verarbeitungsschüsseln in den Größen 1,75 Liter und 4 Liter
ein Mahlwerkaufsatz (aus Glas) für die Zerkleinerung von Nüssen, Gewürzen oder Kaffee enthalten sowie ein Zitruspressenaufsatz und ein Standmixer (ebenfalls aus dickem Glas, mit 1,5 Liter Fassungsvermögen), der sich für die Zubereitung von Smoothies, Mayonnaise oder das Zerkleinern von (maximal sechs) Eiswürfeln eignet. Richtig wuchtig fällt die Aufbewahrungsbox
(Plus: mit Verriegelungssystem) für zwei Raspelscheiben (in zwei Feinheits­graden), zwei Messerklingen, einen Knethaken, zwei Schneebesen sowie zwei Schneidscheiben (einmal mit einer Schnittstärke von vier und einmal von zwei Millimetern) und einen Spatel aus. Positiv fällt auf, dass die Schneidscheiben an ihrer Oberseite mit einem kleinen Stumpen inklusive Rille versehen sind,
so dass man sie ohne jegliche Verletzungsgefahr in das Gefäß einsetzen und ­wieder entnehmen kann. Eine Drehscheibe auf der Basisstation lässt dem ­Nutzer die Wahl, Lebensmittel mittels Pulse- oder Automatikfunktion oder in acht Geschwindigkeitsstufen zu bearbeiten. Der große Einfüllschacht (wir messen 13 Zentimeter Länge) macht das Einlegen von Gemüse in Querlage möglich: Aus Karotten entstehen so bei Verwendung der feinen Raspelscheibe lange, extrafeine Streifen. Einziger Schwachpunkt: Es sammeln sich zwischen Scheibe und Prozessordeckel einige nur teilweise zerlegte Stücke des Ausgangsmaterials. Drei Eiklar schlägt das Gerät mittels Schneebesenaufsatz (und Automatikbetrieb – die Geschwindigkeit passt sich automatisch an den
jeweiligen Einsatz an) innerhalb 1 ¼ Sekunden zu 1-a-Schnee auf; Topfen-Ei-Masse für ­einen Cheesecake verrührt der Schneebesen innerhalb kürzester Zeit zu einer homogenen Masse. Minus: Das Verankern des Arbeitsgefäßes
auf die Basis­station gelingt mühelos, das Entriegeln erfordert hingegen Kraft. Top: Zwiebeln werden von der Messerklinge in feine, gleichmäßige Stücke zerkleinert. Aus 100 Gramm ganzen Mandeln entstehen im Mahlwerkaufsatz (mit zwei ­zweiflügeligen Klingen ausgestattet) in Rekordzeit gleichmäßige Flocken. Auch wenn man für die etlichen Extras erst Platz im Küchenkasten schaffen muss: Dieses Gerät macht in der Bedienung richtig Spaß. Gutes Preis-­Leistungs-Verhältnis!
Fazit: Effizient, exakt und richtig gut
NÜTZLICHKEIT/FUNKTIONALITÄT: SEHR GUT
HANDLING/HAPTIK: SEHR GUT BIS GUT
VIELSEITIGKEIT: SEHR GUT
STABILITÄT: SEHR GUT
SICHERHEIT: SEHR GUT
MOTORLEISTUNG: 1.200 WATT

Motto am Fluss
Franz-Josefs-Kai/Vorkai (zwischen Marien- und Schwedenbrücke), 1010 Wien
Tel.: 01/252 55-10
www.motto.at/mottoamfluss

dazu
Rosengasse 15A, 7321 Lackendorf

Tel.: 0680/230 17 85
www.dazu.at

dazu-Greißlerei
Liechtensteinstraße 73, 1090 Wien
Tel.: 0680/302 01 85
Mo.–Fr. 10–19, Sa. 8.30–16.30 Uhr

Cuisinarum
Singerstraße 14, 1010 Wien
Tel.: 01/ 890 21 41
www.cuisinarum.at