Gourmet-Gala

Kreative Küche

In aller Unbescheidenheit darf gesagt werden, dass die Trophée Gourmet die glanzvollste Gala unter den Gourmetfesten ist – und das schon seit 1989.

Die Nominierungen, natürlich abseits der aktuellen Tages­wertungen, kamen wie immer aus der A la Carte-Redaktion, die Entscheidung für die Gewinner erfolgte in geheimer Wahl durch die 50-köpfige Fachjury. Entsprechend stolz und hoffnungsfroh waren alle Nominierten, noch freudiger dann die Sieger. Ein Fest war es für alle Anwesenden, ein ganz besonderes sogar: die 30. Trophée-Gourmet-Gala. Was 1989 mit einem beinahe intim anmutenden Event für rund 300 Gäste begann, ist mittlerweile in der Wiener Hofburg für an die 700 Gäste deutlich größer dimensioniert. Seither hat das Who’s who der kulinarischen Elite eine Trophée Gourmet überreicht bekommen und durfte dabei persönlich feststellen, wie gewichtig sich der zeitlose Entwurf von Sven Boltenstern anfühlt. Und manche konnten davon auch gar nicht genug bekommen: Jeweils drei Mal haben sich die Familie Eselböck, die Familie Reitbauer und Fabio Giacobello – Letzterer mit drei verschiedenen Lokalen! – eine Trophée Gourmet abgeholt. Jede Nominierung ist auch ­eine Auszeichnung, und davon gab es bislang fast schon 800. Wir freuen uns mit unserem Eventpartner Römerquelle schon auf die Neuauflage im nächsten Jahr.

Sieger: Hubert Wallner, Restaurant Saag, Techelsberg
Preis überreicht von Andreas Döllerer, Spitzenkoch
Weiters nominiert: Roland Huber, Le Ciel, Wien und Christian Rescher, Aurelio, Lech

Österreichische Küche
Sieger: Gerhard Fuchs, Die Weinbank, Ehrenhausen
Preis überreicht von Andi Wojta, TV-Koch
Weiters nominiert: Josef Brüggler, Restaurant Erlhof, Zell am See und Roland Lukesch, Haslauerhof, Haslau an der Donau

Gourmandisen
Sieger: Gärtnerei Bach, Eveline und Mario Bach, Wien
Preis überreicht von Barbara van Melle, Slow Food
Weiters nominiert: Marc Mößmer, Arge Biofisch, Wien und Hink Feinkost, Hans Peter und Peter Spak, Wien

Winzer
Sieger: Weingut Krutzler, Reinhold Krutzler, Deutsch Schützen
Preis überreicht von Brigitte Kren, Schauspielerin
Weiters nominiert: Weingut Ebner-Ebenauer, Marion Ebner, Manfred Ebenauer, Poysdorf und Weingut Schauer, Bernhard und Stefan Schauer, Kitzeck im Sausal

Gastro-Konzept
Sieger: Meissl & Schadn, Florian Weitzer, Jürgen Gschwendtner, Wien
Preis überreicht von Clemens Rarrel, Römerquelle
Weiters nominiert: Adlers Restaurant, Roland Gradnitzer, Innsbruck und Restaurant Schloss Fuschl, Johannes Fuchs, Hof bei Salzburg

Publikumstrophée
Sieger: Hubert Wallner, Restaurant Saag, Techelsberg
Preis überreicht von Peter Coeln, Westlicht

Nationale Ehrentrophée
ging an Heinz Reitbauer, Restaurant Steirereck, Wien
Preis überreicht von Willi Klinger, ÖWM

Internationale Ehrentrophée
ging an Andreas Caminada, Schloss Schauenstein, Fürstenau, Schweiz
Preis überreicht von Doris Bures,
2. Nationalratspräsidentin

Internationale EhrenTrophée
Andreas Caminada
Schloss Schauenstein, Fürstenau, Schweiz
Andreas Caminada führt seit 2003 das am höchsten bewertete Restaurant der deutschen Schweiz. Mit seinem Schloss Schauenstein hat er der europäischen High-Level-Cusine eine wichtige zusätzliche Dimension verliehen – jene einer modernen Schweizer Küche, geerdet in der Region Graubünden. Sie speist sich aus allerlei Details der großen klassischen französischen Haute Cuisine, kokettiert gerne mit Minimalismus und Deklination, wie es etwa die Skandinavier vorleben, hat aber auch deutliche alpine Akzente. Der Kritikerlohn sind drei Michelin-Sterne, vier Hauben und seit 2011 eine Platzierung auf der The World’s 50 Best Restaurants-Liste.
Mit 26 pachtete er das Obere Schloss in Fürstenau in Graubünden – 329 Einwohner, ausgestattet mit dem Stadtrecht und nach Selbstauskunft „die kleinste Stadt der Welt“. Das Schloss stammt zum größten Teil aus dem 17. Jahrhundert. ­Caminada adaptierte jeden Raum in diesem ausdrucksstarken Gemäuer individuell mit modernen Designelementen. Ähnlich geht es stilistisch in der Küche zu. Wie kein Zweiter versteht er es, die traditionelle Küche der Region mit einem verblüffenden avantgardistischen Twist auf den Teller zu bringen. Seine Küche lebt von vermeintlich einfachen, saisonalen Zutaten, vornehmlich aus der Schweiz. Kochen allein reicht nicht. – Seit einigen Jahren gibt Caminada sein eigenes, sehr aufwendig gemachtes Magazin heraus, das nicht nur die eigenen Projekte, sondern vor allem die seiner prominenten Kochkollegen in der ganzen Welt präsentiert. Die von ­Andreas Caminada initiierte Stiftung Fundaziun Uccelin, Rätoromanisch für ­Vögelchen, ist ein Herzensprojekt mit dem Ziel, talentierte Köche und Servicefachkräfte individuell zu fördern. Neben finanzieller Förderung können die Stipendiaten auf ein weltweites Netzwerk zugreifen, um ein individuelles 20-wöchiges Trainingsprogramm zusammenzustellen. Als kulinarische Botschafter werden diese jungen Menschen die Qualität der Spitzengastronomie in die Welt hinaustragen.