King Riesling

Klar sind Herr und Frau Österreicher in Sachen Weißwein höchst patriotisch (um nicht zu sagen chauvinistisch). Langsam, aber unbeirrbar zeigen jedoch auch deutsche Weine, was in ihnen steckt, allen voran natürlich der Riesling.

King Riesling

Text von Michael Prónay Foto: Peter M. Mayr
Um es vorwegzunehmen: Dass die deutschen Weißen große Weine sein können, das war uns durchaus bewusst, dass sie aber in solcher Breite so gut sein würden, das kam denn doch unerwartet: 31 von 39 gekosteten Weine erreichten 90 und mehr Punkte, keiner lag unter 88 – das war bei unseren Proben tatsächlich noch nie da. Nun gut, man mag einwenden, dass uns die Importeure mit vergleichsweise klingenden Namen verwöhnt haben – natürlich: Buhl, Christmann, Dönnhoff, Heymann-Löwenstein, Keller, Künstler, Loosen, Ökonomierat Rebholz, St. Antony, Van Volxem oder Wittmann sind alles andere als Nobodys –, aber dennoch, die Performance war absolut beeindruckend. Wie man an deutschen Wein herangeht.
Eines ist klar: Deutschland hat mit großem Abstand das komplizierteste Weinbezeichnungsrecht auf diesem Planeten. Damit noch nicht genug, gibt’s weitere Bezeichnungen von privater Seite (etwa vom VDP, dem Verband Deutscher Prädikatsweingüter), die wiederum alles andere als einheitlich sind, dazu aber gleich später.
Die erste Frage, die sich wohl jeder stellt, der erstmals an den deutschen Wein herangeht, ist die nach dem Grad der Süße, die ein bestimmter Wein aufweist. Nun ist es in Deutschland so, dass dort dieselben EU-Regelungen zur Süßeangabe gelten, wie sie auch Österreich kennt, nur mit dem Unterschied, dass die Angabe einer der vier Stufen (trocken, halbtrocken, lieblich, süß) im Gegensatz zu Österreich freiwillig erfolgt. Die einzige Süßeangabe, die häufig benützt wird, ist "trocken" (mit entsprechender Säure bis 9 g/l Zuckerrest), aber bereits "halbtrocken (mit Säure bis 18 g/l) wird tatsächlich mit dem absurden Argument, "halbtrocken" gäbe es genausowenig wie "halbschwanger", abgelehnt.
Wir geben hier einen Tipp, der sich bis jetzt immer bewährt hat (auch bei dieser Verkostung): Was 11 Volumsprozent und mehr hat (und natürlich auch jene Weine, auf deren Etikett "trocken" steht) ist trocken oder eher trocken; alles, was unter 10 Volumsprozent aufweist (und natürlich auch die Prädikate Beerenauslese, Eiswein und Trockenbeerenauslese), liegt definitiv auf der süßen Seite. Wo die Importeure den Restzucker angegeben haben, ist er nach dem Alkoholgehalt abgedruckt.
Deutschland, Deine Weissen
Mit etwa 100.000 Hektar Weingartenfläche ist Deutschland das viertgrößte Weinbauland Europas nach Spanien, Frankreich und Italien. Mitte der 1990er-Jahre hat der Riesling die Langzeit-Nummer-eins, den Müller-Thurgau, überholt und hält bei einem Flächenanteil von etwa 20%. Nr. 3 ist Silvaner, bereits gefolgt von der roten Neuzüchtung Dornfelder. Auch in Deutschland ist Rotwein gewaltig in Mode: Der Anteil stieg von unter einem Viertel im Jahr 1999 auf über ein Drittel 2003.
Wir haben die Probe für "deutsche Weiße von trocken bis edelsüß" ausgeschrieben. Erwartungsgemäß war der Riesling (34 der 39 Proben) überrepräsentiert, aber aus gutem Grund: Seine Ausdrucksvielfalt und seine Qualität werden von keiner anderen Sorte auch nur annähernd erreicht. Fünf Weine waren aus anderen Sorten (Silvaner und Burgundergruppe), fünf der Rieslinge eindeutig süß. Von den elf Topweinen sind zehn eher trockene Rieslinge, dazu ein süßer (Kabinett von der Wehlener Sonnenuhr von Dr. Loosen, 92 Punkte); die Weine unter 92 Punkte haben wir in die drei Gruppen gegliedert.
Wieder ein notwendiger Seitenhieb: Vier Korkschleicher (durch die korrekte Zweitflasche belegt) bei 27 verkorkten Probeflaschen bedeuten eine Quote von fast 16 Prozent.
"Grosses Gewächs" vs. "Erste Lage" Der VDP, bei dem praktisch alle Topwinzer Mitglied sind, hat vor einiger Zeit ein Projekt gestartet, Rieslinge aus den besten Einzellagen als "Großes Gewächs" (GG) oder "Erste Lage" (EL) zu bezeichnen, sofern sie trocken sind und gewisse Kriterien (u. a. Mindestpreis) erfüllen. Dazu wurde ein Logo kreiert, bestehend aus der Ziffer 1 mit nach rechts verlängertem Basisstrich, über dem Strich schwebt eine stilisierte Traube aus sechs Kreisen. Das "1L" sieht sehr nach "Erster Lage" aus; tatsächlich wird der Begriff aber nur an der Mosel verwendet, während im Rheingau, der Pfalz und Rheinhessen der Begriff "Großes Gewächs" (auf der Etikette mit "GG" abgekürzt) Verwendung findet. Darüber hinaus gibt’s eine eigene (wieder einmal sinnlos überschwere) Flasche mit der Erster-Lage-Logoprägung am Hals; die wird allerdings nur von den Winzern am Rhein, nicht aber an der Mosel benützt – verstehe das, wer will.

Die Besten

95 2007 Forster Pechstein Riesling trocken GG,
Reichsrat v. Buhl, Deidesheim, Pfalz 13%, 6,4 g/l, NK, Wein & Co € 32,88
Wow! Absolut prachtvolle, wunderschön dichte, intensive, konzentrierte Rieslingnase, Pfeffer und Zitrus, Orangen, dicht und saftig; der Gaumen korrespondiert mit der etwas würzigen, dunkelgetönten Frucht absolut perfekt, ganz großer Stoff und tolle Länge.
95 2008 Riesling Rotschiefer trocken,
St.Antony, Nierstein, Rheinhessen 12,5%, GL, WeinArt Wolf € 10,80
Sehr feine, eigenwillig-würzige Nase, rosa Pfeffer, dabei stets sortenaffin bleibend; saftige Würze, feine Extraktsüße, wunderschön verwoben, hochgradig individuell, präzise, punktgenauer Fokus, superb.
94 2008 F. P. Buhl Riesling trocken,
Reichsrat v. Buhl, Deidesheim, Pfalz 12,5%, 8,5 g/l, NK, Wein & Co € 19,99
Klassischer deutscher Riesling: dicht, saftig, präzise, süße Hollerblüte, wunderschön; herrlich saftiger Fruchtbiss, wunderschöner Glanz, guter Fokus, vibriende Frische, unglaublich fein.
93 2008 Königsbacher Idig Riesling trocken GG,
A. Christmann, Pfalz 13%, NK, Wagner € 37,50
1. Flasche weiche Fülle, aber zu kurz: Korkschleicher. Wunderbar klare, saftige, herrlich definierte und fokussierte Steinobstfrucht; ganz klarer, herrlich saftiger Biss, fest, reifes Steinobst, ganz klarer Biss, prachtvoll.
93 2008 Westhofen Kirchspiel Riesling trocken GG,
Keller, Flörsheim-Dalsheim, Rheinhessen 13%, NK, MyWine.at € 32,–
Feine Kräuterwürze, Majoran, auch Thymian; wunderschön klare, saftig-füllige, ganz feine Steinobstfrucht, ungeheuer mineralisch angehaucht, herzhaft zupackend, fordernd, aber dennoch ganz toller Stoff.
93 2008 Riesling Vom Rotliegenden Spätlese trocken "S",
Ökonomierat Rebholz, Siebeldingen, Pfalz 12%, 8,8 g/l, NK,
MyWine.at € 18,– Ganz klassisch, kristallklar transparente Steinobstfrucht, Hauch Honig, Marillenblüte, duftig; wunderschön saftige, glasklare Frucht, überaus würzig, schwarzer Pfeffer, hinten Zitrus und Grapefruit, animierend, stoffig, toll.
92 2008 Riesling Uhlen EL "L" Schieferformation "Laubach",
Heymann-Löwenstein, Winningen, Mosel 13%, NK, Noitz € 28,50
Intensive Nase, deutlich vom Schiefer geprägt; die Aromatik eindeutig von der Lage und weniger von der Sorte kommend, pfeffrige Würze, auch hintendrein sehr mineralisch, dabei vielschichtig und feingliedrig, toller Stoff.
92 2008 Wehlener Sonnenuhr Riesling Kabinett,
Dr. Loosen, Mosel 7,5%, DV, WeinArt Wolf € 14,– (süß)
Deutlich mineralisch, fast wie Steinabrieb; wunderschöner Marillenextrakt, Blutorangen und Mandarinen, sehr prägnant, straff und auch fast spritzig, sehr feiner Stoff.
92 2008 Johannisberger Klaus Riesling Kabinett trocken,
Prinz von Hessen, Rheingau 12%, DV, Morandell ca. € 16,40
Wunderschön klassische, glasklare, blitzsaubere Rieslingnase, kühl-minzig und finessenreich unterlegt, geht auf, dann Rosmarin-Kräuterwürze; wunderschön saftig, geschliffen, wieder kühle Noten, saftig-knackig, toller Wein.
92 2008 Altenberg Alte Reben EL,
Van Volxem, Wiltingen, Saar 11,5%, 17 g/l, NK, Noitz € 34,60
Wunderschön klar, mehr kompakte Würze, Hauch Pfirsichkerne und Bittermandeln;
wunderschön fein schmelzend, der Zucker passt, Eibischteig, tonangebend ist die Würze, kernig und kraftvoll, toller Stoff.
92 2007 Scharzhofberger Riesling EL,
Van Volxem, Mosel 11,5%, NK, WeinArt Wolf € 19,90 Wunderschön tief, herrlich mineralisch, die erste Reife ist erreicht, ganz zart petrolig, auch Stachelbeeren; wunderschöner Schmelz, getrocknete Marillen und Rosenblüten, der zarte Zuckerrest passt gut, sehr fein.

Die weiteren im Klassement

Riesling eher trocken
91 2008 Tonschiefer Riesling trocken,
Dönnhoff, Oberhausen, Nahe 11,5%, NK, MyWine.at € 12,–
Die Schieferböden kommen wunderbar heraus, fast staubig-intensive Mineralik; feines Spiel von Mineralik und Säure, wunderschön trinkig, ganz zarte Süße, sehr animierend.
91 2007 Rüdesheimer Berg Roseneck Rheingau Riesling Kabinett trocken,
Johannishof Eser, Johannisberg 12%, NK, Vergeiner € 14,–
Erste Flasche leicht oxidiert: Korkproblem. Saftige Steinobstnase, die ein wenig Luft zur Entwicklung braucht, ätherisch, etwas Lorbeer; feine, dichte, fast massive Mineralik, fast streng, mehr Terroir als Sorte, das CO2 frisch, tolle Länge, ausgezeichnet.
91 2008 Hochheimer Hölle Riesling Kabinett trocken,
Künstler, Rheingau 12%, NK, Morandell € 17,40
Ungemein geschmeidige, verführerische Steinobstfrucht, dabei aber mit ganz klar fokussiertem Kern versehen; herzhaft zupackend, knackig-straffer Biss, auch ein Hauch Dunkelfrucht, Efeu und Eibisch, sehr individuell, braucht Zeit.
91 2008 Riesling Kabinett trocken,
Prinz von Hessen, Johannisberg, Rheingau 11,3%, 8,7 g/l, DV, Wein & Co € 15,99
Wunderschön feines Steinobst, Marillenröster, macht schon vom Riechen den Mund wässrig; ganz klare, feine Frucht, der zarte Zuckerrest gut verpackt, dezent florale Noten, herzhafter Biss im Finale, gute Länge, sehr süffig.
91 2008 Riesling vom Buntsandstein Spätlese trocken,
Ökonomierat Rebholz, Siebeldingen, Pfalz 12%, 5,2 g/l, NK,
MyWine.at € 18,90 Feine, ruhig-würzige, aber ätherische Sortennase; saftig-klarer, freundlicher Biss, schönes Spiel, viel Kraft, herzhaft zupackend, auch etwas floral angehaucht, mineralischer Biss, tolle Länge, braucht aber noch etwas Zeit.
91 2008 Orbel Nierstein Riesling GG trocken,
St. Antony, Rheinhessen 13%, NK, WeinArt Wolf € 17,50
Wunderschön klare, ganz und gar klassische Rieslingfrucht, dazu wie ein Hauch von Veil-chen-Seife, fast parfümiert; pfeffrige Würze und knackig-straffer Biss, eigenwillig, individuell, aber dennoch süffig.
91 2008 Riesling trocken Bockenauer Felseneck,
Schäfer-Fröhlich, Nahe 13%, NK, Wagner € 19,50
Zitrus, Kumquats, Mandarinen, hübsch und animierend; ganz zarte Süße, reife Mandarinen, fast weihnachtlich in der Anmutung, ausgesprochen charmant, dabei mit Spannung versehen, hintergründig, fast salzig ausklingend.
91 2008 Gottesfuss Riesling EL,
Van Volxem, Wiltingen, Saar 11,5%, 13 g/l, NK, Noitz € 19,–
Erste Flasche dezente Frucht, aber spröde und kurz: Korkschleicher. Hübsche Sortenfrucht, dezent efeu- und grünwürzig; schöne Pikanz, fein eingebundene zarte Süße, etwas röstig, dunkelbeerig, Cassislaub, ganz fein.
91 2008 Volz Riesling,
Van Volxem, Wiltingen, Saar 11,5%, 13 g/l, NK, Noitz € 24,90
Dunkelfruchtiges Steinobst, Karamell, Kandiszucker; fein-dezente Süßefülle, fein verwobene Frucht, geht mit Luft wunderschön auf, ganz zart speckige Aromen, intensiv und doch leichtfüßig, hinten mineralisch und fast pfeffrig.
90 2008 Schlossböckelheim Felsenberg Riesling trocken,
Dönnhoff, Oberhausen, Nahe 12%, NK, MyWine.at € 18,–
Feine, fast weiche, merklich ins Dunkelfruchtige gehende Steinobstnase; dann forsch zupackend, reife Zitronenzesten, herzhafte Säure, fest und kompakt, hintendrein leichtfüßig-lebendig ausklingend, viel Potenzial.
90 2008 Monzinger Halenberg Riesling trocken,
Emrich-Schönleber, Nahe 12,5%, NK, Vergeiner € 25,10
Eher verhalten, wiederum Korkschleicher. Feines Steinobst, ganz zart pfeffrig unterlegt; geht am Gaumen wunderschön auf, ganz und gar klarer, klassischer deutscher Riesling, ganz trocken, jung, aber mit mehr als genug Potenzial versehen.
90 2008 Riesling von blauem Schiefer,
Heymann-Löwenstein, Winningen, Mosel 12,5%, DV, Noitz € 18,80
Mamma mia! Ungemein dicht und saftig, dabei hochgradig eigenständig, zum Steinobst kommen ätherisch würzige Dillnoten; saftig und straff, in der Mitte ein leiser Hänger, hinten aber Präzision und Länge, engmaschig, braucht Zeit.
90 2008 Wittmann Riesling trocken,
Rheinhessen 12%, 9 g/l, DV, Wagner € 10,90
Blitzsaubere, ganz klare Sortennase, feine Würze, etwas Eukalyptus; saftig-straffer Fruchtbiss, ganz zart röstige Kandiszuckerelemente, dabei sehr süffig und frisch, ausgezeichnet.
89 2007 Hochheimer Hölle Riesling Spätlese trocken ***,
Himmel, Rheingau 13%, 6 g/l, DV,Bretz € 12,50 Merklicher Alkohol, abgebrannte Streichhölzer, röstig und rauchig, dahinter kommt die Sorte; feste Fülle, wiederum rauchige Anmutung, auch etwas harzig, ein wenig spröder Charme, braucht noch Zeit.
89 2005 Hochheimer Kirchenstück Riesling Auslese Alte Reben,
Himmel, Rheingau 13%, 11 g/l, KK, Bretz € 14,–
Gut gereift, rosinig, der Auslesecharakter ist gut erkennbar; weiche Fülle, extrakt- und zart restsüß, Karamellnoten, lebendig, hat auch Spiel, aber weitab vom Mainstream, sehr individuell.
89 2008 Landgraf von Hessen Rheingau Riesling trocken,
Prinz von Hessen, Johannisberg 11%, DV, Morandell ca. € 9,40
Verwobene Steinobstnase, die Sorte ist eindeutig da; klassischer schlanker Riesling, präzise und prägnant, zarte Kamille, herzhafter Säurebiss, ganz trocken wirkend, süffig.
89 2008 Saar Riesling,
Van Volxem, Wiltingen 12%, 8,5 g/l, NK, Noitz € 11,80
Zarter Limonenhauch, würzige Zitrus- und Kräuterelemente, Thymian, Lorbeer; sehr hübsche, ein wenig ins Dünklere gehende Frucht, knackige Säure, gute Statur, guter Trinkfluss.
89 2006 Volz Riesling,
Van Volxem, Mosel 12%, NK, WeinArt Wolf € 21,40
Wilde Würze (Spontangärung?), Hauch Grapefruit, mit Luft kommt die Frucht; weiche Fülle, merklicher Zuckerrest, auch dunkle Brotrinde, ein wenig altbacken wirkend, hintendrein wieder recht lebendig.
88 2008 Pettenthal Riesling trocken,
Georg Gustav Huff, Nierstein-Schwabsburg, Rheinhessen 13%, 5 g/l, GL, Bretz € 9,– , Etwas eigenwillig, ganz zart gerüchig, die Steinobstfrucht, kommt nur langsam; füllig und üppig, der Alkohol kommt leise, saftig und sauber, wenn auch ein wenig üppig wirkend.

Riesling süss
91 2008 Riesling Kabinett limestone, Keller,
Flörsheim-Dalsheim, Rheinhessen 8,5%, NK, MyWine.at € 13,–
Würze, Zesten, frische Zitrusnoten, auch Hollerblüten, fast trocken wirkend; dunkle Beeren, fast ein Hauch Cassis, mineralisch angehaucht, gute Länge, ganz und gar klassischer deutscher süßer Riesling.
91 2008 Wehlener Sonnenuhr Riesling Spätlese,
Kerpen, Mosel 8%, NK, Wein & Co € 13,75
Feine Nase, duftig, schöne Steinobstwürze, auch elegant; Lindenblüten, feine Eleganz, schöner Kontrast aus knackiger Säure und hübschen Karamell-noten, hintendrein feine getrocknete exotische Früchte, schöne Länge.
90 2007 Monzinger Frühlingsplätzchen Riesling Spätlese,
Emrich-Schönleber, Nahe 9,5%, NK, Vergeiner € 22,–
Klassische, zart süßlich angehauchte deutsche Rieslingnase, Staubzucker und Vanille; feine Süße, ausgesprochen klar und präzise, voller Süßecharme, süffig und entgegenkommend, jung und saftig.
89 2008 Wehlener Sonnenuhr Riesling Kabinett,
Kerpen, Mosel 8%, 52 g/l, DV, Wein & Co € 10,99
Kamillentee, aber auch röstig, Botrytis, abgebrannte Streichhölzer; hübsche Süße, feine Säure, schönes Spiel, unkompliziert und solid.

Die anderen Sorten
91 2008 Grauer Burgunder "S" Spätlese trocken,
Ökonomierat Rebholz, Siebeldingen, Pfalz 13,5%, 3 g/l, NK, MyWine.at € 15,40
Ein wenig verkapselt wirkend, geht nur mit viel Luft aus sich heraus, Eibisch und feine Würze; kompakt, engmaschig, vibrierende Säure, schöne Länge, geht im Glas sehr schön auf, langer, salziger Abgang.
91 2007 Escherndorfer Lump Silvaner Spätlese trocken,
Horst Sauer, Franken 13%, DV, Vergeiner € 18,90, Kräftiges Gelb; rauchig würzig, Eibischteigzuckerl, auch Kamille, auch tief; geht wunderschön auf, Kamille, Kandiszucker, knackige Säure, herrliche Länge, ausgezeichnet.
90 2008 Grauburgunder – S – trocken,
Dönnhoff, Oberhausen, Nahe 12,5%, NK, MyWine.at € 18,–
Zart rauchig und würzig; weiche Fülle, gute Textur, vor allem hintendrein lebendig, Nüsse und Melonen, vielschichtig und lang, braucht wohl noch etwas Zeit.
90 2008 Weisser Burgunder Spätlese trocken "S",
Ökonomierat Rebholz, Siebeldingen, Pfalz 12,5%, 5,2 g/l, NK, MyWine.at € 15,–
Hübsche Nase, ein wenig nussig, blättrig; schöne Fülle, der Zucker gut versteckt, Pistazien, zarte Kohlensäure, herzhafter Biss und schöne Länge, ausgesprochen sympathisch.
89 2008 Weissburgunder – S – trocken,
Dönnhoff, Oberhausen, Nahe 12,5%, NK, MyWine.at € 18,–
Kühle Würze, Eukalyptus, Efeu; feine, eher dünkler getönte Fruchtfülle, weich und ein wenig breit, geschmeidige Textur, altmodisch im allerbesten Sinn.