Stumme Diener

Jeder Koch hat einen, jeder Koch braucht einen. Lukas Mraz, Peter Zinter, Paul Ivic und Richard Rauch verraten, warum ein Arbeitstag ohne ihren persönlichen Küchenhelfer undenkbar wäre und was sie damit anstellen. Für den privaten Gebrauch hat A la Carte überprüft, welche Utensilien das Prädikat wertvoll verdienen.

Text von Claudia Schemerl-Streben Foto: Stephanie Golser
Wie kommt man auf die Idee, ein Hilfsmittel, das man gewöhnlich in der Patisserie einsetzt, zweckzuentfremden? Was hat eine Winkelpalette in Miniaturformat, mit der man sonst Glasuren und Cremen glatt streicht, am Posten des Entremétiers oder des Gardemangers verloren? Lukas Mraz weiß es. Sieben Wanderjahre hat der Sohn des Wiener Spitzenkochs Markus Mraz hinter sich, stand in den Küchen von Juan Amador, Joachim Wissler, Jonnie Boer und Jean-Georges Klein und packte in seine Reisetasche nicht nur mehrere Messer, ein Thermometer und ein Notizbuch ein, sondern stets auch eine kleine Winkelpalette. Erstmals in der Hand hielt Mraz das Utensil in der Wirkungsstätte von Juan Amador in Langen, um es zunächst für die ihm bestimmten Zwecke einzusetzen. In dem für molekulare Techniken bekannten Drei-Sterne-Restaurant stand nicht nur exaktes Arbeiten mit texturgebenden Substanzen wie Xanthan, Calcic und Iota auf der Tagesordnung, auch die daraus entstandenen filigranen Komponenten wie luftige Granny-Smith-Schäumchen, warme Quitten-Geleewürfel und Mango-Kaviar, der im Mund zerplatzt, verlangten nach einer ruhigen Hand und Präzision. Die Winkelpalette mit zehn Zentimeter langer und zwei Zentimeter breiter, stumpfer Klinge eignete sich perfekt dafür. Mit ihr konnte Mraz einzelne Elemente leicht von Silikonmatten oder Blechen aufheben, ohne dass er die übrigen zerstörte, mehrere Stücke exakt in einer Linie auf den Teller ziehen und Partikel, wie falsche Erde oder Sand, sauber anrichten, anstatt dafür extra nach einer Teigkarte suchen zu müssen. Im Dauereinsatz und abseits der süßen Küche stand das praktische Werkzeug, das der 21-Jährige beim Kochen stets bei sich trägt, im holländischen Restaurant De Librije in Zwolle, wo sich Mraz ein Jahr lang am Fischposten behauptete: „Dort habe ich erst verstanden, was man alles damit machen kann.
In dieser Zeit ist die Winkelpalette heilig für mich geworden.“ Nahezu jeder Koch im De Librije arbeitet mit dem winzigen Utensil. An die zwanzig Stück des Multifunktions-Werkzeugs sind jeden Arbeitstag im Umlauf. Damit sie nicht ständig den Besitzer wechseln, verpasste man ihnen am Griff mit einer glühenden Nadel ein Branding mit den Initialen des jeweiligen Kochs. Für nahezu jedes Gericht hantiert die Mannschaft damit, wendet fragile Elemente, hievt sie auf Teller oder rückt sie zurecht. In Erinnerung blieb Mraz vor allem die Zubereitung von hunderten sogenannten „Pakketjes“: Dazu hobelte er Rettich hauchdünn, schnitt lange Rechtecke daraus zu und legte sie kreuzweise übereinander. In die Mitte setzte er Jakobsmuscheltatar und verschloss die Streifen mit Hilfe der Palette zu einem kompakten Päckchen. „Eine ziemlich mühsame Arbeit, weil alles fest sitzen muss und weder zerreißen noch aufplatzen darf.“ In Verwendung war das Werkzeug der Marke Wüsthof Dreizack aber auch für vergleichsweise simple Arbeitsschritte, etwa zum Anrichten von Püree, dessen Gestalt sich in den Küchen der gehobenen Gastronomie im Laufe der Jahre verändert hat. Zunächst wurde es mit der Löffelinnenseite in Tränenform auf die Teller gesetzt, später ein Punkt der Masse mit dem Löffelrücken weggezogen und heute – René Redzepi vom Restaurant Noma soll es vorgemacht haben – ist es in, zur schmalen Winkelpalette zu greifen, um Pürees in einer Linie aufzustreichen.
Auf eine Winkelpalette stößt man auch auf dem Posten von Paul Ivic, der Küchenchef des vegetarischen Restaurants Tian in der Wiener Innenstadt ist. Benützt wird sie von ihm aber so gut wie nie. Er hat ein anderes Lieblingstool: eine Pinzette. Das Werkzeug steckt in einem offenen Rexglas, das zu einem Drittel mit hochprozentigem Wodka gefüllt ist und jeden Tag auf seinem definierten Platz am Pass (die Station, an der jedes Gericht angerichtet und finalisiert wird) zu stehen hat. Findet Ivic sie dort nicht vor, wird der sonst gelassene Küchenchef unrund: „Ich suche meine Pinzette permanent, ich glaube, damit gehe ich auch den meisten in der Küche auf die Nerven.“ Schuld am Verschwinden des für ihn elementaren Werkzeugs ist meist der Küchenchef selbst. Bei seinen Rundgängen durch die Küche lässt er sie gerne an einem der Posten zurück: „Manchmal ist sie direkt vor mir, und ich sehe sie nicht.“ Bleibt die Pinzette unauffindbar, schaltet sich der Souschef ein, um die angespannte Lage zu kalmieren und öffnet einen abgesperrten Schrank, in dem Ersatz bereitliegt. Zehn Stück wurden vor eineinhalb Jahren für derartige Notfälle bestellt und eingelagert, mittlerweile hat sich die Anzahl auf sieben Stück verringert.
Zum unverzichtbaren Hilfsmittel wurde die Pinzette 1999 in der Küche des Hotels Post in Vorarlberg. „Ich habe mich immer darüber aufgeregt, dass man mit den Fingern nicht präzise anrichten kann, und plötzlich hat mir ein Kollege als Antwort eine Pinzette geschenkt.“ Trotz anfänglicher Skepsis begann Ivic sich im Stillen in den eigenen vier Wänden damit auseinanderzusetzen. Heute benützt der Koch sie jeden Tag – sowohl im Restaurant als auch privat. In der Profiküche setzt er das feine Werkzeug, das 15 Zentimeter misst, zum Anrichten ein und inszeniert etwa einen Wald, indem er kleine, geräucherte Pilze vorsichtig auf einen Erdboden aus dehydriertem Schwarzbrot und Hanfstaub, der Moos imitiert, legt; setzt mit Zedernholz gegarte Petersilienwurzeln und Sellerie auf Zirbenemulsion und serviert dazu fingernagelgroße Bucheckern, von denen sechs Stück auf festgelegten Anrichtepunkten landen und damit das durchdachte Setting in Halbkreisform komplettieren. Stellt sich Ivic bei Freunden an den Herd, hat seine Pinzette eine andere Funktion. Statt um genaue Positionierung geht es dann ums Kosten und die Psychohygiene. „Mir geht’s einfach viel besser, wenn ich sie bei mir habe.“
Ohne Pinzette kommt auch Kreativkoch Peter Zinter nicht aus. In seiner einrollbaren Bestecktasche befindet sich neben gezählten zehn Messern ein mit 30 Zentimetern Länge besonders groß dimensioniertes Exemplar, das den Namen Kochpinzette trägt. Das Utensil aus Edelstahl ging bei Zinters Antritt als Küchenchef im Restaurant Vincent in der Wiener Leopoldstadt in seinen Besitz über. Er entdeckte das Überbleibsel seines Vorgängers und fand schnell Gefallen an dem Hilfsmittel, das er heute an keinem Arbeitstag aus der Hand gibt. „Sohyi Kim und Thierry Marx arbeiten nur mit Stäbchen, und ich eben nur mit der Kochpinzette“, erklärt er seinen Spleen. Zinters Begeisterung für das Werkzeug geht so weit, dass die Kochpinzette die Fleischgabel abgelöst hat: Der langstielige Küchenhelfer mit seinen zwei Zinken wurde aus seiner Küche verbannt. „Es kann einfach nicht gut sein, wenn man in ein Produkt hineinsticht. Sei es Fleisch, aus dem der Saft austritt, Fisch oder Gemüse, bei dem man unschöne Spuren hinterlässt.“ Stattdessen wird die Pinzette dazu verwendet, Fleisch zu wenden, Teigwaren aufzuwickeln und als Nest anzurichten oder Lebensmittel, die unter dem brennheißen Salamander liegen, herauszuziehen, ohne dass man sich dabei die Finger verbrennt. Von der Verwendung von Paletten hält der Koch wenig, „weil man nicht so viel Gefühl damit hat“, und schwört stattdessen auf sein effizientes Arbeitsmittel. Eine Ausnahme macht er nur bei dicken Fischstücken, „die würde ich mit der Pinzette zerstören.“
Bei großen Exemplaren vom Wels muss bei Richard Rauch vom Edelwirtshaus SteiraWirt in Trautmannsdorf ebenfalls ein bestimmtes Werkzeug her. Um den Fisch auf den Punkt gegart servieren zu können, verlässt er sich auf ein Thermometer der Extraklasse. Das deutsche Fabrikat verfügt über einen Messbereich von –50 bis 1.150 °C, ist mit einer flexiblen, zwölf Zentimeter langen Nadel ausgestattet, die eine extrafeine Stärke von 0,5 Millimeter aufweist und somit mit einer Nähnadel vergleichbar ist. Angeschafft wurde das hochsensorische Gerät ursprünglich für die Zubereitung von Zwetschkenknödeln: „Ich habe mir gedacht, ich kauf es, damit wir das Risiko minimieren, dass uns Knödel aufbrechen.“ Um den richtigen Zeitpunkt abzupassen, wird die Nadel direkt in die Mitte der Frucht gesteckt. Ist eine Kerntemperatur von 70 °C erreicht, kann die Süßspeise aus dem Wasser gehoben und serviert werden. Der smarte Küchenhelfer hat sich aber auch in anderen Disziplinen bewährt. Sein Einsatzgebiet erstreckt sich von Saucen über Fisch und Fleisch („beim Herausfahren der Nadel kann man genau beobachten, wie sich die Temperatur in den einzelnen Zonen verändert“) bis hin zu Dessertkomponenten („damit Eis schön cremig wird, muss die Masse bei 78 °C erhitzt und zur Rose abgezogen werden, bevor sie in die Eismaschine kommt“) und Verrücktheiten wie Rauchs Paprika-Chips, die die Konsistenz von Hummerchips besitzen und aus frischem Paprikasaft, Salz, Tapiokamehl und Ascorbinsäure hergestellt werden. „Um die Masse frittieren zu können, muss die Temperatur stimmen“, verrät der Koch. Liegt die Öltemperatur unter 200 °C, pufft der Chip nicht auf, liegt sie über 210 °C, verbrennt er. Der optimale Wert liegt genau dazwischen.“ Den Arbeitstag über rotiert das nützliche Utensil durch alle Posten. Rauch selbst verwendet es nur noch selten, „weil ich schon ein Feeling dafür habe, aber nachkontrollieren kann nie schaden.“ Sofern man es richtig macht, denn es kann schon vorkommen, dass ein Neuling die Nadel verkehrt in das Messgerät steckt und mit fragendem Blick vor Rauch steht, weil paradoxe Temperaturangaben am Display stehen.
ADRESSEN
SteiraWirt
8343 Trautmannsdorf 6
Tel.: 03159/23 76-40
www.steirawirt.at
Tian
Himmelpfortgasse 23, 1010 Wien
Tel.: 01/890 46 65
www.tian-vienna.at
Vincent
Große Pfarrgasse 7, 1020 Wien
Tel.: 01/214 15 16
www.restaurant-vincent.at
Alle getesteten Küchenhelfer sind im Wiener Fachgeschäft Cuisinarum oder über den Onlineshop erhältlich:
Cuisinarum
Singerstraße 14, 1010 Wien
Tel.: 01/890 21 41
www.cuisinarum.at

Olivenentsteiner

€ 17,90
www.westmark.de
Auf den ersten Blick mehr Gimmick als nützliches Hilfsmittel. Die Tester assoziieren damit ein Teil (eine Zange?) aus dem Werkzeugkasten. Da Oliven besser schmecken, wenn der Hersteller sie mit Kern ins Glas füllt, man mit den Zähnen aber keine Chance auf den gesamten Fruchtanteil hat, macht das vorerst belächelte Utensil doch für jeden Sinn. Ist es einmal in Betrieb, weiß man, was man daran hat. Um eine Olive zu entkernen, legt man sie in die Mulde des Entsteiners aus Aluminium, drückt die Griffe des Werkzeugs zusammen und aktiviert damit den gebogenen Stößel, der den Kern sauber und ohne jegliche Mühe aus der Frucht löst. Plus: Das Küchentool eignet sich auch dazu, Kirschen zu entkernen. Minus: Der Entsteiner beginnt nach wenigen Anwendungen zu quietschen und könnte eine Ölung vertragen.
Fazit: Effizienter Küchenhelfer, mit dem man große wie kleine Oliven sauber entkernen kann
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: GUT BIS BEFRIEDIGEND
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT

Schraubdeckelöffner Strongboy

€ 14,95
www.zyliss.de
Nicht unbedingt ein schickes Produkt, aber diesmal werden ohnehin keine Noten für Schönheit vergeben. Das Anwendungsprinzip ist leicht verständlich: Am Drehgriff kann der Umfang der Kunststoff-Schlaufe je nach Größe eines Schraubdeckels variiert werden, ein geriffelter Bereich am Kopf des Öffners sorgt für zusätzlichen Halt. Laut Hersteller Zyliss taugt das Utensil auch zum Öffnen von bockigen PET-Flaschen. Strongboy liegt gut in der Hand, lässt sich leicht und ohne besonderen Kraftakt anwenden und nimmt es sogar mit einem fest verschlossenen Rindsfond-Konservenglas auf. Minus: Bei einem weiteren Öffnungsversuch fliegt der Schraubdeckel eines Gurkenglases durch die Luft. Spritzgefahr!
Fazit: Sinnvolles Küchentool für jene, denen es an Kraft fehlt
IDEE: GUT
STABILITÄT/MATERIAL: GUT BIS BEFRIEDIGEND
NÜTZLICHKEIT: GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT BIS GUT

Multifunktionsöffner

5 in 1 Aperto
€ 8,50
www.gefu.de
Klein, handlich, aber nicht durchdacht. Der Hersteller erklärt die Funktionen des vermeintlichen Allrounders anhand von Zeichnungen, die sich direkt am Griff des Arbeitsmittels befinden: Der Öffner kann erstens die Lasche von Konserven- und zweitens von Getränkedosen anheben (ist das nicht dasselbe?), hebt drittens Kronkorken von Bierflaschen ab, löst viertens Schraubverschlüsse von PET-Flaschen und fünftens von Konservengläsern. Für die beiden erstgenannten Disziplinen sehen die Tester keine Notwendigkeit einer zusätzlichen Hilfestellung – die Lasche selbst reicht aus, um perforierte Dosen zu öffnen. Schraubverschlüsse lassen sich hingegen genauso leicht oder schwer öffnen, wenn man den Deckel mit einem Messer bearbeitet. Mit dem einzigen Vorteil, dass man den Hebel im Gegensatz zur Klinge nicht verbiegt. Die Meinungen der Tester: „sinnlos“, „ein Gerät, das man nicht braucht“, „witzlos“.
Fazit: Ein Werkzeug, dessen Sinn sich den Testern nicht erschließt
IDEE: GENÜGEND
STABILITÄT/MATERIAL: GUT BIS BEFRIEDIGEND
NÜTZLICHKEIT: NICHT GENÜGEND
ERGONOMIE: GUT

Dosenöffner

€ 32,95
www.wmf.at
Klassischer Dosenöffner, wie man ihn auch aus der eigenen Bestecklade kennt. Prinzipiell ist anzumerken: Ein Rundgang durch den Supermarkt zeigt, dass dieses Gerät kaum noch im Alltag benötigt wird. Die einzig entdeckten Produkte ohne integrierte Öffnungslasche: Kokosmilch, Schnecken und Paradeisersauce. Das Anwendungsprinzip des WMF-Öffners scheint jedem der Tester bekannt zu sein. An der Umsetzung scheitern aber alle. Auch nach mehreren Anläufen und einer Studie der kurzen Bedienungsanleitung gelingt es nicht, auch nur eine einzige Dose zu köpfen, was eventuell an einem Produktionsfehler liegt. Das Testteam wurde zur Aufgabe gezwungen, das Küchentool disqualifiziert.
Fazit: Ein Klassiker, dessen Funktion nicht überprüft werden konnte und der daher ausgeschieden ist
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.

Dosenöffner

€ 36,95
www.roesle.de
Der zweite Dosenöffner im Test. Das Hilfsmittel ist nur funktionstüchtig, wenn es im richtigen Winkel angesetzt wird. Ihn zu erraten kann dauern, wenn man die Bedienungsanleitung nicht gelesen hat. Dann aber werden Dosen sauber geköpft. Zum Kappen muss der Rundbügel parallel zum Deckel angesetzt werden, das Flügelrad eine halbe Umdrehung zurück (damit der Öffner einrastet) und dann nach vor gedreht werden, um das Schneiderad zu aktivieren. Während der Anwendung trennt das Utensil die Metalloberfläche unmerkbar mit seinem feinen Messer von der Dose ab. Hat das Schneiderad eine Umdrehung hinter sich, ist die Dose geöffnet, der Deckel lässt sich mit einer ¼ Drehung nach hinten abheben; gefährliche Zacken entstehen beim Schneiden nicht. Plus: Öffnen ohne Kraftanstrengung!
Fazit Praktischer Dosenöffner, der alle Tester von seinen Stärken überzeugt hat
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT BIS GUT

Nussknacker

€ 49,90
www.menu.com
Ein effizienter Küchenhelfer, der gefällt. Das schlichte Designerstück wurde vom Dänen Bruno Christensen für Menu entworfen, sieht gut aus und macht den Testern in der Anwendung Spaß. Der Cracker besteht aus einem Edelstahlplateau mit einer Gummisohle sowie einer Gummikuppel, in der sich ein Stahl­einsatz mit Windungen versteckt. Verwendet wird der Nussknacker wie eine Glocke bei einer nicht besetzten Hotelrezep­tion oder wie eine Hupe in TV-Quiz-Shows: Man schlägt drauf. Walnüsse sind mit einem Hieb geknackt, Haselnüsse werden bei gleichem Kraftaufwand von dem Stahlstück in der Glocke nicht sofort erfasst – sie benötigen einen festeren Schlag (das kann schmerzhaft sein) –, werden dann aber im Ganzen freigelegt. Plus: Die Splitter der Nussschale erfasst das Hilfsmittel im Inneren; mit konventionellen Nussknackern muss der Benutzer die Teile mit der Hand auffangen. Pekannüsse werden spielend von dem Hilfsmittel gespalten, gegen robuste Mandelschalen kommt der stylishe Nussknacker allerdings nicht an. Minus: Auf der matt-schwarzen Gummiglocke sammeln sich bei jedem Schlag fettige Abdrücke.
Fazit: Nützliches Hilfsmittel, das auf keinen Fall im Küchen­kasten versteckt werden darf
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT BIS GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT BIS GUT
ERGONOMIE: GUT BIS BEFRIEDIGEND

Zitronenpresse Fresh Force

€ 32,90
www.chefn.de
Eine Zitruspresse, die nach dem Prinzip einer Knoblauchpresse funktioniert und deren Spezialgebiet das Entsaften von Zitronen und Mandarinen ist. (In der „Werkzeugkollektion Fresh Force“ des Herstellers Chef’n befinden sich auch Modelle, die in ihrer Ausführung auf Orangen- und Limettengrößen abgestimmt sind.) Der Gebrauch gestaltet sich einfach: Eine Zitrushälfte wird mit der Schnittfläche nach unten in die Mulde der Presse gelegt, die in der Mitte mit einigen schmalen Öffnungen versehen ist, durch die der Saft im Optimalfall rinnt. Durch Einsatz des Hebels wird das Fruchtfleisch gequetscht; der Saft läuft durch die Schlitze, die verhindern, dass sich zu der Flüssigkeit im Glas auch störende Kerne gesellen. Minus: Der Küchenhelfer ist leicht zu bedienen, hat aber zu viel Gewicht. Plus: Wenig Kraftaufwand bei maximalem Output.
Fazit: Ein Tool, das auf den ersten Blick gefällt und auch den Praxistest mit Bestnoten besteht
IDEE: GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT BIS GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: GUT

Zitrusspray

€ 18,50
www.lekue.es/de
Ein Wunderding. Keiner der Tester hätte dem winzigen Zerstäuberaufsatz einwandfreie Funktionstüchtigkeit zugetraut. Im Einsatz zeigen die Kunststoffteile mit unterschiedlicher Länge aber, was sie können: Der spitze Schaft wird entweder in den Bauch einer Zitrone, Orange oder Grapefruit gerammt oder aber die Spitze der Zitrusfrucht gekappt und mit dem Zerstäuberaufsatz versehen. Schon beim ersten Pumpstoß sprüht der Spray gleichmäßig ­feine Partikel auf den Teller. Einige Tester kritisieren den breit gestreuten Sprühnebel, ­andere sind von dem Hilfsmittel, das Fisch, Salate oder Drinks mit Zitrussaft aromatisiert, fasziniert. Offen bleibt aber: Wie viel Prozent Saft bekommt man aus der Frucht heraus?
Fazit: Verlässlicher Zerstäuber, der für einen Wow-Effekt sorgt
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT BIS GUT
ERGONOMIE: GUT

Zitronenpresse

€ 8,50
www.lekue-shop.de
Kompakt, leicht zu reinigen und auf den ersten Blick hilfreich. Bei der Entwicklung des grünen Presskegels aus flexiblem Silikongehäuse hat der Erfinder vermutlich an ein Zitronennetz gedacht. Eine halbierte Zitrone wird mit der Schnittfläche nach unten in den Kegel gedrückt, auf dessen Boden sich ein kleines Loch befindet, durch die der handgepresste Saft (ohne Kerne) austreten kann. Auf der Außenseite läuft das Loch zu einer Tülle zusammen, die verschließbar ist und ermöglichen soll, dass man die Zitrone inklusive schützender Hülle nach Gebrauch noch einige Zeit im Kühlschrank aufbewahren kann. In Verwendung ­passiert das, was das Gehäuse eigentlich ver­hindern sollte: Überall rinnt es, überall pickt es, ­überall ist es nass.
Fazit: Ein Produkt, das Lösungen anbieten will, stattdessen aber Probleme macht
IDEE: GUT
STABILITÄT/MATERIAL: GUT BIS BEFRIEDIGEND
NÜTZLICHKEIT: GENÜGEND BIS NICHT GENÜGEND
ERGONOMIE: GUT

Citrange Zitruspresse

€ 14,95
www.vkbroyal.com
Beidseitig verwendbare Zitruspresse, die vom belgischen Designer Quentin de Coster für VKB Royal entwickelt wurde. Das Utensil besteht aus widerstandsfähigem Polypropylen und lässt sich direkt aufs Glas setzen. Die Böden beider Kegel sind mit Öffnungen ausgestattet, durch die der Saft von Orange, Zitrone und Grapefruit direkt in das Glas rinnen kann. Die Theorie verspricht einen smarten Küchenhelfer, in der Praxis versagt er allerdings. Die Handpresse sitzt nicht stabil am Glas, der Pressvorgang wird zur wackeligen und gefährlichen Angelegenheit: Schon bei normalem Druckaufwand springt ein Glas. Plus: Kerne werden durch die engen Öffnungen daran gehindert, im Trinkgefäß zu landen. Minus: Ebenfalls aufgefangen wird das Fruchtfleisch, es verstopft die Öffnungen und verursacht damit einen Stau. Orangensaft spritzt beim Pressvorgang, um das Glas entsteht eine pickige Lacke.
Fazit: Ein Glas Orangensaft ist ohne Patzerei nicht drin
IDEE: GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: BEFRIEDIGEND BIS GENÜGEND
ERGONOMIE: GUT

Saftpresse Juicy Salif

€ 59,–
www.alessi.de
Eine Krake dürfte Designer Philippe Strack bei der Produktentwicklung im Jahr 1990 inspiriert haben (als er vor den Entwürfen saß, soll er einen Oktopus gegessen haben). Für manche noch immer ein schönes Dekostück, für andere veraltetes Design. In Sachen Nützlichkeit werden keine Bestnoten vergeben: Nicht nur Fruchtsaft, sondern auch Kerne flutschen ins Glas, das man direkt unter die Konstruktion zu stellen hat. Als problematisch stellt sich die Handhabung auch in Bezug auf die Stabilität der Presse heraus: Die Füße von Juicy Salif machen sich während des Pressvorgangs selbstständig. Um das zu verhindern, muss man die Standbeine festhalten, während man die Zitrusfrucht presst. Plus: Der Fluss des Saftes ist un­gebremst und erfolgt in Form eines gleichmäßigen, dünnen Strahls. Minus: Da das Material aus Gussaluminium besteht, richtet der Hersteller in der Gebrauchsanweisung aus, dass es aufgrund „atmosphärischer Faktoren“ angegriffen werden kann. Um einen „schlechten Beigeschmack“ zu vermeiden, wird bei längerem Nichtgebrauch empfohlen, „den ersten ­gepressten Saft nicht zu verwenden“.
Fazit: Ein Designerstück, bei dem es vornehmlich um äußere Werte geht
IDEE: GUT
STABILITÄT/MATERIAL: BEFRIEDGEND
NÜTZLICHKEIT: BEFRIEDIGEND
ERGONOMIE: BEFRIEDIGEND

Saftpresse My Sqeeze

€ 45,–
www.alessi.de
Das zweite Modell vom italienischen Hersteller Alessi. Nachwuchsdesigner Roland Kreiter hat die Presse aus rostfreiem Edelstahl entworfen und dafür vom britischen Lifestyle-Onlineportal www.mydeco.com 2009 den Preis Pure Creativity abgeräumt. Das formschöne Teil kann an ­beiden Enden verwendet werden und ist damit für Links- wie für Rechtshänder geeignet. Während man die Handpresse an einem Ende hält, wird auf die Spitze der anderen Seite eine halbierte Zitrone gesetzt und – mit erheblichem Kraftaufwand – gedreht. Wie man den daraus entweichenden Saft in ein Glas zielen soll, erschließt sich den Testern nicht. Minus: Genauso wie bei dem Modell Juicy Salif hat man sich keine Gedanken über den Verbleib der Kerne gemacht.
Fazit: Ein Küchenhelfer, bei dem der praktische Nutzen im Hintergrund steht
IDEE: GUT
STABILITÄT/MATERIAL: GENÜGEND
NÜTZLICHKEIT: GENÜGEND
ERGONOMIE: BEFRIEDIGEND

Reinigungshandschuhe Skrub’a

€ 5,90
www.fabrikators.com
Sie bestehen aus grobem Nylon, man kann sie unter fließendem Wasser, im Geschirrspüler oder bei 40 °C in der Waschmaschine reinigen und sie passen sich flexibel allen Handgrößen an. Einige Tester assoziieren mit dem dänischen Produkt Austernhandschuhe und finden Gefallen daran, andere fangen nur wenig damit an. Der anfänglich belächelte Küchenhelfer hat durchaus seine Qualitäten. Er verwandelt aus mit Erde verklumpten Erdäpfeln innerhalb weniger Sekunden weiche, saubere, goldgelbe Knollen und hat sich das Prädikat „wertvoll“ verdient. Der Schrubbhandschuh hat die Mehrheit der Tester überzeugt: Sie lassen die Schale (und die Vitamine) auf der Knolle. Einziger Haken: Nasse Hände im Skrub’a – „geht gar nicht“, „unerträglich“.
Fazit: Schrubbhandschuhe, die ihren Zweck erfüllen
IDEE: SEHR GUT BIS GUT
STABILITÄT/MATERIAL: GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT

Salatschleuder

€ 59,90
www.evasolo.com
Die Idee vom dänischen Hersteller gefällt. Ein Kübel mit doppeltem Boden, in dem Salat einmal ganz anders geschleudert wird. Dazu muss man den Kübel mit Wasser befüllen, das Blattwerk hineinlegen und mit den Händen spülen. Im nächsten Schritt drückt man den oberen Rand der Schleuder zusammen, gießt das Wasser ab und beginnt zu schleudern: Dazu nimmt man den Henkel des Kübels und wirbelt das Utensil durch die Luft, wodurch sich überschüssiges Wasser und Schmutzpartikel in der integrierten Bodenplatte sammeln, in die Löcher gestanzt sind. Plus: Auf diese Art zu schleudern macht durchaus Spaß. Überraschend: Der Küchenboden ist trotz schwungvoller Bewegungen nicht mit Wassertropfen übersät. Minus: Schmutzpartikel finden sich auch nach mehreren Durchgängen im Salat.
Fazit: Die etwas andere Art, Salat zu waschen
IDEE: SEHR GUT BIS GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: BEFRIEDIGEND
ERGONOMIE: GUT

Sieb

€ 29,90
www.gefu.de
Ein Sieb, das vor allem durch die Qualität überzeugt, Platz zu sparen. Das faltbare Utensil des deutschen Produzenten Gefu besteht aus Silikon und Edelstahl, wirkt stabil, hat einen Durchmesser von 24 Zentimetern, sorgt mit Löchern an den Seitenrändern und am Boden für maximale Abtropfmöglichkeit und lässt sich von zwölf Zentimetern Höhe auf ­weniger als drei Zentimeter verkleinern. Plus: Leicht, praktisch, gut.
Fazit: Einfach, aber genial
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT

Sieb Folding Colander

€ 19,90
www.josephjoseph.com
Das zweite faltbare Abseihsieb. Diesmal hat sich der britische Hersteller Joseph & Joseph mit der Thematik auseinandergesetzt und bei seinem Entwurf vermutlich an die Papierfaltkunst Origami gedacht. Der Küchenhelfer besteht aus robustem Polypropylen, ist in ungefaltetem Zustand zirka 42×33 Zentimeter groß, keine 5 Millimeter dick und passt am besten dorthin, wo auch Schneidbretter verstaut werden. Auch wenn es seinen Zweck erfüllt: In Verwendung ist das kantige, klobige Sieb, das auch in den Farben Weiß, Rot und Schwarz erhältlich ist, nicht besonders handlich und den Testern nur bedingt sympathisch. Minus: Das Sieb ist an den Seitenrändern nicht einmal bis zur halben Höhe mit Abtropflöchern versehen.
Fazit: Gut verstaubares Faltsieb, dessen unkonventio­nelle Form nicht unbedingt praktisch ist
IDEE: SEHR GUT BIS GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: GUT
ERGONOMIE: GUT BIS BEFRIEDIGEND

Salatschleuder

€ 43,90
www.emsa.de
Auf den ersten Blick eine klassische Salatschleuder. Ihr Trumpf: Der Preisträger des Red Dot Design Awards ist mit 26 Zentimetern Durchmesser, 4,5 Liter Volumen und 15 Zentimetern Höhe nicht nur Schleuder, sondern auch Schüssel, schrumpft nach Gebrauch auf weniger als 8 Zentimeter und benötigt somit nur wenig Platz im Küchenkasten. Während seiner Verwendung ist das Utensil stabil und klappt nicht zusammen. Plus: Der Schleudervorgang (er wird klassisch mittels Schnur aktiviert), kann auf Wunsch per Tastendruck jederzeit gestoppt werden. Der Küchenhelfer wird im Geschirrspüler auch in gefaltetem Zustand sauber.
Fazit: Smartes Hilfsmittel, das auf Anhieb überzeugt
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT BIS GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT BIS GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT

Foodpod

€ 22,90
www.fusionbrands.com
Der Sinn des sogenannten Foodpods erschließt sich den Testern nicht wirklich. Laut Hersteller ist er zum Kochen, Dünsten, Blanchieren und Abtropfen gedacht. Die am Produkt befestigte Banderole mit Fotos von dem mit Eiern und Schalentieren gefüllten Silikonnetz inspiriert die Tester nicht zur Nachahmung. Stattdessen wird der optisch ­einem Jellyfish ähnelnde Sack im Praxistest mit Gnocchi gefüllt. Kurze Zeit später steigen die einzelnen Gnocchi auf, der Foodpod wird herausgehoben, die Teigwaren im Netz kalt abgeschreckt. Die Überraschung: Jedes Stück ist ganz und hatte genügend Platz. Plus: Der Foodpod erspart dem Nutzer eine langwierige Suche und mühsame Fischvorgänge nach einzelnen Stücken.
Fazit: Ein Küchenhelfer mit eingeschränktem ­Einsatzgebiet
IDEE: BEFRIEDIGEND BIS GENÜGEND
STABILITÄT/MATERIAL: GUT
NÜTZLICHKEIT: BEFRIEDIGEND
ERGONOMIE: GUT

Kochblume

€ 29,90
www.nowa-haushaltswaren.de
Ein buntes Teil, das auf alle Töpfe und Pfannen mit einem Durchmesser von 14 bis 24 cm und glattem Rand passt und Flüssigkeiten daran ­hindern soll, überzulaufen. Im Test wird der Schaum von kochendem Pastawasser gesammelt: Der äußere Teil liegt direkt am Topf auf, der innere öffnet sich beim Kochen und gibt die überlaufenden Mengen an das äußere Blatt ab, das Flüssigkeit und Schaum erfolgreich auffängt. Plus: Kochfeldputzen erübrigt sich. Minus: Bei der Zubereitung von Teigwaren ist es von Vorteil, die Bissfestigkeit während des Kochens zu prüfen. Der Hersteller rät allerdings davon ab, die Blume vor Beendigung der Anwendung ab­zunehmen, da Verbrühungsgefahr besteht.
Fazit: Ein Küchenhelfer, der zwar praktisch ist, dem Nutzer aber auch gefährlich werden kann
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: GUT
NÜTZLICHKEIT: BEFRIEDIGEND
ERGONOMIE: GUT BIS BEFRIEDIGEND

Fleischplattierer Tenderpress

€ 17,90
www.fusionbrands.com
Die erste Assoziation: Ein Mininudelwalker, der anstatt mit einer glatten mit einer gezackten Oberflächenstruktur ausgestattet ist. Der Küchenhelfer mit dem Namen Tenderpress soll sich laut dem amerikanischen Hersteller (Fusionbrands hat sich auf ungewöhnliches Küchenwerkzeug spezialisiert) dazu eignen, Mürbteig mit Löchern zu versehen und Fleisch schonend zu plattieren. Der Versuch, Kalbfleisch in die ­gewünschte Schnitzelstärke zu transformieren, misslingt. Das Utensil verlangt dem Nutzer einen hohen Kraftaufwand ab, der Effekt ist dennoch gleich Null. Man rutscht mit den Händen an den kurzen Griffen ab und verletzt sich in Folge an den spitzen Zacken.
Fazit: Ein Mittelding zwischen Nudelwalker und Fleischklopfer, das seine Wirkung verfehlt
IDEE: GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT BIS GUT
NÜTZLICHKEIT: GENÜGEND BIS NICHT GENÜGEND
ERGONOMIE: NICHT GENÜGEND

Hamburgerpresse

€ 14,95
www.kuechenprofi.de
Braucht man so etwas? Eine Presse, die einheitlich große Laibchen formt und sie mit Rillen versieht? Fakt ist: Das Prinzip funktioniert. Die zweiteilige Presse ist mit Aluminium beschichtet, besteht aus einer Form und einer Art Stempel. Trotz anfänglicher Skepsis, ob das gepresste Faschierte auch wieder aus der Form fällt, gelingt es nach einem zweiten Versuch, die Masse im Ganzen auf einen Teller zu bewegen, ohne dass sie dabei zerfällt. Plus: Aus dem gleichmäßig geformten Laibchen entsteht in der Pfanne ein einheitlich saftiger Burger (allerdings ohne Rillen, sie verschwinden beim Bratvorgang).
Fazit: Nicht zwingend notwendig, aber durchaus nützlich
IDEE: GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT BIS GUT
ERGONOMIE: GUT BIS BEFRIEDIGEND

Dämpfeinsatz Sleekstor

€ 22,90
www.chefn.de
Ein flexibler Dämpfeinsatz aus hitzebständigem Silikon, der sich zum Garen von Gemüse, Fisch und Co eignet. Die Siebschale ist mit drei stabilen Füßen ausgestattet, die für nötigen Abstand zwischen Wasser und Gargut sorgen; zwei Griffe sollen eine sichere Entnahme aus Töpfen jeglicher Größe gewährleisten. Der Praxistest zeigt, dass kaum Wasser eingefüllt werden darf, da der Dampfeinsatz inklusive Gargut sonst darin schwimmt. Ausschließlich Lebensmittel mit geringer Garzeit können gegart werden, da das Wasser verdampft, bevor Gemüse und Co fertig sind. ­Minus: Die Griffe machen nur vor der Verwendung Sinn, danach kann Sleekstor erst entnommen ­werden, wenn der Topf nicht mehr heiß ist.
Fazit: Ein Utensil, das den Praxistest nur bedingt ­besteht
IDEE: GUT
STABILITÄT/MATERIAL: GUT
NÜTZLICHKEIT: BEFRIEDIGEND
ERGONOMIE: BEFRIEDIGEND

Spiralschneider Spirelli

€ 23,90
www.gefu.de
Auch wenn er kein Must in der Küche ist: Der Küchenhelfer kommt bei allen Testern gleichermaßen gut an. Das Prinzip des deutschen Fabrikats ist simpel und auf Anhieb verständlich: ­Spirelli funktioniert wie ein Bleistiftspitzer und verwandelt rohes Gemüse wie Karotten oder Zuccchini mittels weniger manueller Drehungen in fein geschnittene Julienne-Streifen. Gewählt werden kann zwischen zwei Feinheitsgraden. Plus: Das Werkzeug liegt gut in der Hand und lässt sich ohne Mühe bedienen.
Fazit: Kein Must, aber trotzdem top
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT BIS GUT
ERGONOMIE: GUT

Wiegemesser Herby Brothers

€ 27,50
www.koziol.de
Ein Wiegemesser, das mit zwei Klingen zu einem noch schnelleren und feineren Ergebnis führen soll. Bei richtiger Schnittführung gelingt das auch. Petersilie wird von dem leichten Küchenhelfer auffallend rasch in extrakleine Stücke zerlegt. Auch das Zerkleinern von Schokolade gelingt mit dem Zwilling aus Edelstahl nahezu ohne Anstrengung. Plus: Durch die Griffe ist die Verletzungsgefahr beim Schneidevorgang deutlich reduziert. Fraglich ist aber, wie man die Doppelklinge sicher verwahren kann.
Fazit: Schnell, effizient, gut
IDEE: GUT
STABILITÄT/MATERIAL: GENÜGEND
NÜTZLICHKEIT: BEFRIEDIGEND
ERGONOMIE: BEFRIEDIGEND

Parmesanreibe Pisa

€ 19,90
www.adhoc-design.de
Bei der Entwicklung der Parmesanreibe hat sich der Hersteller Adhoc vom Wahrzeichen der Stadt Pisa inspirieren lassen. Die seitliche Klappe wird geöffnet, die Käsestücke eingelegt und der Reibevorgang durch die Kurbel aktiviert, ohne dass das Kunststoffgehäuse dabei geschlossen wird. Für Single-Haushalte eignet sich das Utensil optimal, in ­einer Großfamilie wären mehrere Reibevorgänge notwendig. Plus: Das Modell liegt gut in der Hand, lässt sich ohne besondere Anstrengung bedienen und sorgt für einen gleichmäßigen, feinen Output.
Fazit: Klein und fein
IDEE: GUT
STABILITÄT/MATERIAL: GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT BIS GUT
ERGONOMIE: GUT

Parmesanreibe Parmenide

€ 16,–
www.alessi.de
Einfach, aber effizient: Die Parmesanreibe aus thermoplastischem Harz wurde von Ruiz Alejandro für Alessi entworfen und punktet durch Schlichtheit und großes Fassungsvermögen. Sie liegt aufgrund der Form perfekt in jeder Hand und lässt sich leicht bedienen. Das nach innen gewölbte Reibeisen erleichtert den Reibevorgang. Plus: Parmenide ist Reibe und Behälter zugleich. Minus: Dosieren gelingt nicht, ohne dass etwas danebengeht.
Fazit: Eine Reibe, die auch als Behälter taugt und gut in der Hand liegt
IDEE: GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: GUT BIS BEFRIEDIGEND
ERGONOMIE: SEHR GUT

Reibe Kasimir

€ 9,95
www.koziol.de
Witzig oder geschmacklos? Das Design der Käsereibe in Igelform sorgt für geteilte Meinungen. Um Käse zu reiben, wird er über den Buckel des bunten Utensils bewegt. Ob man die Reibe Kasimir über ein Gericht hält, während man sie bedient, oder auf einer Unterlage einsetzt: Beide Möglichkeiten erweisen sich als unpraktisch bis umständlich. Das geriebene Material gezielt zu verteilen, scheint unmöglich.
Fazit: Mehr skurril als praktisch
IDEE: GUT
STABILITÄT/MATERIAL: BEFRIEDIGEND
NÜTZLICHKEIT: GENÜGEND
ERGONOMIE: BEFRIEDIGEND BIS GENÜGEND