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ZeitRAUM

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Küchenzeiten: Mo., Fr., Sa. ab 18 (gegen Reservierung)
Inhaber: Stefan Eder
Küchenchef: Stefan Eder
Sommelier: Szabolcs Erdösi
Sitzplätze: 50
Übernachtung
Kreditkarten: Mastercard, Visa, Maestro
Vor dem Wilden Eder muss man sich nicht fürchten, ganz im Gegenteil, es geht hier auf angenehmste Weise zivilisiert zu. Das intime Hotel im steirischen Hügelland, im Sommer abends angenehm kühl, im Winter untertags über der Nebelgrenze, lockt kulinarisch mit zwei Dingen: der Küche von Stefan Eder und der Patisserie von seiner Frau Eveline Wild. Wir sind wegen Ersterem hier, schlagen aber die köstlichen Pralinen niemals aus, die man in der kühlen Jahreszeit auch mit nach Hause nehmen kann. Eder spielt hier seine Kreativität voll aus, der Gast darf sich auch wegen mancher Konzeptideen durchaus gefordert fühlen. Einen Hang zur Verspieltheit stellt man von den ersten Tellern an fest. Doch wer kann, der kann. Zum Sauerteigbrot mit geschlagener Butter gibt es ein schaumiges Topinambursüppchen mit Brotknödel in Miniatur. Gelungen das Lammbeuschel, es kommt mit Germknödel, dazu buttrige Graumohnbrösel und Linsen, die für einen schönen Biss sorgen. Perfekt der schneeweiße Huchen mit Roter Rübe und Kaffeeschaum, eine ja nicht gerade alltägliche Kombination. Fruchtig und nicht zu süß sind die Quitten, einmal geschmort und dann frittiert, ein willkommener Kontrapunkt zur Erdigkeit der Topinambur, zu der es noch Trüffel gibt. Aus Kapstachelbeere macht Eder ein Eis, dazu Schokolade und Holunderblütentonic, eine erfrischende Kleinigkeit, das Tonic wird im Reagenzglas serviert. Von der Ente schließlich eine Scheibe von der Brust und geschmorter Hals, dazu Kürbis und Orange als Sauce und als Salat mit Kürbis. Der Winter grüßt auch mit Maronischaum, als Innenleben eines Erdballs aus Schokolade, dazu Zwetschkeneis, Nusscreme und Powidl. Das Dessert wird begleitet von Elton Johns „Rocket Man“ aus den Lautsprechern. Später schweben die Pralinen über der Tischmitte. Nicht ganz so mutig wie die eine oder andere Kreation ist die Weinkarte.
Stefan Eder, © Peter Straub