Noblesse oblige

Champagner kann ein ganz großer Wein sein – was erst recht für die Jahrgangschampagner und Prestigecuvées gilt.

Noblesse oblige

Text von Michael Prónay Fotos: Sarah Wimmer
Schon im Faust lässt Goethe einen seiner lustigen Gesellen im Auerbach’schen Keller zu Leipzig ausrufen: "Ich will Champagnerwein, und recht moussierend soll er sein!" Hier ist natürlich kein Platz für literarhistorische Überlegungen, wohl aber zum Thema Champagnergeschichte. In Jancis Robinsons Oxford-Weinlexikon ist nämlich zu lesen: "So wurden im gesamten 18. Jahrhundert nur ein paar tausend Flaschen jährlich abgefüllt, von denen etwa die Hälfte zu Bruch ging." Andererseits muss aber der Ruhm des schäumenden Champagners bereits im 18. Jahrhundert ganz beträchtlich gewesen sein, denn Goethes Lob erschien bereits 1790 im Druck.

Aktuelle Entwicklungen
Genug der Geschichte, wenden wir uns der Champagne zu. In der Region stehen etwa 32.000 Hektar unter Reben, und das in 317 Gemeinden. Allerdings ist die weltweite Nachfrage nach dem König der Schaumweine ungebrochen stark, was theoretisch drei Dinge zur Folge haben kann: Man kann die Preise anheben, man kann die Erträge erhöhen, oder man kann die Region ausweiten. In der Champagne werden derzeit alle drei Schienen gleichzeitig befahren.
In Sachen Preiserhöhung ist der Luxuskonzern LVMH (Louis Vuitton Moët Hennessy), zu dem unter anderem die Champagnerhäuser Moët & Chandon, Krug, Veuve Vlicquot, Ruinart und Mercier ressortieren, eindeutig das Mastermind. Vor einigen Wochen wurde in den USA publik, dass das Haus Krug – das jetzt schon mit dem "Clos du Mesnil" (einem Blanc de Blancs, also einem reinen Chardonnay) den mit 500 Euro je Flasche teuersten Champagner weltweit produziert – die Absicht hat, den "Clos d’Ambonnay" als Pendant dazu als Blanc de Noirs (aus Pinot Noir), einzuführen. Geplanter Einzelhandelspreis in den USA: 3.000 Dollar. Selbst wenn das derzeit "nur" 2.000 Euro sind, ist’s doch ein stolzer Preis, der durchaus als Hinweis verstanden werden kann, in welche Richtung die Branche marschiert.
Ebenfalls in Diskussion steht die Erweiterung des seit 1927 genau definierten Anbaugebiets um etwa weitere 40 Gemeinden. Politisch ist die Chose akkordiert, derzeit durchläuft die Regelung das höchst komplizierte Verwaltungsverfahren, das Inkrafttreten ist für kommendes Jahr vorgesehen.
Das mit den Erträgen in der Champagne geht gewissermaßen viel ruhiger vor sich. Jüngst trat ein neues Règlement in Kraft, das nicht nur gesamtregionale Ertragsschwankungen als Maß der zulässigen Erträge definiert, sondern auf Schwankungen des einzelnen Betriebs eingeht. Wir gestehen, das System selbst nicht verstanden zu haben, aber eines ist klar: Vor 30 Jahren ging man in der Champagne von einem Normalertrag (der jahrgangsbedingt erhöht oder verringert werden konnte) von 8.500 kg/ha oder 57 hl/ha aus. Inzwischen ist man bei 12.000 kg/ha angelangt (90 hl/ha), mit Spitzen bis 16.000 kg/ha (107 hl/ha). Wer da die Stirne ein wenig in die Falten legt, tut das nicht ganz zu Unrecht.

Die Weine
Jedem in der Branche ist klar, dass der Standard-Brut eines Hauses das Arbeitspferd darstellt. An ihm wird Qualität und Ruf des Hauses gemessen. Den Standardbrut trotz Jahrgangsschwankungen – die Champagne ist das mit Abstand nördlichste Weinbaugebiet Frankreichs und obendrein das nördlichste unter den Topregionen weltweit – so hinzubekommen, dass Jahrgangsschwankungen ausgeglichen werden und gleichzeitig der Hausstil erkennbar bleibt, dass ist für die "Chefs de Cave", die Kellermeister (die heute meist "Directeur Technique" heißen) die hohe Schule.
Jahrgangschampagner hingegen dürfen ihren Jahrgangscharakter sehr wohl zeigen, und für die Prestigecuvées können die Kellermeister ohnehin aus dem Vollen schöpfen. Prestigecuvées sind praktisch immer Jahrgangsweine, sieht man von den beiden bekanntesten Ausnahmen ab: Krug nennt seine Grande Cuvée nicht "NV" (non-vintage), sondern präferiert "MV", was für "multi-vintage" steht. Und bei Laurent Perrier ist der "Grand Siècle" immer ein Verschnitt der letzten drei im Hause deklarierten Jahrgänge.
Die Weine – zumindest die besseren – zeigten sich jedenfalls von ihrer allerbesten Seite, Champagner in dieser Kategorie ist zweifellos ein großer Wein. Das ist jetzt ganz gelassen ausgesprochen, sollte aber in seiner Konsequenz auf vor einem Accessoire nicht haltmachen, das wir für die unsäglichste Verirrung der Weingeschichte halten: den traditionellen Gläsern.
Gut, die Schalen sind längst passé, nicht aber die Flöten. Gerade, schlanke, extrem hohe Flöten hatten bis etwa in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts ihre Berechtigung. Damals wurde der Wein nicht abgerüttelt und der Hefeprofen degorgiert (das Verfahren kam erst gegen 1840 auf), man dekantierte den Champagner von einer Flasche in eine andere, und das nicht einmal, sondern öfters. Das Ergebnis waren Weine, die nicht ganz blank waren. Für diese aber braucht man schlanke, hohe Gläser, damit sich der Bodensatz schneller absetzt. Seitdem man aber Champagner degorgiert, haben diese Gläser ihre Funktion verloren, ihre einzige "Raison d’être" sind natürlich Marketingüberlegungen. Kommen wir zurück: Champagner kann großer Wein sein und verdient sich daher ein Glas für große Weine. Mit einem klassischen Chardonnayglas haben wir die besten Erfahrungen gemacht.
Das Ergebnis unserer Verkostung mag überraschend klingend – zweimal Pommery an der Spitze – ist es aber für Insider nicht. Pommery – das Haus wechselte in jüngerer Vergangenheit mehrmals den Besitzer, heute gehört es zur Gruppe Vranken-Pommery – hat nicht das beste Image. Das bezieht sich allerdings ausschließlich auf den deutschen und österreichischen Markt, auf denen in den 1970er- und ’80er-Jahren gewaltig geschleudert wurde. Unter Kennern hatten die Champagner immer schon einen hervorragenden Ruf.

Die Besten

97 1998 Cuvée Louise Pommery Brut, Reims Good Grape € ca. 75,– bis 130,–
Wow! Wunderschöne Orangeblütennase, sehr zart, aber auch sehr fein in der Aromatik; wunderschön feine, cremig-glänzende Frucht, hauchzarte Textur, wunderschön elegant und balanciert, ausgezeichnet.
96 1998 Pommery Grand Cru Brut, Reims Good Grape € ca. 40,– bis 50,–
Witzige Nase, ein wenig nach einem zündenden Zundholz, dahinter eine zart süßlich unterlegte, feine Frucht, geht mit Luft wunderschön komplex auf; am Gaumen zarter Feuerstein, ausgesprochen mineralisch, tolle Struktur, vielschichtig, sehr fein.
95 1999 Bollinger Grande Année Brut, Aÿ Müller ca. € 100,–
Love it or hate it: Der Bollinger’sche Hausstil hüpft mit seiner fast vordergründigen, aber gleichzeitig ungeheuren Tiefe aus dem Glas, am eheste komplexe, eingelegte Trockenfrüchte; wunderschön reife Fülle, Quitten und frische Äpfel, saftig und unglaublich lang, ganz ausgezeichnet.
94 1996 Pol Roger Cuvée Sir Winston Churchill Brut, Epernay Derksen ca. € 120,–
Wow! Brillante Nase, stahlig und mit enormem Tiefgang versehen, gnadenlos frisch; körperreich, dicht, saftig, unglaubliche Kraft, ganz großer Wein, tolle Struktur, steht wie Einser.
93 1996 Dom Ruinart Brut Millésimé, Reims Vinorama € 134,40
Wunderschön zarte, dezent rauchige Nase, wie ein frisch gezündetes Feuerwerk; herrlicher Fruchtglanz, Hauch Feuerstein, saftig und wunderschön, feine Mineralik, auch elegant.
93 1996 Duval-Leroy Femme de Champagne Brut, Reims Wein & Co € 99,90
Herrlich klare, strahelnde Frische; Hauch Trockenfrüchte und ein zarter Nusstouch geben einen feinen Kick, wiederum zeitlos fein, ausgezeichnet.
93 Laurent Perrier Grand Siècle Brut Tours-sur-Marne Kattus € 125,–
Feine, tiefe komplex-vielschichtieg Nase, saftig, dicht und fein, Hauch Bratapfel, wunderschön vielschichtig, hat Länge und Subtilität, auch wunderschönen Biss
92 1996 Bollinger R. D. Extra Brut, Aÿ Müller ca. € 145,–
("R. D." steht für "récemment dégorgé", also "kürzlich degorgiert"; das Degorgierdatum ist immer angegeben, hier am 1. September 2006) wiederum springt der Bollinger’sche Fruchtstil aus dem Glas, aber im Vergleich zur Grande Année in gemilderter Form, Apfelstrudel, Weihnachtsgebäck, Zimt und Estragon; unglaubliche Fülle, aber auch körnig straff, kommt nicht gerade auf leisen Sohlen, toll.
92 1996 Duval-Leroy Vintage Brut, Reims Alpe Adria, Wein & Co € 36,92 bis 43,90
Wunderschön klare, feine, straffe, dichte, dabei auch tiefe Nase; herrlich straffer Biss, Lebkuchen, knackige Frische, brillant, ausgezeichnet.
92 1997 Nicolas Feuillatte Cuvée Palmes d’Or Brut, Chouilly Wein & Co € 129,90
Sehr klassische, klare Champagnernase, dazu ein Hauch von eingelegtem Kürbis; geht am Gaumen wunderschön extraktsüß auf, feinste Zitrusnoten, wunderbar klar, ganz ausgezeichnet.

Die weiteren des Klassements

91 1998 Billecart-Salmon Cuvée Nicolas François Brut, Mareuil-sur-Aÿ Wagner € 65,–
Wilde Nase, fast ein wenig krautig; am Gaumen aber wunderschön klare, saubere Frucht, solider Stoff bei gleichzeitiger Eleganz, sehr expressiv, dicht und lang, wenn auch kontrovers diskutiert.
91 1995 Henriot Cuvée des Enchanteleurs Brut, Reims Stangl € 108,–
Weiche, runde, cremige Fülle; saftig-reife Textur, gut entwickelt, ein ganz zart laktischer Touch zieht sich durch, extraktsüß, schöne Statur, à point, jetzt fein zu trinken.
91 Krug Grande Cuvée, Reims Moët Hennessy € 124,99
Feine Fülle, wunderschön reif, dezent eingebundener Nougathauch, dabei auch mineralisch; feine, perfekt eingebundene zarte Süße, weich und rund, dabei auch tief, ausgezeichnet.
91 1996 A. R. Lenoble Blanc de Blancs Grand Cru Brut, Damery Quendler € 36,–
Wunderbar klare, feine, jugendfrische Nase, ein typischer 1996er; kernig-straffe Struktur, "selbstbewusst, ohne zu prahlen", saftiger Stoff, dicht, zeitlos, ausgezeichnet.
91 1999 Nicolas Feuillatte Cuvée Spéciale Brut, Chouilly Wein & Co € 47,90
Feine, attraktive Zitrus-Grapefruit-Nase, reifer Obstkorb, aber ohne Apfelnoten; am Gaumen feine Balance, fast rauchig in der Anmutung, wunderschöner Glanz, feine Länge, ganz ausgezeichnet für den Wein einer Genossenschaft.
91 1996 De Saint Gall Orpale Grand Cru Blanc de Blancs Brut, Avize Magazin, Wirt am Berg ca. € 75,–
Zarte, feine, zeitlose Nase; feine, saftige, wunderschön abgeklärte Fülle, ganz zart merkliche, aber harmonisch eingebundene Süße, blitzsauber und sehr lebendig.
91 Henri Mandois Patoro Blanc de Blancs Brut, Pierry Wirt am Berg € 77,–
Sehr aromatische und fast jugendfrische Nase, ein Hauch Mandarinen und Blutorange; herzhaft-frische Frucht, feine Fülle, klar, saftig und sauber. Der Wein wurde offenbar zur gleichnamigen Zigarrenserie kreiert.
91 1998 Pol Roger Chardonnay Blanc de Blancs Brut, Epernay Derksen ca. € 70,–
Herzhaft zupackende, dichte Nase, leicht würzig; fester Biss bei gleichzeitig cremigem Mousseux, wunderschöner Stoff, feine Kombination von Eleganz und Präsenz, ausgezeichnet.
90 1998 Comte Audoin de Dampierre Grand Vintage Brut, Chenay Zügner ca. € 55,–
Feine, weiche, tiefe Fülle, zarte Waldbeeren-Pinot-Aromen; feine Fülle, guter Stoff, guter Biss, feines Karamell, sehr solid, kräftiger Körper, saftig ausklingend.
91 2002 J. de Telmont Blanc de Blancs Brut, Damery Derksen ca. € 30,–
Wunderbar klassisch, apfelfrische Chardonnaynase, Hauch Frühlingswiese; wunderschön röstig, Hauch Kakao und Milchschokolade, gleichzeitig sehr jugendlich, schöne Zitrusnoten hintendrein, cremig, ausgezeichnet.
90 1998 Billecart-Salmon Cuvée Elisabeth Salmon Brut Rosé, Mareuil-sur Aÿ Wagner € 95,–
Reifes Kupferrosa; reifes Himbeerconfit, ein Hauch laktisch (aber nicht störend); saftiger Fruchtbiss, trockener als erwartet, individuell, schöner Stoff, sehr fein.
90 2002 Jean Marc & Céline Charpentier Millésime Brut, Charly-sur-Marne
(Noch kein Importeur, vom Produzenten direkt)
Feine Fülle, wunderschön cremig-karamellig; am Gaumen ausgesprochen herzhafter Fruchtbiss, sehr weinig, schöner Tiefgang, hintendrein Hauch von Grapefruit, ausgezeichnet.
90 1999 Chartogne-Taillet Brut, Merfy Wagner € 32,–
Zarte Apfelblütennase, ätherisch, dazu ein ganz zarter Karamellhauch; feine, cremige Geschmeidigkeit, die erste Reife ist erreicht, süffig und sehr fein.
90 2003 J. M. Gobillard & Fils Cuvée Prestige Rosé Brut, Hautvillers Del Fabro € 35,10
Helles Rosa; zarte Waldbeerennote, auch Zitrus, attraktiver Hauch von Gummibären; feine Beerenfrucht auch am Gaumen, wunderschön geschliffen, sehr saftig und blitzsauber.
90 1998 Gosset Célébris Brut, Aÿ Geko € 98,–
Feine, fast üppige Nase, dabei aber auch mit Tiefgang und einem Hauch von Muskat versehen; üppige Fülle, stoffig, reif, schreit nach einer kräftigen Essensbegleitung.
90 1999 Mailly Grand Cru Brut Millésimé, Mailly Gottardi € 38,–
Ein wenig kräftiger im Gelb; weich, füllig, merklich nach reifen Äpfeln und knuspriger Brotrinde; auch am Gaumen feine reife Apfelfülle, Hauch Apfelmus mit Zimt, fast feinkörnig, sehr pinotbetont, sehr à point.
90 1998 Mumm Vintage Brut, Reims Pernod Ricard ca. € 60,–
Feine, klassische Champagnerfülle, Hauch grüne Äpfel, dadurch frisch wirkend; am Gaumen weich bei guter Struktur, saftige Dichte, feiner Biss, knackig und solid, ruhig und unaufgeregt.
90 1998 Pol Roger Brut Vintage, Epernay Derksen ca. € 60,–
Unauffällige, klassische Nase, aber doch mit merklich Tiefgang; feine, klare, saftige Frucht, guter Körper, feiner Stoff, saftig und klar, gute Länge.
89 2002 Baron Albert Brut, Charly-sur-Marne Vergeiner € 26,10
Hauch von Quitte und Stachelbeeren, ein wenig einfacher gestrickt, aber dennoch attraktiv, geht mit Luft in der Nase auf; deutlich röstig am Gaumen, herzhafter Biss, braucht noch ein wenig Zeit, hat Potential.
89 Blaise-Lourdez & Fils Prestige Extra Brut, Mardeuil Der Weinkeller € 18,–
Sehr feine, sehr typische Biskuitnase; fein und geschmeidig, cremige Fülle, reif, aber nicht überreif, überraschend fein und ordentlich.
89 2003 J. M. Gobillard & Fils Cuvée Prestige Brut, Hautvillers Del Fabro € 35,10
Sehr zarte, reife und doch merklich frische Nase; zart hefig-jugendliche Noten, hübscher Biss, zart florale Elemente, sollte im Keller noch zulegen.
89 1999 Gosset Grand Millésime Brut, Aÿ Geko € 59,–
Kompakte, dichte Nase, deutet schon am Gaumen einen herzhaften Vertreter an; weichere Fülle als in der Nase angedeutet, geschmeidige Textur, schöner Biss, saftig und honorig.
89 1996 Henriot Brut Millésimé, Reims Stangl € 55,80
Wow! Herrliche Frucht, ein richtiger Obstkorb, expressiv und strahlend, mit Luft wird er immer krautiger; saftige Dichte, strahlend, kompakt, gute Länge, wird aber mit Luft im Glas immer schräger.
89 1999 Laurent Perrier Brut Millésimé, Tours-sur-Marne Kattus € 55,–
Klassisch biskuitig und hefig, relativ hoch in der Dosage, auch seriös, sehr sauber und geradlinig, ein wenig "middle of the road".
89 2002 De Saint Gall Blanc de Blancs 1er Cru Brut, Avize Magazin € 39,50
Weiche, feine Fülle, reif und verwoben; saubere, klare, feine Frucht, schöner Biss, sehr trinkig und solid.
89 1998 Veuve Clicquot La Gande Dame Vintage Brut, Reims Moët Hennessy € 119,99
Feine Fülle, saftige frucht; am Gaumen kraftvoll, aber auch mit einem zarten Korkbitterl versehen. Die zweite Flasche deutlich besser, schöne Fruchtexpressivität in der Nase wie am Gaumen, dicht, dazu ein Hauch Trockenpilze, sehr kraftvoll ausklingend.
89 1999 Veuve Clicquot Vintage Brut, Reims Moët Hennessy € 49,99
Weiche Fülle mit zart apfelig-reifem Einschlag; am Gaumen tritt auch ein Hauch Nougat und Karamell hinzu, geradlinig, sehr solid.
88 Fallet-Dart Grande Sélection Brut Böhle € 32,50
Zarte, klare, frischfruchtige Nase; solid, zart grünnussig angehaucht, cremig, mittlere Dichte, mittlere Länge.
88 1997 J. de Telmont Consécration Brut, Damery Derksen ca. € 50,–
Reife Fülle mit zarten Apfelreifenoten; ein erdiger Touch leitet in ein (nicht unangenehmes) reif-apfeliges Finish über.
88 1998 J. de Telmont Grand Couronnement Brut, Damery Derksen ca. € 45,–
Ein wenig rustikal in der Nase, "rural" ("landwirtschaftlich") sagte ein Verkoster; zart rustikale Mineralik, eher weich im Mousseux, ein wenig müde wirkend – wieder einmal der Kork. Die zweite Flasche wesentlich klarer und reintöniger; sehr solid und geradlinig, saftiger Biss, auch das Mousseux wesentlich lebendiger, sehr fein.
87 Blaise-Lourdez & Fils Cuvée Louis François Brut, Mardeuil Der Weinkeller € 20,50
Zartere, frische Nase, sehr klassisch; solide Frucht, saftig, sauber, süffig und ordentlich, aber kaum eine Presticuvée.
87 Fallet-Dart Brut Rosé, Drachy Böhle € 33,90
Hübsches Pink; herzhafte Frucht, saftig und frisch, weiche Fülle, unspektakulär, aber ordentlich.
87 Gosset Célébris Blanc de Blancs Extra Brut (Sonderedition), Aÿ Geko
Eher zart und verhalten in der Anlage; feine Fülle, saftig und herzhaft, solid, Hauch Champignons, aber in dieser Form nicht weltbewegend (nur eine Flasche verfügbar).
87 1998 J. Lassalle Spécial Club, Chigny-les-Roses Quendler € 45,–
Reife Apfelfülle, aber noch ohne störende Oxidation; der reife Apfel ist auch am Gaumen sehr deutlich zu spüren, sehr à point, bald zu trinken.
87 2001 J. de Telmont Brut Vintage, Damery Derksen ca. € 30,–
Schon recht gereift wirkende Nase; auch am Gaumen deutliche Reifespuren, ein wenig herzhafter Säurebiss, ein wenig weitmaschig.
86 1997 Morize Père & Fils Millésime Brut, Les Riceys Alpe Adria € 32,–
Ein wenig einfacher gestrickt, aber mit guter Fülle versehen, reif, aber nicht überreif; am Gaumen nussig, aber auch mit einem zart apfelschaligen Hautgoût versehen.