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Wirtshaus Steirereck

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Öffnungszeiten: Mi., Do.–Sa. ab 17
Inhaber: Familie Reitbauer
Küchenchefs: Heinz Reitbauer, Jürgen Schneider
Sommelier/iére: Birgit Reitbauer, David Zeiler
Sitzplätze: 120
Übernachtung
Kreditkarten: Mastercard, Visa, Hobex
E-Ladestation
Die schöpferische Kraft von Birgit und Heinz Reitbauer scheint unversiegbar. Vor zwei Jahren präsentierte man den mit modernen landwirtschaftlichen Attributen verstärkt versehenen Pogusch, bei dem der Begriff Wirtshaus höchstens eine Art von Absichtserklärung ist, aber dem Großen und Ganzen nicht mehr nahekommt. Glashaus, eigene Gemüse- und Obstzucht, selbstverständlich Kalb, Schwein, Geflügel im Haus – oder von Züchtern und Lieferanten des Vertrauens. Das Pogusch-Lamm und -Kalb sind auch in Wien längst Trademarks für Spitzenqualität. Am Pogusch aber, um vor Ort zu bleiben, hat Reitbauer jetzt auch zwei Restaurants etabliert. Das Wirtshaus mit täglich wechselnden Schwerpunkten bleibt, von Gemüse bis frisch geschlachtet, Fisch oder Kalb beziehungsweise Lamm. Neu hinzugekommen ist aber die Schankkuchl. Hier breitet die Küchenmannschaft vor dem Gast ihr kreatives Repertoire aus, einzigartig, im Obersteirischen verwurzelt, ohne Klischees, aber mit viel Ironie. Die launige Benamsung der Gerichte zeigt, dass Heinz Reitbauer den Schmäh seines Vaters geerbt hat. „Perlen vor die Säue“ nennt sich die Kombination aus Topinambur, Quinoa, Bauern­kaviar und Schnittlauch (Preis: sechs Euro), gebackenes Lamm mit Wiener Garnitur und Eierschwammerl firmiert unter dem Titel „Da wean die Weaner stolz“, „The best offer“ dann Hausschwein mit Kochsalat, Finger-Limetten und schwarzem Knoblauch. Als Dessert erlebt der Gast sein „Blaues Wunder“ in Form von Schwarzbeeren, Milchreis, Safran und Vanille. Ansonsten bleibt alles beim Alten und Guten, wenn auch nicht ganz: Die personell bedingte Schließung am Sonntag sorgte im Vorjahr für Aufsehen, aber damit ist die Familie Reitbauer nicht alleine. Dafür kann man jetzt schon am Mittwochabend am Pogusch essen. Das durch und durch neu gestaltete Haus ist ein Musterbeispiel für ländliche Architektur, das Geborgenheit und Weltläufigkeit verströmt.
Manuel Weissenböck, Heinz Reitbauer & Jürgen Schneider, © Wirtshaus Steirereck