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Mesnerhaus
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Maria und Josef Steffner führen das mittlerweile um sechs Hotelzimmer erweiterte Mesnerhaus als Autoren-Gastronomen, will heißen, alles ist sehr persönlich und auf die beiden zugeschnitten. Das Restaurant selbst ist wunderschön und fügt sich mit seinen modern eingerichteten alten Gemäuern in den Ort ein, der zu den schönsten im Salzburgischen zählt. Steffner unterhält hier beste Beziehungen zu einer Handvoll Lieferanten, es sind nicht nur die berühmten Eachtlinge, die dank des kalten und trockenen Klimas im Lungau zur Höchstform geraten, es sind auch Gemüse, Geflügel, Fische, Wild und Kalb. Die Pilze sammelt er im Wald höchstpersönlich. Der mit einer winzigen Mannschaft arbeitende Josef Steffner ist ein fleißiger und kreativer Tüftler, man lege sich bei der Auswahl der Speisen vertrauensvoll in seine Hände. Das Essen erfreut durch das Zusammenspiel vieler Komponenten und kleiner Details, etwa gebackener Parasol auf einem Wacholderzweig, der zum Aperitif serviert wird. Ein Beispiel seiner Küche: Karotten, natürlich nicht irgendeine, sondern „Raritäten“, kommen als Karottenbaiser, als Chips, in Essig eingelegt, als Sponge und werden begleitet von einem Granité aus Karottengrün. Gemüse „from nose to tail“ quasi. Geschickt verleiht er einer Artischocke den Charakter einer Maghreb-Speise, indem er sie mit Melanzani als Falafel, Schaffrischkäse, Minze, Kichererbsenpüree und eingelegten Kichererbsen paart. Steffens Signature Dish aus Lungauer Eachtling mit Grüll-Kaviar und Eidotter sollte man sich in Mauterndorf nie entgehen lassen. Die Karte enthält nur eine Handvoll Gerichte, was sich daraus erklärt, dass in der Küche mit großem Aufwand gearbeitet wird. Kalbsbrust kommt beispielsweise geschmort, gebacken und gebraten, dazu Karfiolpüree mit Walnusspulver, Karfiolbutterbrösel, Kartoffelchips und Walnuss nochmals als Chutney. Ein Törtchen aus Zucchini und Schokolade (Zotter) kommt mit Kürbiskernnougat, karamellisierten Kürbiskernen und Eis von Kürbiskernen.
