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Schlosskeller Südsteiermark

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Küchenzeiten: Do., Fr. 16–21, Sa. 11.30–21, So., Fei. 11.30–16.30 (1.5.–31.10.: Mi. 17–21, Sa. 11.30–13.30, 18–21)
Inhaber: Gady Family Veranstaltungs GmbH
Küchenchef: Markus Rath
Sommelière: Veronika Fritz
Sitzplätze: 60
Kreditkarten: Mastercard, Visa, Maestro
Ist die Südsteiermark die neue Essdestination Österreichs? Vieles deutet ja darauf hin. Und wo Tauben sind, fliegen Tauben zu, heißt es. So hat Markus Rath gemeinsam mit Veronika Fritz hier sein Domizil aufgeschlagen, und die Grazer, die es nicht weit bis nach Leibnitz haben, lieben es. Sie besetzen Schankraum und Wirtshaus, wo sich Locals mit von weiter her Angereisten mischen, sowie die Gourmetabteilung, sodass die Küche ordentlich zu arbeiten hat. Kriegt sie locker hin. Das Konzept des Nebeneinanders von Casual und Fine Dining funktioniert hier, wie auch anderswo in der Südsteiermark, sehr gut. Beim Besuch in den ein wenig festlich hergerichteten Feinesser-Stuben war alles, wie unser Inspektor notierte, „überdurchschnittlich“. Schon bei den Happen gefällt unter anderem die Idee, Nuart-Joghurt mit Olivenöl und getrockneten Heidelbeeren zu servieren. Glasiger geräucherter Saibling kommt mit einer dünnen Scheibe geflämmtem Rettich und Topinambur als Chips und Creme. Wie eine steirische Version eines Bao Bun ist das gedämpfte Brot mit Brathendlschmalz und Hendlgrammeln. Immer wieder schaut die Region herein, auch beim Stör, der mit Blutwurst, Kren und steirischem Apfel serviert wird. Und die Küche beherrscht die Feinabstimmung, wie das Reh mit Grießknödel, geschmorter Quitte, Kerbelknolle und frittiertem Grünkohl beweist. Weiße Schokolade ist wieder in vieler Munde, hier gibt es sie mit Zitrusvariationen, sehr gut, sehr frisch. Attraktiv die Präsentation der Petits fours, sie erfolgt auf einer Honigwabe. Konservative Weintrinker werden beim Durchblättern der Karte feststellen, dass es außer ihren Lieblingen auch eine Menge anderer Winzer gibt, die den Versuch wert sind. Ein kontemporäres Weinangebot sind wir bei Markus Rath gewohnt.
Markus Rath, © Apresvino/Josef Krassnig