Tea-Time

Wie sich Tee am besten entfalten kann, warum Qualität und Temperatur des Wassers ausschlaggebend für das Ergebnis sind und welche Utensilien im Test richtig ziehen.


Text von Claudia Schemerl-Streben Foto: GettyImages

Es braucht schon eine Portion Mut, um in einem x-beliebigen Lokal Tee zu bestellen. Bekanntlich ist das, was man vorgesetzt bekommt, nämlich ein sensorisches Desaster. Die dazu vertraute Szene: Der Kellner zapft aus der Espressomaschine brennheißes Wasser in eine Kanne und versenkt darin einen industriegefertigten Beutel mit aromatisiertem Teestaub, der schon beim Servieren einige Zeit um sein Überleben gekämpft hat. Nicht nur, dass der Gast bei der finalen Zubereitung des Heißgetränks sich selbst überlassen wird – und damit für die Ziehzeit des mehr oder weniger verrauchten Beutelinhalts allein verantwortlich ist –, ihm bleibt auch die Sauerei am Tisch nicht erspart, die sich durch Strangulation des Filterpapiers und anschließender Aufbahrung seiner sterblichen Überreste auf und mit Garantie auch unter dem Tassenteller in Form von unschönen Lacken ausgebreitet hat.

Einen extremen Gegenentwurf zu dieser ungeniert gelebten teefeindlichen Grundhaltung hat Georg Branny parat. In seinem Caffè Couture district 1 im Palais Ferstel zeigt der ausgewiesene Kaffeenerd und Barista, wie gut Kaffee schmecken kann, und sieht sich auch in der Teedisziplin dazu berufen, seine Gäste auf hochwertigen Rohstoff und perfekte Zubereitung einzuschwören. Während am einen Ende seines Tresens eine Marzocco Strada EP-Espressomaschine glänzt, die er mit Leichtigkeit manuell bedient und dabei das Beste aus der Kaffeebohne holt, ist am anderen Ende ein Überboiler in die Werkbank integriert, der über eine Präzisionswaage verfügt und Wasser exakt auf die gewünschte Temperatur bringt. Der High-End-Heißwasserbereiter – er wurde von Barista-Weltmeister James Hoffmann für Kaffee-Verkostungen, auch als Cuppings bekannt, erfunden – ist für Branny das optimale Instrument, um Tee herzustellen. „Bei mir darf es keinen Zufall geben“, erklärt der Perfektionist, während er taiwanesischen Formosa Green Oolong in einen Messbecher füllt und auf die Plattform seines Überboilers setzt, der „oberirdisch“ einer massiven Armatur gleicht, unter der statt einem Spülbecken die Waage eingebaut ist. Auf ihr legt Branny die Menge für eine Portion fest, bevor er die Teeblätter in ein Utensil umfüllt, das er zum Extrahieren verwendet: ein Hybrid aus Aufgusskanne und Teefilter, der mit einem Aromaschutzdeckel verschlossen werden kann und am Boden mit einem Nylonsieb sowie einem Ventil ausgestattet ist. „In diesem Teezubereiter sind die Blätter nicht wie sonst in schmalen Sieben auf engem Raum eingesperrt und liegen dicht gedrängt aufeinander, sondern können sich entfalten und schwimmen – so holt man viel mehr Aroma heraus.“

Im nächsten Schritt wird eine Brühtemperatur von 80 Grad auf dem Boiler eingegeben, der Teezubereiter unter den schwenkbaren Boiler-Hahn gestellt und die Teeblätter in Kreisbewegungen mit dem erhitzten Wasser aufgegossen. Ist die für Einzelportionen programmierte Menge von 330 Gramm Wasser erreicht, stoppt das Gerät den Wasserzulauf, der Aromadeckel wird verschlossen, die Kanne abgestellt und der Countdown für die Ziehzeit aktiviert. Keine Sanduhr, kein Tee-Timer mit Batterieantrieb, der die Minuten und Sekunden zählt. Es ist ein iPad, auf dem der Profi die Ziehdauer nach eigenen Vorgaben gespeichert hat. Die Extraktionszeit jeder einzelnen Teesorte lässt sich darauf unabhängig voneinander starten, so dass sie auch parallel heruntergezählt werden kann. Nach 2 Minuten und 30 Sekunden piepst es auf der von Branny eigens programmierten Applikation. Der Oolong wird serviert. Allerdings nicht in klassischem Tee-Geschirr. Stattdessen hat sich der Barista auf die Suche nach einem Gefäß gemacht, das sowohl eine wärmeisolierende Funktion erfüllt als auch gut in der Hand liegt. Er verlässt sich auf ein doppelwandiges, konisches Glas mit wellenförmiger Außenfläche aus Japan, auf das er den Teezubereiter abstellt, wodurch sich das Ventil automatisch öffnet und die gefilterte Flüssigkeit in das Gefäß rinnt.

Die standardisierte Zubereitung von Tee wird bei ihm einerseits durch die High-Tech-Gerätschaft und andererseits durch regelmäßige Verkostungen garantiert. „Tee ist ein Naturprodukt und verändert sich mit der Zeit. Man muss so ehrlich sein zu sagen, dass er abbaut.“ Branny kauft nur kleine Mengen des Rohstoffs ein, lagert ihn in lichtgeschützten, luftdichten Porzellan-Gefäßen und stimmt das verwendete Gewicht zyklisch auf das jeweilige Alter des Produkts ab, um den Geschmack möglichst auf gleichem Niveau zu halten. Nach dem Einkauf der Tees werden sie in unterschiedlicher Dosierung mit osmosegefiltertem Wasser aufgebrüht und der beste Geschmack in Blindverkostungen selektiert: „Es kann schon vorkommen, dass wir statt den üblichen 2,7 Gramm 5,5 pro Portion verwenden. Dafür lote ich dann auch die passende Ziehzeit aus und reduziere sie, wenn nötig, damit sich in der Tasse eine perfekte Balance ergibt. Wenn etwa ein First Flush eine begleitende feine Säure besitzt, versuche ich sie zu betonen und wenn der Gast einen Second Flush bestellt, dessen Blätter Ende Mai geerntet wurden und schon mehr Sonne abbekommen haben, versuche ich den fruchtigen Charakter herauszuholen.“ Mit einer unendlichen Anzahl an Teesorten rühmt sich der Experte nicht. Er konzentriert sich auf eine kleine, überschaubare Auswahl an Infusions (Kräutertees wie etwa Apfelminze oder Verbene, bevorzugt in Bio-Qualität) sowie Grün- und Schwarztee-Spezialitäten („ich versuche ständig, an ausgefallene Sorten heranzukommen“), die saisonal variieren und im Caffè Couture künftig nicht nur ausgeschenkt, sondern auch als Rohstoff zum Verkauf angeboten werden.

Den entgegengesetzten Weg hat das Traditionshaus Schönbichler in der Wollzeile 4 eingeschlagen, wo seit 1870 mit Tee gehandelt, der seit sieben Jahren auch heiß serviert wird. Während man auf ebener Erde zwischen 300 Teesorten wählen kann – sie lagern in wuchtigen Blechdosen in den dunklen Holz-Regalen und werden auf alten Bizerba-Waagen abgewogen –, entstand in der Galerie darüber ein kleiner Teesalon, in dem heute Sorten wie Formosa Pi Lo, Nepal Oolong Jun Chiyabari oder Darjeeling Balason Second Flush fertig gezogen in einer 0,3-Liter-Kanne aus Porzellan gereicht werden. „Vor zehn Jahren funktionierte das ohne Service. Es stand eine Teekanne auf einem Stövchen und eingeweihte Kunden konnten heraufkommen und sich selbst bedienen. Mir hat das sehr gut gefallen, also wurde das Prinzip ausgeweitet“, erzählt Geschäftsleiterin Sylvia Kirchner-Danzinger, die ab kommendem Jahr auch die traditionelle ostfriesische Teekultur aufleben lassen will. Dazu wird ein Kandiszuckerbrocken (der sogenannte Kluntje) in die Tasse gelegt, bis knapp unter seine Spitze (sie muss herausragen) mit Schwarztee bedeckt und mit einem Löffel Schlagobers finalisiert, bevor man die bitter-süße Spezialität, ohne umzurühren (!), aus der Tasse schlürft. Zubereitet werden die heißen Aufgussgetränke – zu denen es, very british, English Scones mit Marmelade und Clotted Cream, Früchtekuchen oder Gurkensandwich gibt – in der Schönbichler-Teeküche ganz bewusst so, dass sie „etwas feiner und leichter im Geschmack sind“, so Kirchner-Danzinger, die im Folgesatz betont, dass auch „individuelle Vorlieben des Gastes berücksichtigt werden.“

Wenig überraschend hat der Barista-Avantgardist einen anderen Zugang und schrammt mit seinen Methoden selbstbewusst an die Grenzen: „Es soll etwas herauskommen, das Körper hat“, insistiert Branny, bei dem Tee in keinem Fall dünn schmecken darf. „Ich will eine Emulsion servieren, die sich wie ein Film im Mund ausbreitet.“ Vielleicht sollte man beim nächsten Besuch in seiner Independent-Kaffeebar doch nicht nur Espresso bestellen.

Die zehn Tee-Gebote

Ein Leitfaden, wie Tee noch besser schmecken kann. Teesommelière Sylvia Kirchner-Danzinger hat A la Carte dazu mit wertvollen Informationen versorgt.

AUFGUSSTEMPERATUR

Die Wassertemperatur, mit der Tee aufgegossen werden sollte, ist von der jeweiligen Teesorte abhängig: Die ideale Aufgusstemperatur für kräftige Schwarztees liegt zwischen 90 und 98 Grad, bei Darjeeling aus erster Pflückung – First Flush – sollte sie lediglich zwischen 80 und 85 Grad betragen; für Oolong (halbfermentierter Tee) eignet sich eine Temperatur von 80 bis 90 Grad. Für normale Grünteequalitäten sollte das zuvor aufgekochte Wasser auf 80 bis 85 Grad abkühlen, bevor man die Blätter damit aufbrüht. Japanische Grüntees sowie andere feine, junge Teesorten dürfen oft nur mit 70 Grad („manche Sorten sogar nur mit 60 Grad“) aufgegossen werden, um ihnen nicht zu viele Gerbstoffe zu entziehen, die den Tee unangenehm bitter werden lassen. Für weißen Tee eignet sich eine Temperatur von 75 bis 80 Grad. Früchte- und Kräutertees dürfen mit 95 Grad heißem Wasser aufgegossen werden.

LAGERUNG
Große Mengen auf Vorrat einzukaufen ist rausgeschmissenes Geld. „Tee schmeckt garantiert nicht besser, wenn er länger aufbewahrt wird“, so Kirchner-Danzinger. Sie empfiehlt, Tee vom Teestrauch (also schwarzer, grüner und weißer Tee) noch im Erntejahr zu konsumieren. Zur Lagerung eignen sich luftdichte Behälter aus rostfreiem Stahl, Porzellan, Keramik oder Glas, wobei letzteres lichtgeschützt aufbewahrt werden muss. Tee sollte möglichst weit weg von intensiven Gewürzen und Kaffee stehen, da er rasch Umweltgerüche aufnimmt. Verkaufssäckchen bieten keine optimale Schutzatmosphäre – der Tee altert schneller und verliert an Geschmack. Das Produkt sollte daher nach dem Kauf umgefüllt werden.

MEHRFACHER AUFGUSS
Für wiederholte Aufgüsse eignet sich ausschließlich Grüntee. In Asien hat das mehrmalige Aufgießen Tradition. Wichtig ist: „Es sollte zeitnah stattfinden“, so Teesommelière Kirchner-Danzinger. „In der Früh eine Kanne Tee zuzubereiten und am Nachmittag den zweiten Aufguss zu machen, ist damit nicht gemeint“, betont sie. Die Expertin empfiehlt, die Teeblätter mit der vom Teehändler angegebenen Wassertemperatur und Ziehdauer herzustellen und beides bei einem zweiten bzw. dritten Aufguss zu steigern.

KANNENWAHL
Für Grünteetrinker eignet sich eine Gusseisenkanne, da sie aus einem wärmesspeichernden Material besteht. Früchte- und aromatisierte Tees vertragen sich mit diesem Werkstoff nicht. Die Säure greift die Emailbeschichtung der Innenwände an, die Kanne beginnt mit der Zeit zu rosten. Kannen aus Porzellan und Glas eignen sich für jene, die Abwechslung schätzen und unterschiedliche Teesorten trinken, da man sie leicht reinigen kann. Roh gebrannte Tonkannen (Spülmittel ist für dieses Material tabu) sollten nur für die Zubereitung einer Teesorte genutzt werden. Durch mehrmalige Verwendung werden die Poren an den Innenwänden versiegelt – „Kenner schwören darauf, dass das den Eigengeschmack des Tees hebt.“

STÖVCHEN
Ein Stövchen sollte nur zum Warmhalten von kräftigen Schwarztees sowie Früchte- oder Gewürztees verwendet werden. Grünen und feinen Schwarztee bekommt diese Hitzeeinwirkung nicht. Das Heißgetränk wird bitter, verliert seine subtilen Aromen und flockt im schlimmsten Fall aus.

TEESIEBE UND -FILTER
Teeblätter brauchen Platz. Um ihr Aroma optimal entfalten zu können, sollten sie sich frei im Wasser bewegen können. Dogmatiker halten sich an das Zweikannen-System der Briten, die für die Zubereitung ihres Afternoon-Teas Schwarztee in eine Kanne füllen, mit heißem Wasser aufgießen und lose darin ziehen lassen, bevor sie das Heißgetränk durch ein Sieb in eine Servierkanne umfüllen. Für jene, die auf solche Rituale verzichten wollen, ist es empfehlenswert, Tee nicht in winzige Tee-Eier zu zwängen. Beim Kauf einer Kanne mit integriertem Teesieb sollte darauf geachtet werden, dass der Einsatz tief genug in die Kanne reicht und in seiner Form nicht zu schlank ausfällt. Papierfilter sind ein suboptimaler Ersatz für Siebe. Gerade das Aroma feiner schwarzer oder grüner Tees könnte dadurch beeinträchtigt werden. Alternativ macht der Ankauf von Baumwollnetzen Sinn, wobei man für jede Teesorte ein eigenes verwenden sollte.

TIMER
Selbst manche Teeliebhaber verzichten darauf und vertrauen stattdessen auf ihre innere Uhr. Tatsächlich weichen die gefühlten Minuten doch immer wieder stark von der tatsächlichen Zeit ab und wirken sich negativ auf den Geschmack des Aufgussgetränks aus. Wer guten Tee schätzt, verwendet einen Timer, den man ohnehin nicht mehr kaufen muss, da er zur Grundausstattung jedes Smartphones zählt.

TROPFEN
Ein großes Ärgernis für Teeliebhaber: Kannen, die tropfen. Meist sind es chinesische Modelle – und das hat einen Hintergund: In China findet eine Teezeremonie oft auf Tischen mit Rillen oder speziellen Servierbrettern statt, auf denen regelrechte Wasserspiele veranstaltet werden: Etwa bei der Gong Fu Cha-Zubereitungsmethode, bei der man die mit Tee gefüllte, geschlossene (Ton-)Kanne immer wieder mit heißem Wasser übergießt, damit sie nicht abkühlt. „Dort ist es vollkommen egal, ob eine Kanne tropft oder nicht. Am europäischen gedeckten Tisch ist es natürlich unerwünscht.“ Fakt ist: Eine hochwertige Kanne sollte nicht tropfen. Dennoch kann man nicht ausschließen, dass sich im Sortiment eines Fachhändlers eine Kanne des gleichen Modells und Herstellers versteckt, über deren Schnabel bei jedem Ausgießen im besten Fall nur ein Tropfen rinnt. Pech hat man, wenn es eine Tropfenflut ist, die das Tischtuch durchtränkt. Wer unsicher ist, besteht am besten darauf, die Teekanne seiner Wahl im Geschäft auszuprobieren.

WASSERHÄRTE
Auch wenn die Qualität von Leitungswasser hierzulande außer Frage steht: In mehreren Regionen Österreichs und in einigen Bezirken Wiens ist das Wasser für die Teezubereitung zu hart. Sinn macht daher die Investition in einen Wasserfilter, wobei die neue Generation an Wasserkochern in der Regel bereits damit ausgestattet sind. Ein simpler Vergleichstest macht sicher: Dazu wird eine Teesorte einmal mit Leitungswasser und einmal mit stillem Mineralwasser zubereitet und verkostet. Variiert der Geschmack stark, ist das Wasser aus der Leitung zu hart.

ZIEHDAUER
Nicht nur Geschmackssache. Wie bei der Aufgusstemperatur hängt auch die Ziehdauer von der jeweiligen Teesorte und -qualität ab. Grüner Tee wird meist nicht länger als 2 bis 3 Minuten (hochwertiger Grüntee wie Sencha oder Gyokuro maximal 2 ½ Minuten) gezogen, Oolong bis zu 3 Minuten. Schwarzer Tee sollte nicht länger als 3 Minuten ziehen (grundsätzlich gilt: wenn die Teeblätter auf den Boden sinken, ist der Tee trinkfertig), Kräuter- und Früchtetee darf sich 8 bis 10 Minuten entfalten. Für die Zubereitung von weißem Tee wird für einen einmaligen Aufguss eine Ziehdauer von bis zu 10 Minuten empfohlen, für mehrere Aufgüsse und ein milderes Aroma je 30 bis 60 Sekunden.
TEEUTENSILIEN IM CHECK
Gemeinsam mit Teeliebhabern testete A la Carte-Redakteurin Claudia Schemerl-Streben 23 unterschiedliche Teeutensilien, die sich in den Kategorien „Kannen“, „Tassen“, „Siebe“, „Zubehör“ und „Zubereiter“ bewähren mussten. 21 Produkte wurden vom Wiener Fachgeschäft Cuisinarum (www.cuisinarum.at) zur Verfügung gestellt. Die Teeschale „Magisso“ wurde vom gleichnamigen Hersteller, die Tasse „Unimug“ und das Teesieb „Loop“ von der japanischen Firma Kinto ausgeliehen. Das Teeglas „Tea at Work“ von Bloomix stammt vom Onlineshop www.tea-exklusive.de, der Thermobecher „Morgan“ von Contigo und ein Teesieb von Normann Copenhagen. Rein subjektiv bewertet wurden Idee, Nützlichkeit/Funktionalität, Stabilität/Material sowie Ergonomie (Handling/Haptik).

Eva Solo

79,50 €
www.evasolo.com
Geschmackssache. Das Design der Porzellan-Kanne „My Big Tea“ des dänischen Herstellers begeistert die Damenwelt und langweilt die Herren. Das Modell steht zu seinen Kurven, ist mit einem Strickpullover ausgestattet – den man bei Bedarf auch ausziehen und waschen kann – und besitzt ein großzügiges Fassungsvermögen von 1,5 Liter. Ein Teesieb liefert der Hersteller nicht mit, die in der Testküche vorhandenen Siebe aus rostfreiem Edelstahl lässt der unflexible, weil fixierte Henkel nicht passieren – der Versuch, das Sieb in die Kannenöffnung einzusetzen, endet als Mission Impossible. Stattdessen sollte man auf einen Baumwollfilter ausweichen, der beim Testdurchgang allerdings nicht parat ist. Minus: Der Henkel ist nicht nur beim Einsetzen eines Siebes im Weg, er bohrt sich mit seinen Kanten auch beim Einschenken des Tees in die Handinnenfläche. Die Kanne hält ihren Inhalt trotz Pullover nicht lange warm – schnelles Trinken ist angesagt. Das alles wäre vernachlässigbar, was aber wirklich für eine Enttäuschung sorgt: Die Kanne tropft, der Strickpulli wird am Schnabelende mit Tee getränkt.
Fazit
Das Aussehen polarisiert, die Funktionalität fehlt.
IDEE: GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: BEFRIEDIGEND
ERGONOMIE: BEFRIEDIGEND

Bredemeijer

84,95 €
www.bredemeijer.de
Sie hört auf den Namen „Santhee“ und kommt aus einem Haus mit Tradition. Seit 1914 produziert der niederländische Teekannen-Spezialist hochwertig verarbeitete Gefäße in unterschiedlicher Ausführung. Nach anfänglicher Skepsis überzeugt das Modell die Tester gleich in mehreren Disziplinen. Das Eigengewicht der Edelstahlkanne (sie ist mit einer doppelten Wand versehen) ist minimal – sie bringt etwa 500 Gramm auf die Waage und gehört damit zu den Leichtgewichten im Test –, ihr Warmhalte-Effekt ist erstaunlich groß: Bis zu einer Stunde hält sie den Tee heiß. Das hochglanzpolierte Gefäß verfügt über einen Liter Fassungsvermögen (erhältlich ist es auch in der 0,5- und 1,5-Liter-Version), der Henkel der Kanne liegt auf Anhieb angenehm in der Hand. Plus: Das Ausschenken fällt entsprechend leicht, der Schnabel tropft nicht und der Deckel sitzt perfekt. Über das Design kann man streiten, in den getesteten Disziplinen aber ist dieses Modell Sieger in seiner Kategorie.
Fazit
Leichtes Modell mit Thermo-Effekt und Überraschungssieger.
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT

Mono Filio

159 € INKL. STÖVCHEN
www.mono.de
Der Klassiker. Eine Halbkugel aus hitzebeständigem Borosilikat-Glas, in der der Tee schweben darf. Ein großes Sieb macht möglich, dass sich die Teeblätter (und ihr Aroma) frei entfalten können und man ihnen dabei auch zusehen kann. Das Design von Tassilo von Grolman kommt nicht bei allen Testern gleich gut an (einigen ist das Konstrukt zu fragil, andere assoziieren damit eine Obstschüssel), die Funktionalität der Kanne steht aber außer Frage. Das Modell ist mit und ohne Stövchen erhältlich, scheint selbst regelrecht zu schweben und hat nur einen Minuspunkt: Ohne entsprechende Übung tendiert das bauchige Gefäß beim Einschenken dazu, nach vorne zu kippen. Der Deckel liegt lose auf (nicht jedermanns Sache), verselbstständigt sich aber beim Einschenken nicht. Ungeeignet für Grüntee, außer man trinkt schnell und viel Tee (die getestete Kanne hat ein Volumen von 1,5 Litern); perfekt für Schwarztee, da man den Tee mit dem Stövchen wärmen kann, ohne dass der Geschmack beeinträchtigt wird. Plus: Spülmaschinenfest.
Fazit
Eine Kanne, in der sich der Tee und sein Aroma optimal entfalten kann.
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT BIS GUT

Jenaer Glas

41,90 €
www.jenaerglas-shop.de
Das Modell aus der Serie „Concept Tea“ erinnert in seiner Form an japanisches Teegeschirr und ist bei den Testern auf Anhieb beliebt. Die Kanne aus hitzebeständigem Glas (bis 300 °C) besitzt ein Fassungsvermögen von 1,3 Litern und hat wenig Eigengewicht. Der Siebeinsatz besteht aus Edelstahl, wirkt robust und reicht nicht nur tief in das Gefäß, sondern ist auch mit einer feinen Lochung versehen. Überrascht wurden die Tester von den wärmeisolierenden Eigenschaften, die sie dem Werkstoff zunächst nicht zugetraut hätten. Auch wenn die Glaskanne das Getränk keine volle Stunde heiß halten kann, nach 30 Minuten hat der Kanneninhalt noch immer trinkheiße 70 Grad. An den Henkel muss man sich gewöhnen. Liegt er zu Beginn noch schlecht in der Hand, stört er bei mehrmaliger Bedienung nicht mehr. Nach zweitägiger Verwendung empfiehlt es sich, die Kanne zu reinigen (die ersten Gerbstoff-Spuren setzen sich am Schnabel ab). Plus: Der Glasdeckel sitzt perfekt und muss beim Ausschenken nicht gehalten werden.
Fazit
Ein Klassiker, der das Testteam von seinen Stärken überzeugt hat.
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT BIS GUT

Staub

139 €
www.staub.fr
Massiv und schwer. Die Kanne des französischen Gusseisen-Spezialisten Staub gefällt. Auch wenn sie für den täglichen Gebrauch nicht geeignet ist – die Kraftanstrengung bei der Bedienung des Schwergewichts darf nicht unterschätzt werden –, der Beliebtheitsgrad des Riesenpots ist hoch. Das liegt einerseits an der soliden Verarbeitung (die Innen- und Außenwände werden mit zwei bis drei Emailschichten versehen und bei 800 °C gebrannt), andererseits an den beiden Henkeln, die in geschlossener Position den Deckel fest im Griff haben. Der lange Schnabel gleicht einem Kanonenrohr und benötigt Übung in der Bedienung: Er tropft, wenn nicht der richtige Schwung beim Ausschenken genommen wird (und das kann bei fast 2 ½ kg Gewicht exklusive Inhalt leicht passieren). Die Kanne scheint unverwüstlich, darf auch auf den Herd (man braucht somit nicht zwingend einen Wasserkocher) und eignet sich aufgrund seiner wärmeisolierenden Eigenschaften besonders gut für die Zubereitung von Grüntee. Eine Tee-Kugel wird vom Hersteller mitgeliefert, fällt allerdings in Relation zum Fassungsvermögen zu klein aus und sollte durch ein größeres ausgetauscht werden. An eine Aufhängevorrichtung wurde gedacht: Sie befindet sich auf der Unterseite des Deckels. Tipp: Der geräumige Siebeinsatz der Teekanne „Filio“ von Mono passt und ist auch separat erhältlich.
Fazit
Unverwüstliches Trumm, das sich in der Bedienung bewährt hat.
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: GUT BIS BEFRIEDIGEND

Rostenthal

224 €
www.rosenthal.de
Eine Porzellankanne, die zur Service-Serie „TAC 02“ des deutschen Herstellers Rosenthal zählt und nach dem Bauhaus-Architekten Walter Gropius benannt ist. Mit 1,3 Litern Fassungsvermögen gehört sie zu den mittelgroßen Modellen im Test. Als einzige ist sie mit zwei Deckeln ausgestattet: Während der eine auf der Unterseite mit zwei kleinen Ohren versehen ist und die Aufgabe hat, das mitgelieferte Sieb (ebenfalls aus Porzellan) beim Einrasten aus der Kanne zu heben, ist der andere ausschließlich zum Verschließen der Kanne gedacht und liegt lose auf der Kannenöffnung. Eine kleine „Stufe“ am Deckelrand ermöglicht, den Deckel während des Einschenkens mit dem Zeigefinger zu fixieren. Plus: Der Henkel liegt gut in der Hand, der Kannenschnabel tropft – wie ohnehin erwartet – nicht. Minus: Das mitgelieferte Sieb aus Porzellan ist für die Größe der Kanne zu klein und mit zu wenigen, dafür aber zu großen Löchern versehen. Beim Aufgießen des Tees mit Wasser verstopfen die Teeblätter die Ausgänge, so dass sich immer wieder ein Wasserstau ergibt und man den Tee nur mit mehreren Unterbrechungen aufgießen kann. Entnimmt man das Sieb nach der Ziehzeit, findet man auch Blätter in der Kanne – sie haben sich einen Weg durch die Sieblöcher gebahnt.
Fazit
Edles Porzellan, das einen Schönheitsfehler hat.
IDEE: SEHR GUT BIS GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT BIS GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT

Menu

59,90 €
www.menu-design-shop.de
Der Purist im Test. Eine Kanne, die für ihr modernes, schlichtes Design (von Jonas Bjerre-Poulsen & Kasper Rønn) sofort Pluspunkte vom Testteam abkassiert. 1,5 Liter Tee lassen sich in dem Modell „Kettle“ zubereiten, zu dem der skandinavische Hersteller auch zwei Porzellanbecher (warum nicht ebenfalls aus Glas?) eingepackt hat. In den Deckel ist ein Tee-Ei integriert, das an einem Silikonband hängt und nach der Ziehdauer nach oben gezogen werden kann, wodurch es zwar noch immer in der Kanne, aber nicht mehr in der Flüssigkeit hängt. Auch wenn sich der Sinn des Silikonverschlusses für den Teekannenschnabel den Testern nicht erschließt, sobald er sitzt, ist die Kanne dicht – beim Ausschenken entlässt er nicht einmal einen einzigen Tropfen Tee. Das Tee-Ei ist zwar etwas größer dimensioniert als bei anderen Mitbewerbern im Test, aber (im Verhältnis zur Menge, die man mit der Kanne herstellen kann) streng genommen doch etwas zu klein gewählt. Der Griff liegt angenehm in der Hand, der Schnabel funktioniert einwandfrei, also ohne Tropf-Effekt. Top: Wie sich das Ei in der gefüllten Kanne bewegt und dabei zu atmen scheint.
Fazit
1a-Kanne, die einen größeren Siebeinsatz vertragen könnte.
IDEE: GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT BIS GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT

Bodum

26,90 € (2ER-SET)
www.bodum.at

In der Gastronomie haben sich die von Designer Masato Yamamoto entwickelten Trinkgläser der Serie „Pavina“ als Gefäß für Getränke und Speisen bewährt. Die Doppelwand-Gläser sind in verschiedenen Größen und mit unterschiedlichen Rundungen erhältlich; das getestete Produkt besitzt ein Fassungsvermögen von 0,35 Litern, hat einen Durchmesser von 8,8 Zentimetern und wird im 2er-Set verkauft. Es besteht aus robustem, geschmacksneutralem Borosilikatglas, ist mundgeblasen und soll die Temperatur von Heiß- sowie auch Kaltgetränken möglichst lange isolieren. Der Vergleich bestätigt: Ein konventionelles Porzellangefäß hält Grüntee 20 Minuten heiß, nach 30 Minuten ist das Getränk mit 40,8 Grad gerade einmal lauwarm und nur noch bedingt genießbar. Im doppelwandigen Glas hingegen ist der Inhalt auch nach 30 Minuten heiß: Bei gemessenen 46,2 Grad attestieren die Tester dem Produkt einen sehr guten Thermo-Effekt.
Fazit
Ein Glas, das hält, was es verspricht.
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT BIS GUT

Contigo

32,90 €
www.gocontigo.com
www.maukner.at
Ein Thermo-Trinkgefäß im Outfit eines To-go-Bechers. Das Modell „Morgan“ wirkt wie eine saubere Version eines Pappbechers mit gerippter Schutzmanschette. Tatsächlich besteht das schlanke Trinkgefäß, das 2013 den Red Dot Design Award abgeräumt hat, aus Thermokunststoff, der Getränke zirka eine Stunde heiß und vier Stunden kalt halten soll. Auch wenn die angegebene Wärmeisolierungszeit nicht ganz mit der getesteten übereinstimmt und der Tee bereits nach einer halben Stunde abzukühlen beginnt (hat man den Becher in dieser Zeit normalerweise nicht ohnehin bereits geleert?): überzeugen konnte er mit seinem Verriegelungssystem. Während man trinkt, hält man den Autoseal-Knopf gedrückt, sobald man den Finger vom Knopf löst, verschließt sich die Trinköffnung automatisch – und hält dicht. Wer auf Nummer sicher gehen will, aktiviert zusätzlich den Sicherheitsriegel, so kann der Becher sogar in der Handtasche landen, ohne dass man sich über ein durchtränktes Innenleben ärgern muss. Verschütten ist mit diesem Becher unmöglich. Plus: Der Becher liegt gut in der Hand und rutscht dank Manschette nicht.
Fazit
Ein Must-have für jene, die unterwegs ohne Patzerei eine Tasse Tee trinken wollen.
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT

Bloomix

18,95 €
www.tea-exclusive.de

Kein Gimmick, sondern ein nützliches Utensil. Das Modell „Tea at Work“ vereint Teekanne und Trinkgefäß, besteht aus doppelwandigem Borosilikatglas, einem Edelstahlsieb und einem Glasdeckel. Das Sieb ist mit einer feinen Lochung versehen, stabil, erfreulich großräumig (die Teeblätter haben ausreichend Platz, sich zu entfalten, und quellen bei Verwendung nicht aus dem Sieb heraus) und reicht tief ins 0,3-Liter-Glas. Praktischerweise ist der Siebeinsatz auch mit einem Ohr ausgestattet, mit dem er nach der Ziehzeit unkompliziert aus dem Heißgetränk gehoben werden kann, ohne dass man sich dabei verbrennt. Als Ablagefläche und Auffanggefäß für das verwendete Sieb ist der Glasdeckel vorgesehen, den man bei Bedarf einfach auf den Kopf stellt. Der Thermoeffekt des konischen, doppelwandigen Glasbechers überzeugt, der Inhalt bleibt heiß, die Außenwände hingegen werden maximal handwarm.
Fazit
Verlässlicher Teezubereiter, in dem der Tee sein Aroma optimal entfalten kann.
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT

Kinto

14,90 €
www.kinto.at
Ein Becher, der es in sich hat. Das Modell „Unimug“ vom japanischen Hersteller Kinto ist die moderne Weiterentwicklung klassischer, japanischer Teeschalen. Wie auch beim Original werden seine Außenwände brennheiß, nur dass man ihn auch am Henkel angreifen kann. Das Fassungsvermögen von ¼ Liter hätte das Testteam dem vermeintlichen Winzling nicht zugetraut. Das Trinkgefäß besteht aus hitzebeständigem Glas, Sieb und Becher aus Copolyester – alle Teile sind spülmaschinenfest. Plus: Der Raum des Siebes wurde vom Designer Fumie Shibata großzügig angelegt und ist fast genauso groß wie der Becher. Für eine Täuschung sorgen die etlichen „Noppen“, die vorerst nach außen zu ragen scheinen, tatsächlich aber nach innen gerichtet und spitz sind. Sie sorgen nicht nur für eine schöne Optik, sondern sind im Zentrum mit einem Loch versehen. Setzt man den Deckel nach dem Aufguss der Teeblätter auf den Becher, haken sich automatisch drei Ausbuchtungen in den Siebeinsatz, wodurch er mühelos entfernt werden kann. Add-on: Der Deckel kann (verkehrt auf den Tisch gestellt) als Untersatz für das Sieb genutzt werden.
Fazit
Ein Trinkgefäß, in dem mehr steckt, als man denkt.
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT

Magisso

19,90 €
www.magisso.at
Eine Teeschale mit Wow-Effekt. Designt wurde das puristische Gefäß von der Finnin Laura Bougdanos, die mit ihrem Entwurf international für Aufsehen gesorgt und bereits einige Preise abgeräumt hat. Die Schale ist in den Farben Schneeweiß, Grau, Schwarz und bald auch in Grün erhältlich, wirkt auf den ersten Blick, als wäre sie aus Porzellan gefertigt, besteht aber tatsächlich aus lebensmittelverträglichem Kunststoff. Ein Material, das die Tester zwar nicht begeistert, aber den Vorteil hat, dass man sich nicht die Finger verbrennt. Das Prinzip: Der Schalen-Boden ist nicht plan, sondern an zwei Seiten abgeschrägt, wodurch die Schale wie eine Wippe hin- und hergekippt werden kann und zwei Standflächen besitzt. Auf die eine Seite gekippt dient es der Teezubereitung: Dazu steckt man das mitgelieferte Teesieb aus Edelstahl (eine Art Wand) in die Rille der Tasseninnenseite, befüllt das Gefäß mit Tee, gießt ihn mit Wasser auf (bis die Blätter mit Wasser bedeckt sind) und lässt ihn ziehen. Ist die gewünschte Ziehdauer erreicht, kippt man die Schale auf die andere Seite, so dass die Teeblätter nicht mehr im Getränk liegen – der Tee ist trinkfertig. Geschmackssache: Mit einer Hand lässt sich die groß dimensionierte Schale (in die nur ¼ Liter Tee passt, der restliche Raum wird für den Siebbereich benötigt) nur kaum bedienen. Stattdessen muss man sie wie eine Schüssel mit beiden Händen zum Mund führen. Plus: Man erspart sich die lästige Frage, wo man das Sieb abstellen soll und damit auch eine unnötige Patzerei.
Fazit
Ein schönes und effizientes Tool, mit dem man angeben kann.
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: GUT

Bredemeijer

21,95 € (2ER-SET)
www.bredemeijer.de
Der niederländische Hersteller Bredemeijer hat neben einer umfangreichen Auswahl an Teekannen aller Art auch Teegläser im Sortiment. Das Gefäß aus widerstandsfähigem Borosilikatglas verfügt über ein Fassungsvermögen von 0,3 Litern, wird im 2er-Set verkauft und ist klassisch konisch geformt. Der Henkel ist überflüssig, weil 1.) die Doppelwand dafür sorgt, dass das Thermo-Gefäß außen maximal handwarm wird (während sein Inhalt tatsächlich über längere Zeit heiß bleibt) und 2.) das Glas aufgrund seines schlanken Körperbaus ohnehin gut in der Hand liegt.
Fazit Einfach und gut.
IDEE: GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT

Kitchenaid

179 €
www.kitchenaid.com
Ein Unikum, das in jeder Küche für Aufsehen sorgt. Der getestete Wasserkocher „Artisan“ erinnert mit massivem Metallgehäuse und weißer Beschichtung an eine Raumkapsel und braucht mächtig viel Platz. In seinem Bauch hat der robuste Koloss (mit integriertem Wasserfilter) für 1,5 Liter Wasser Platz, die er in mehreren „Wellen“ erhitzt. Dank gut gedämmter Wände verbreitet das Gerät in Betrieb kein aggressives Brodelgeräusch, das man von konventionellen Wasserkochern kennt, sondern ein sanftes Rauschen. Ein stufenloser Regler an der Front des High-Tech-Geräts ermöglicht, das Wasser von 50 bis 100 Grad in Zehn-Grad-Schritten zu erhitzen; auf einem Thermometer lässt sich die Temperatur des Wassers ablesen, auch wenn der Wasserkocher nicht mehr auf seiner Basis steht. Die Anzeige für den Wasserstand ist unter dem Griff (an der Wand des Wasserkochers) „versteckt“ – nicht unbedingt vorteilhaft, wie sich beim Einfüllen einer gewünschten Wassermenge zeigt. Man hat die Anzeige nicht gut im Blick. Plus: Der Griff ist auf der Innenseite mit rutschfestem Silikon ausgestattet.
Fazit
Todschick und ein Qualitätsprodukt, das eine lange Lebensdauer garantiert.
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT

Gastroback

279,90 €
www.gastroback.de
2 in 1: Ein Hybrid aus Wasserkocher und Teezubereiter, der aus einer Basisstation und einem Behälter aus Glas und Edelstahl besteht. 1,5 Liter Wasser bringt das Gerät zum Kochen, für die automatische Teezubereitung darf das Gefäß mit maximal 1,2 Litern Wasser befülllt werden. Auf der Basisstation lassen sich Temperatur (in Fünf-Grad-Schritten) und Ziehdauer (in 30-Sekunden-Schritten) bei jeder Verwendung individuell eingeben oder Tee mit voreingestellten Programmen (zur Wahl stehen Grün-, Schwarz-, Kräuter-, Weißer und Oolongtee) herstellen. Plus: Die für den jeweiligen Tee gespeicherte Brühzeit und -temperatur lässt sich vom Nutzer auch umprogrammieren. In Betrieb heizt das Gerät Wasser auf die gewünschte Temperatur auf. Ist sie erreicht, wird der Teefilter (er wird auf eine Lift-Schiene im Gefäß gesetzt) automatisch im Wasser versenkt und am Ende der Ziehzeit herausgehoben. Ist der Tee trinkfertig, ertönt ein Signal. Danach zeigt das Display auf der Basisstation die Zeit an, die seit der Fertigstellung vergangen ist. Was gefällt: Die Größe des Edelstahl-Siebeinsatzes ist großzügig angelegt – Teeblätter haben darin ausreichend Platz; mittels Timerfunktion lässt sich die Teezubereitung bereits am Vorabend für den nächsten Morgen einstellen; eine Warmhaltefunktion sorgt dafür, das der Tee nicht auskühlt.
Fazit
Vollautomat, mit dem man Tee nach individuellen Vorlieben herstellen kann.
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT

Normann

20 €
www.normann-copenhagen.com

Entwickelt vom Berliner Design-Duo Moritz Böttcher und Sören Henssler für das dänische Unternehmen Normann. Ein Teesieb, das bei der Zubereitung einer Tasse Tee gleich mehrere Aufgaben erfüllen will: Es soll erstens Tee darin ziehen, ohne dass Blätter in die Tasse gelangen; zweitens die Suche nach einem Untersatz überflüssig machen, der beim Herausheben des Siebes aus der Tasse notwendig ist und drittens den Tee während der Ziehzeit vor zu starker Abkühlung schützen. Möglich macht’s ein Trichter aus flexiblem Silikon, auf dessen Unterseite das stabile Teesieb aus Edelstahl gesteckt wird. In Verwendung (das Sieb nimmt die Position eines vom Sturm umgestülpten Regenschirms ein) setzt man den Trichter mit dem befüllten Sieb auf Glas, Tasse oder Schale. Plus: Mit einem Durchmesser von 11 Zentimetern passt sich der Trichter nahezu jeder Tassengröße an und schützt den Inhalt davor, zu schnell auszukühlen. Kompliziert wird es, sobald man den Tee aus der Tasse heben und dabei den Trichter umklappen will. Hat man es dennoch geschafft, ohne dass sich der tendenziell bockige Trichter wieder in die Ausgangsposition begibt, dient er als Schüssel, in dem der Tee ruhig aus dem Sieb tropfen kann. Erhältlich in unterschiedlichen Farben.
Fazit
Funktionelles Teesieb, das die Tester auch optisch anspricht.
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: GUT

WMF

9,95 €
www.wmf.at
Wer kennt es nicht: Das Teesieb in Kugelform, in das man Gewürze oder Tee füllen kann. Der Klassiker ist in unterschiedlichen Größen erhältlich, das Prinzip bekannt: Man befüllt eine Halbkugel mit Tee, legt die andere darauf und fixiert die beiden Teile mit einem Verschluss. Ebenfalls bekannt: Beim Befüllen kleiner Modelle ragen die Teeblätter schon im trockenen Zustand an den Rändern heraus – man schafft es kaum, das Blattwerk zu bändigen und zur Gänze ins Innere des Siebraums zu schieben. Die Konsequenz: Zwischen den Seitenrändern der Kugel entsteht ein Spalt; einige Teeblätter bahnen sich den Weg in die Tasse und schwimmen im Tee. Mit 6 Zentimetern Durchmesser entsteht dieses Problem allerdings nicht. Die getestete Kugel ist groß genug, um sie zu befüllen und zu verschließen, ohne dass sich Blätter querlegen. Eine ausreichende Größe, um eine Tasse Tee aufzubrühen. Aber: Die Kugel verliert nach wenigen Anwendungen seine Fasson und ist an einigen Stellen eingedrückt – dafür gibt es einen Punkteabzug.
Fazit
Ein Klassiker, der für einen guten Output sorgt.
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: GUT BIS
BEFRIEDIGEND
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT

06_4268_6040

GOURMET SIEBE

Eva Solo

24,90 € (Large)
www.evesolo.com
Das Sieb von Eva Solo ist in Small und Large erhältlich, gestestet wurde die größere Version (Maße: 4,1 x 4,5 x 8,5 cm). Der Boden aus Silikon lässt sich anfangs nur schwer vom Siebraum lösen – der hingegen ist leicht, schnell und ohne Verluste mit Tee befüllt. Eine extralange Drahtschnur verbindet das Sieb mit seinem Bodenverschluss – so verstreut man die beiden Teile nicht an unterschiedlichen Stellen der Küche – und ist mit einem Silikonstück abgeschlossen (es imitiert das bei Portions-Teefiltern verwendete Papieretikett), mit dem man den Beutel unkompliziert in die Tasse hängt. Die Large-Ausführung macht Sinn: Der Siebraum ist geräumig und mit ausreichender Lochung versehen.
Fazit
Praktischer Teebeutel, der Bestnoten kassiert.
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT BIS GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT

Adhoc

12,90 €
www.adhoc-design.de
4 Zentimeter breit, 3,5 Zentimeter hoch: Die Maße des schwimmenden Tee-Eis „Hangtea“, das aus Silikon und Edelstahl besteht, fallen relativ klein aus, reichen aber laut Hersteller für die Zubereitung einer Portion Tee. Das winzige Tool schwimmt nach dem Aufguss in der Tasse, während sich sein Arm außen am Tassenrand festhält. Das Sieb ist robust und mit vielen Löchern versehen. Ist die gewünschte Ziehzeit erreicht, setzt man das tropfende Utensil einfach auf den Podest aus Hartplastik, der vom Hersteller mitgeliefert wird.
Fazit
Klein, aber oho.
IDEE: sehr GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUt
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT BIS GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT

Kinto

15,90 €
www.kinto.at
Ein Sieb, mit dem einige Tester einen iPod samt Ladestation assoziieren. Was gefällt: In geöffnetem Zustand – ein Siebeinsatz ist flexibel, der andere fix – wird das feingelochte Modell „Loop“ (aus rostfreiem Edelstahl und Kunststoff) zum praktischen Portionierlöffel. Schiebt man den beweglichen Teil wieder zu, lässt sich das Sieb mühelos mittels Henkel in der Tasse versenken und nach der Ziehzeit wieder herausheben. Abgestellt wird das tropfende Utensil dann im Podest, der vom Hersteller mitgeliefert wird. Plus: Das Sieb lässt sich leicht reinigen (bei Bedarf entfernt man den flexiblen Siebeinsatz mit einem Handgriff). Alle Teile sind spülmaschinenfest.
Fazit
Smartes Teeutensil, das zu den Siegern in seiner Kategorie zählt.
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: SEHR GUT

Alessi

17 €
www.alessi.com
Er hört auf den Namen Tèo, wurde von Designerin Karin Santorso entworfen und 2011 auf der New York International Gift Fair sogar mit einem Preis geehrt. Der formschöne Löffel besteht aus rostfreiem Edelstahl und hat sich zur Aufgabe gemacht, Teebeutel aus dem fertig gezogenen Heißgetränk zu heben und ihnen dabei die Flüssigkeit zu entziehen. Dazu greift man sich laut Hersteller die Schnur des Teebeutels und zieht sie behutsam in den Hohlraum des Stiels. Beim Versuch, diesen Anweisungen zu folgen, scheitert das Testteam allerdings mehrmals. Der Beutel wird beim Ziehen entweder erst gar nicht von der Rille erfasst oder hebt ab, fällt heraus und sorgt für eine unschöne Patzerei.
Fazit
Schönes Utensil, das beim Praxistest durchfällt.
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: NICHT GENÜGEND
ERGONOMIE: GUT

Adhoc

9,90 €
www.adhoc-design.de
Ein Tool, das gleich zwei Funktionen erfüllt. Einerseits dient „Squeetea“ als Deckel, um den Tee vor raschem Auskühlen zu schützen. Andererseits erpart das Utensil dem Teebeutel einen unschönen Tod: Anstatt ihn mehr oder weniger geschickt mit Löffel und Hand zu strangulieren, kann er vergleichsweise elegant von den zusammenklappbaren Seiten umfasst und zerquetscht werden. Zugegeben, auch schmerzvoll, aber die Gefahr, auf dem Tischtuch eine Sauerei zu veranstalten, ist aufs Minimum reduziert. Top!
Fazit
Ein Tool, das seinen Zweck erfüllt.
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: SEHR GUT
NÜTZLICHKEIT: SEHR GUT
ERGONOMIE: GUT

Bredemeijer

6,95 €
www.bredemeijer.de
Ein Utensil, das Kannen vom Tropfen abhalten und damit Tischtücher vor hässlichen Flecken bewahren soll. Dazu wird die Klammer auf den Schnabel einer Kanne gesteckt, und der Tropfen laut Hersteller von der Nut wieder zurück in die Kanne geführt. Zur Überprüfung wird das im Test als tropfende Kanne identifizierte Modell mit dem Tool versehen und erneut Tee in eine Tasse gefüllt. Mit dem Ergebnis: Der Rücksaugeeffekt bleibt aus – die Kanne tropft immer noch.
Fazit
Ein Tropfenrücksauger, der im Praxistest versagt.
IDEE: SEHR GUT
STABILITÄT/MATERIAL: GUT
NÜTZLICHKEIT: NICHT GENÜGEND
ERGONOMIE: –