Rot & Süss & Fein

Auch wenn wir es nicht zum ersten Mal sagen: Bessere Portweine gehören tatsächlich zum Feinsten, was unser Planet in Sachen Wein zu bieten hat.

Rot & Süss & Fein

Text von Michael Prónay Foto: Alexi Pelekanos

Schreibt man einen Artikel über Wein – noch dazu über einen nicht ganz unbekannten wie Portwein –, versucht man, einen Einstieg zu finden, den es bisher noch nicht gegeben hat. Und so stellt man erstaunlicherweise fest, dass die Zahlen über die Anbaufläche kaum irgendwo erwähnt werden. Witzigerweise sagen mein ältestes Weinlexikon (Frank Schoonmaker, 1986) und das allerjüngste (Der große Johnson, 2009) genau dasselbe: 26.000 Hektar, was ziemlich genau der halben Rebfläche Österreichs entspricht. Johnson meint, dass nur etwa 40% der Produktion zu Portwein verarbeitet werden. Das Oxford Weinlexikon hingegen spricht von 38.000 Hektar, die in der Region Douro (so heißt der längste Fluss der iberischen Halbinsel, in Spanien wird er Duero genannt) ausgepflanzt sind, wovon etwa die Hälfte zu Portwein verarbeitet wird.
Genug der Zahlenspielerei. – Was ist Portwein? Die kurze Antwort lautet: ein süßer, alkoholverstärkter Rotwein mit etwa 100 bis 130 Gramm Zuckerrest je Liter und einem Alkoholgehalt von 19,5 bis 20 Volumsprozent. (Dass es auch gar nicht so wenig weißen Port gibt, von fast trocken bis süß und oft mit einem etwas geringeren Alkoholgehalt von etwa 16 bis 17%, steht auf einem anderen Blatt und wird hier nicht weiter verfolgt.)
Portwein beginnt sein Leben wie jeder andere Rotwein auch: Er wird gelesen, gerebelt, gequetscht und beginnt die Gärung im Tank, den so genannten "autovinificadores": Das sind Drucktanks, in denen die bei der Gärung entstehende Kohlensäure dazu benutzt wird, die Maische von unten nach oben auf den Tresterhut zwecks erhöhter Farbausbeute zu pumpen und zu verteilen.
Die ältere, traditionelle und deutlich teurere Verarbeitungsweise hingegen beginnt in rechteckigen, 60 Zentimeter hohen Wannen aus Granit im Format von etwa drei mal vier Metern, den Lagares. Lagares waren bis in die 1960er und 70er Jahre die normale Art der Verarbeitung, dann aber haben die meisten Häuser das Verfahren aus Kostengründen aufgegeben. Die Lese eines Tages kam in die Wannen, und die Trauben wurden von den Arbeitern mit Füßen getreten. Von vielen wird dieses Treten (englisch "trodding") als schonendste Art der Verarbeitung geschätzt, weil die Traubenkerne mit den Bitterstoffen nicht verletzt werden. Ein bekannter Anhänger des Lagar-Prinzips ist Dirk van der Niepoort vom gleichnamigen Portweinhaus, und die Familie Symington hat in jüngster Zeit "Roboter-Lagares" eingeführt, mit denen das mechanische Stampfen menschlicher Füße erfolgreich imitiert wurde.
Ab dem Zeitpunkt, da die Gärung bis etwa 5, 6 oder 7 Volumsprozent fortgeschritten ist, kommt die Maische in einen Bottich oder Tank, der zu einem Fünftel mit 77%igem Traubendestillat gefüllt ist. Das erhöht den Alkoholgehalt auf etwa 20% und stoppt die Gärung, wodurch der Portwein süß bleibt. Wir haben übrigens darauf verzichtet, den Alkoholgehalt bei den einzelnen Weinen anzugeben, er liegt durchwegs zwischen 19,5 und 20%.
Rotweintypen
Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten von Portwein unterschieden: Ruby, Rubin(farben), und Tawny, Bernstein(farben). Im Grunde bedeutet das, dass Ruby früh gefüllt wird und in der Flasche weiterreift, während Tawny durch mehr oder weniger lange Fasslagerung schon hellfärbiger und gereift in die Flasche gefüllt wird. Das ist aber nur eine sehr grobe Unterscheidung, denn die billigsten Rubys sind nur süß und einfach, die Billigtawnys Verschnitte mit weißem Port.
Über den Basisports stehen Ruby und Tawny mit der Bezeichnung "Reserva" (oder englisch "Reserve"), die – zumindest in der Theorie – höheren Verkostungsansprüchen durch die Kontrollbehörde, dem "Instituto dos do Vinho do Douro e do Porto" (IVDP), genügen müssen. Allen Portweinen ist seit einigen Jahren gemeinsam, dass sie nur in der Flasche und nicht mehr im Gebinde exportiert werden dürfen, und jede Flasche muss die nummerierte schwarz-weiße Banderole des IVDP tragen, die nach kommissioneller Verkostung vergeben wird.
Grundsätzlich gibt’s vier gehobene Portweintypen: Late Bottled Vintage (ein Ruby), die Colheitas und Portweine mit Altersangabe (beides Tawnys) und die traditionelle Spitze, die Vintages (wiederum der Kategorie der Rubys zugehörig).
Late Bottled Vintage
Die Weine sind "leichtere" Vintage Ports, die im vierten bis sechsten Jahr nach der Lese gefüllt werden. Proben müssen zwischen dem 1. März und dem 30. September des vierten Jahres nach der Lese beim IVDP zur Verkostung eintreffen, der letzte Fülltag ist der 31. Dezember des sechsten Jahres nach der Lese, das Fülljahr ist anzugeben. Die Kategorie streut doch merklich, an der (seltenen) Spitze erreicht sie fast Vintage-Qualität.
Colheita
"Colheita" heißt Ernte oder Lese und die Weine tragen sowohl das Jahr des Lese als auch das der Füllung, meist englisch als "Bottled" am Etikett verzeichnet. Diese Ports, die man auch als "Single Vintage Tawnys" bezeichnen könnte, müssen mindestens sieben Jahre im Fass reifen. Genau genommen dürfen Muster ab 1. September des siebten Jahres nach der Lese beim IVDP eingereicht werden. Theoretisch mögliche Zusatzbezeichnungen (die wir aber noch nie gesehen haben) sind Velho/Old bei über 10- und Muito Velho/Very Old bei über 40-jähriger Fasslagerzeit. Nach unserer Erfahrung (und auch Verkostung) bieten diese Weine wahrscheinlich das beste Preis-Leistungs-Verhältnis in der gehobenen Tawny-Kategorie. Ports mit Altersangabe
Da gibt’s vier Stufen: 10, 20, 30 und über 40 Jahre alt. Rechtlich interessant ist die Tatsache, dass es sich bei der Altersangabe weder um ein nachzuweisendes Mindest- noch um ein Durchschnittsalter der Komponenten handeln muss. Das eingereichte Muster muss lediglich dem im IVDP gehaltenen Muster mit der jeweiligen Altersangabe entsprechen. Bei den 10-Jährigen schwankt die Qualität ein wenig, ab 20 Jahren sind es in aller Regel mustergültig gereifte, herrliche Tawnys.
Vintage Port
Das ist so quasi die Krönung der Portweinindustrie, das Beste vom Besten, das sie zu bieten hat. Vintage wird nur in den besten Jahren hergestellt, im langjährigen Durchschnitt nicht öfter als dreimal pro Jahrzehnt (wobei es auch da Ausnahmen gibt). Gefüllt wird im zweiten oder dritten Jahr nach der Lese, wiederum gibt’s genaue Vorschriften: Proben müssen zwischen der dritten Jänner- und der dritten Juniwoche des zweiten Jahres nach der Lese eingereicht werden, der letzte Fülltag ist der 30. Juli des dritten Jahres. (Warum’s der 30. Juli und nicht der 31. ist, das ist ein klassisches Redaktionsversehen des Gesetzgebers, da wurde aus der alten Vorschrift – da war’s der 30. Juni – nur der Monatsname geändert.) Vintage Port ist so vinifiziert, dass er sich locker 30, 40 oder 50 Jahre entwickelt, ist also in seiner Jugend wegen seiner Härte, Säure und Tanninlastigkeit nicht einfach zu verkosten, ganz abgesehen davon, dass es auch hier durchaus Qualitätsunterschiede gibt.
Vom Umgang mit Port
Eines ist klar: Österreich wird in absehbarer Zeit kein Land der Portweintrinker werden, da haben andere Länder einen definitiv anderen Zugang zur Materie: Ganz klassisch ist England, Frankreich trinkt überhaupt am meisten davon (allerdings praktisch nur in der Basiskategorie), aber auch die Niederländer sind nach feinen Ports süchtig. Deshalb auch die durchaus berechtigte Frage: Wann und wozu trinkt man Port? Klassisch, aber doch eher britisch, ist er als Digestif. Wunderschön ist er als Tawny einerseits zu allen Desserts auf Schokobasis, aber auch zu Saurem, etwa Zitroneneis, passt er hervorragend. Wäre hierzulande der Kaffee nicht so übermächtig, dann wäre ein reifer Tawny auch etwas Herrliches zur nachmittäglichen Sachertorte. Ganz besonders gut verträgt sich Port auch mit würzigerem Blauschimmelkäse wie Stilton oder Roquefort.
Noch zwei kleine Tipps: Erstens, servieren Sie insbesondere reifere Tawnys nicht mit Zimmertemperatur, sondern aus dem Kühlschrank. Wir haben’s ausprobiert, es schmeckt wirklich besser. Zweitens: Port hält sich geöffnet als Ruby so lange wie jeder Rotwein (also nicht länger als eine Woche). Prüfen Sie, ob’s halbe Flaschen gibt, das vereinfacht das Problem beträchtlich. Länger fassgereifte Tawnys sind da deutlich weniger problematisch: Zwei, drei Wochen sind ohne Qualitätsverlust drinnen.
Vintage Port ist wohl jener Wein auf der Welt, der mit großem Abstand am meisten Depot auswirft, Dekantieren ist ein Muss. Warum er allerdings praktisch ausschließlich in undurchsichtig-schwarze Flaschen gefüllt wird, lässt sich nur mit – pardon – idiotischer Tradition erklären. Was uns vor Jahren ein Portweinbruderschaftsmitglied weismachen wollte ("Lichtschutz!"), ist natürlich Nonsense: Yquem in klaren Flaschen wird auch über 100 Jahre gelagert, und niemand legt ihn in die Sonne.
Unsere Probe
Wir haben die Importeure um Premium-Ports gebeten; 30 Weine waren es schließlich, die wir verkostet haben. Zwei Basisports, den Junior Tinto und Senior Tawny von Niepoort, haben wir ausgeschieden. Gekostet haben wir in den vier Gruppen nach ansteigendem Alter. Einen witzigen, aber deshalb nicht minder interessanten Piraten (eigentlich: blinden Passagier) hatten wir dabei: Franz Noitz (Krems) schickte den "Merlino" von Pojer & Sandri, dem bekannten Grappaproduzenten aus dem Trento. Das ist ein Lagrein dunkel 2006, gespritet mit fassgelagertem Destillat aus eigenem Haus des Jahrgangs 1992. 0,5 Liter kosten etwas über 20 Euro, und die Notiz lautet: "Schwarzrot; sehr jugendliche Aromatik, Brom-, Maul- und Heidelbeeren, saftig, konzentriert, braucht Luft, Goudron und Leder; herrliche Frucht, unglaublich saftig, besser als Heidelbeer-Pago, unglaublich feiner Stoff, 95/100." Glückwunsch!

Die Besten

96 1994 Borges Vintage
NK, Onlinewein.at, € 19,90 (0,375 l)
Schon schön gereiftes Dunkelrot; reif, Walnüsse, Karamell, türkischer Honig; seidige Textur, Mon Chéri, wunderschön elegant und feingliedrig, ein Vintage voll in der Entwicklung zum Tawny, saftig und ganz, ganz fein.
95 2000 Vista Alegre Vintage
NK, Dottoressa, € 23,40 (0,375 l) Wunderschön, Kakao und Schokolade aus allen Richtungen, auch konzentriert fleischig; herzhafter Biss, salzig und selchig, auch feine Milchschokolade, passende Säure, kraftvoller Biss, gesicherte Zukunft, ganz toll.
94 Ferreira Duque de Brangança
20 Years Old Tawny, GK, Bruckner, € 59,10
Tief, dicht, klassisch gereifter Tawny, sehr verwoben, Goudron, Zedernholz und Zigarrenkiste; die Aromatik setzt sich fort, tolle Spannung, dicht, herrliche Länge, ganz toller Stoff.
94 Vista Alegre Over 40 Years Old
GK, Dottoressa, € 54,50 (0,375 l) Wunderschön fein und reif, Liebstöckel, geröstete Haselnüsse, herrlich komplex und tief; reife, dabei aber auch höchst elegante Fülle, wunderbar klar verwoben, grüne und geröstete Walnüsse, unglaublich lang, ganz, ganz toll.
93 1998 Burmester Colheita
GK, Bruckner, € 28,70
Karamell, Nüsse, Schokobananen, die Reife kommt deutlich verwoben; feine Süße, der Gerbstoff feinstens verwoben, dezentes Karamell, seidig und elegant, ganz ausgezeichnet.
92 2001 Churchill’s Late Bottled Vintage
NK, St. Stephan, € 18,50
Viel Kraft und Stoff, auch der Alkohol kommt spürbar; feine, harmonische Süße, Trüffelpralinen und Waldboden, saftig, kernig, stoffig, "Mon Chéri in der Flasche".
92 1995 Niepoort Colheita
NK, Wein & Co, € 37,50
Fein verwobene, merklich medizinalisch (Jod) angehauchte Nase, fast salzig; bei aller Reife auch sehr lebendig, tolle Länge, herrlich mundfüllend, Lebkuchen, türkischer Honig, sehr fein.
92 1994 Romariz Colheita
NK, Kuranda, € 13,40
Wunderbar verwoben, Milchkaramellen, Toffee, Mon Chéri, einerseits cremig-hell, andererseits aber ein wunderschöner Punch; herrlich gereifte Frucht, wiederum Karamellen, hintendrein kernige Säure, lang und druckvoll, tolles Preis-Leistungs-Verhältnis.
92 2003 Churchill’s Vintage
NK, St. Stephan, € 84,–
Konzentriert, feine Rindsuppe, die Fülle des Jahrgangs ist deutlich merklich, herzhaft und überaus animierend; feine Röstaromen, Milchschokolade, wunderschöner Biss und feiner Glanz, vollreife Zwetschken, gesicherte Zukunft.
92 2005 Niepoort Vintage
NK, Vergeiner, € 60,90 Feine Würze, Schokolade mit 90% Kakaoanteil, etwas kräuterwürzig; straffes Tannin, wunderschöner Stoff, spannend, kräftig, muskulös, zupackend, toller Stoff, dabei verspielt, gesicherte Zukunft über Jahrzehnte.

Premium-Portweine

Late Bottled Vintage
91 2001 Borges Late Bottled Vintage, NK, Lamercantile, € 17,99 (Bottled 2005)
Feine, reife, dichte Dunkelfruchtwürze, fein verwoben; wunderschön feiner Fruchtglanz, "flüssiger Lebkuchen", herzhafte Gerbstoffe, gut entwickelt, gute Zukunft, Potenzial.
90 2000 Romariz Late Bottled Vintage, NK, Kuranda, € 17,40 (Bottled 2006)
Feine, dichte, klassische Maulbeerfruchtfülle, flüssige Schokolade, Weinbrandkirschen; schöne Fruchtsubstanz, feine Süße, herzhafter Grip, hat durchaus noch Potenzial.
89 2003 Noval Late Bottled Vintage, NK, Wein & Co, € 17,99
(Bottled 2008) Sauber, klassisch, dicht, gut fokussierte Maulbeerfrucht; elegante, dezent süßliche Fruchtfülle, Milchschokolade und Pudding, auch saftig, fast ein wenig mineralisch-streng, guter Biss und feine Länge.
88 2003 Fonseca Late Bottled Vintage, NK, Interspar, € 17,99 (Bottled 2008)
Feine, reife, hübsche Dunkelfruchtfülle, Maulbeeren; feine Süßedichte, herzhafter, vom Alkohol geprägter Biss, knackig-straffe Säure, viel Gerbstoff, klassisch und fein.
88 2004 Niepoort Late Bottled Vintage, NK, Wagner, Vergeiner, € 15,20–16,90
(Bottled 2008) Klassische Maulbeeren, reif, zarter Rumtopf und Dunkelbeeren, auch Schoko und ein wenig spritig; saftig, feine Bitternüsse, kühle Eukalyptusnoten, fein und dicht.
87 2003 Quinta do Crasto Late Bottled Vintage, NK, Bruckner,
€ 9,80 (0,375 l) (Bottled 2008) Hübsche Dunkelfrucht, Liebstöckel und Waldbeeren, auch Lorbeer-Kräuterwürze; dunkle Schokolade, auch merklich gereift (der heiße Jahrgang lässt grüßen), mit alkoholischem Biss ausklingend.
87 2003 Ramos Pinto Late Bottled Vintage, NK, Mounier, ca. € 23,90
(Bottled 2006) Erste Flasche Kork. Rumtopffrüchte, dunkle Beeren, strahlig und straff; noch sehr gerbstoffig angehaucht, mehr Vintage-Charakter als die meisten LBVs, derzeit wenig zugänglich.

Colheitas
88 1991 Niepoort Colheita, NK, Fine Wine Trade, € 38,– (Bottled 2009)
Sehr helles Bernstein; ätherisch-würzig, aber auch deutlich alkoholisch; sehr geradlinig, weiche Fülle, sehr hübscher, heller, fassgereifter Tawny, überaus ordentlich.

Ports mit Altersangabe (10 bis über 40 Jahre alt)
91 Borges Soalheira 10 Anos, NK, Lamercantile, Onlinewein.at, € 22,68–24,90
(Bottled 2008) Helles Bernstein; sehr zarte, leicht spritige Nase, karamellisierte Nüsse, ein wenig rosinig; geht herrlich auf, seidig-sehniger Körper, rund und balanciert, sehr fein.
91 Noval 10 Year Old Tawny, GK, Wein & Co, € 24,99
(Bottled 2009) Feine Fülle, Hauch Schokopudding, etwas likörig, auch dezenter Honigeinschlag; feine, klare Fülle, merklich jünger wirkend als beispielsweise der Borges, saftig, klar, blitzsauber und straff.
91 Ramos Pinto 10 Years Old Quinta de Ervamoira, GK, Mounier, ca. € 35,90
(Bottled 2007) Spritig, aber auch deutlich reifewürzig, dazu dunkle Aromatik, Orangenschalen, Lebkuchen; feine, dichte, wunderschöne Süßewürze, der Alkohol kommt aber auch durch, kraftvoll und wirklich fein.
90 Borges Roncão 20 Anos, NK, Onlinewein.at, € 39,90
(Bottled 2007) Helles Bernstein, der Hellste dieser Serie; Hauch Azeton (Uhu-Kleber), reife Zitruselemente, ein wenig stichig; reif, dabei schlank, feine Röstaromen, Nüsse, wunderschöne getrocknete Pilze, deutlich würzig, sehr fein.
89 Burmester 10 Year Old Tawny, GK, Bruckner, € 31,80
(Bottled 2008) Feine Reife, Waldboden und getrocknete Steinpilze, Dörrobst, Feigen und Datteln; klare, feine, reife Fülle, guter Stoff, nur hintendrein ganz zart alkoholisch und medizinalisch-spröde ausklingend, dennoch sehr ordentlich.
88 Churchill’s Tawny 10 years old, GK, St. Stephan, € 29,80
(Bottled 2008) Etwas strenger als die übrigen, walnussig und stoffig, Bitterschokolade, auch Rumpflaumen; saftig-feiner Biss, aber ein wenig verhalten, hintendrein ein wenig spröde und alkoholisch streng.
87 Niepoort 10 Years Old Tawny, NK, Wagner, € 29,90
(Bottled 2009) Wunderbar klassische, feine Tawny-Nase, Hauch Müsliriegel, aber auch etwas stichig; feine, geradlinig-bissige Fülle, Hauch Uhu-Kleber, etwas kantig, Karamell hintendrein.

Vintage
90 2005 Borges Vintage, NK, Lamercantile, € 22,56
Feine Liebstöckelaromatik, dazu klassische Maulbeeren, Hauch Fenchel; wunderschön fest, Lebkuchengewürz, feste Säure, vegetabilisch, ein "Port für Vegetarier", jung, stoffig, Zukunft.
90 2007 Niepoort Vintage, NK, Fine Wine Trade, € 52,– (30,–/0,375 l)
Ungemein dichte, geradlinige Würze, kaum Süße andeutend; dicht, saftig, geradlinig, wenig Süßeschmelz, aber viel Substanz, Tannin und Säure, fast trocken wirkend, sehr viel Potenzial, gesicherte Zukunft.
86 2003 Ramos Pinto Vintage, NK, Mounier, ca. € 70,–
Warm, Grießkoch, Kautschuk, auch Liebstöckel; deutliche Röstnoten, Hauch Grießkoch, noch sehr hart und kantig, hinten bitter (beide Flaschen gleich).
86 2001 Quinta Vale Dona Maria Vintage, NK, Bruckner, € 46,90
Unklar, diffus, dabei süß, aber wie oxidiert, Leder; herzhafte Strenge, süßer Biss, irgendwie in keiner glücklichen Phase, kantige Tannine, Flaschenprobleme (nur eine Flasche verfügbar).
85 1997 Quinta de Vista Alegre Single Quinta Vintage, NK, Dottoressa, € 23,40 (0,375 l)
Erste Flasche Kork. Ein wenig verhalten, Peppersweet, zarte Schokonoten; einfacher gestrickt, süß, etwas seifig, fällt deutlich gegenüber den anderen Vintages ab.