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Yscla-Stüva
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Gibt es etwas von Benjamin Parth, was wir noch nicht wissen? Eine Kreation, die das Jahr 2023 prägte oder das Jahr 2024 prägen wird? Der immer noch verhältnismäßig junge Küchenchef scheint die Weisheit seiner Küche längst gefunden zu haben. Sie lautet nicht Revolution, sondern Evolution. Die Devise: international verankerter Luxus statt individueller Regionalität. Doch Parth stünde nicht an dieser Stelle unseres Rankings, wenn dahinter Beliebigkeit steckte. Ganz im Gegenteil. Im Umgang mit Hamachi und Kaviar beweist er ebensolche standfeste Sicherheit wie beim Kaisergranat mit Curry und Chutney. Gänseleber ist an diesem Ort Pflicht, sie ist delikat und kommt mit Marajuca und Pfeffer. Rotbarbe, ein empfindlicher Fisch, ist so frisch, als läge Ischgl in der Bretagne oder am Mittelmeer. Sie kommt mit Muscheln und einer endgültig gut abgeschmeckten Sauce Provencale. Der einzige Fleischgang im Menü, das man sich aus verschiedenen Gerichten in individueller Länge zusammenstellen kann, ist Poularde aus der Bresse. An Selbstvertrauen hat es Bennie Parth nie gemangelt. Wenn man dann zum Dessert Schokolade erwägt, dann am besten hier in Kombination mit Pistazie und Limette. Das überraschend karge Ambiente des Restaurants mag Gäste überraschen, die sich Brimborium erwarten, wo einfach nur exzellent gekocht wird.